Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
dass die Batterie der Fernbedienung leer war? Immerhin schleppte Kim das Gerät zwei Jahre lang unbenutzt mit sich herum. Nein, das konnte nicht sein. Auch diese kleinen Geräte waren auf biologischer Basis konstruiert. Sie funktionie rten wie Lebewesen. Solange sie lebten, besaßen sie auch Energie. Kim musste irgendeinen anderen Fehler gemacht haben. Obwohl die Wachleute immer näher kamen, zwang Lucy sich, jeden Schritt noch einmal langsam von vorne durchzuführen. Die Gegend schien kurz zu flackern, dann stand das kleine Schiff, ihre Fähre, in voller Schönheit vor ihnen.
Lucy holte schnell ein anderes Gerät aus der Tasche. Sie drückte einen Knopf. Es gab einen riesigen Knall. Die Wachle ute sprangen in Deckung. Ein großer Teil der Leute lief wild schießend in Richtung des Knalls. Lucy hatte eine kleine Bombe in ihrem Rucksack deponiert. Sie hatten ihn zusammen mit allen Dingen, die sie nicht unbedingt mehr brauchten, hinter der kleinen Anhöhe versteckt. Sie hatten nur noch Kims Rucksack mit der kleinen Lina dabei. Die Explosion lenkte nicht nur die Imperianer ab. Viel wichtiger war, dass sie alle Dinge vernichtete, durch die die Imperianer hätten herausbekommen können, was Lucy und Kim während ihrer Flucht getrieben hatten.
Kim hatte in der Zwischenzeit ein paar Wachleute, die zu nahe gekommen waren, mit ihrer Waffe betäubt. Die beiden Mä dchen rannten zur Fähre. Sie hetzten die Leiter zur Einstiegsluke hoch. Links und rechts von ihnen schlugen die Strahlen der Waffen der Wachleute ein.
»Bring Lina in Sicherheit«, brüllte Lucy, die hinter Kim herran nte. Sie hatte beide Waffen in den Händen und feuerte sie gleichzeitig ab. Mehrere Wachleute fielen betäubt zu Boden.
»Komm schnell rein, ich schließe die Luke«, schrie Kim von i nnen.
Als sich die Tür zu schließen begann, hechtete Lucy mit einem Sprung in den Innenraum. Die Fähre war klein und eng. Sie besaß in etwa die Größe des Innenraums eines europäischen Mittelklassew agens. Im Unterschied zu einem irdischen Auto waren vor allen vier Sitzen Konsolen angebracht, über die man das gesamte Schiff steuern konnte. Kim hatte sich auf einen der Rücksitze gesetzt. Das Kind lag auf dem Sitz neben ihr. Lucy setzte sich schnell auf den Sitz vor Kim. Kim aktivierte in der Zwischenzeit sämtliche Schutzschirme, über die das kleine Schiff verfügte. Die Strahlen der Handwaffen der Wachmannschaft hielt der Schirm ab. Außerdem konnten sie das Schiff jetzt nicht mehr sehen. Allerdings wären sie verloren, wenn ein Kriegsschiff mit einer großen Strahlenkanone oder gar einem Raumtorpedo auf sie schießen würde.
Lucy aktivierte den Antrieb. Glücklicherweise sprang er sofort an, auch wenn die kleine Fähre jetzt schon zwei Jahre auf sie gewartet hatte. Lucy schoss ein paar Warnschüsse aus der kleinen Strahle nkanone ab, damit die Wachleute zurücksprangen. Sie sollten schließlich nicht durch das startende Schiff verletzt werden. In der Ferne wurden Transportroboter sichtbar. Die Imperianer hatten also begriffen, dass es sich bei dem Tumult rund um die andere Fähre um ein Ablenkungsmanöver gehandelt hatte. Sie kamen zurück und brachten schweres Kriegsgerät mit. Darunter befanden sich auch Strahlenkanonen, die dem kleinen Schiff gefährlich werden konnten. Es wurde höchste Zeit, sie mussten weg. Lucy beschleunigte das Schiff auf volle Fahrt.
Die Fähre hob mit immer größerer Geschwindigkeit ab. Sie schoss durch die Atmosphäre. Lucy steuerte das kleine Ra uschiff in einen weiten Orbit um die Erde und schaltete dann den Antrieb aus. Gebannt starrte sie auf dem Schirm. Hoffentlich hatte keiner sie bemerkt. Der Teil des Orbits, in dem sie sich befanden, wurde intensiv gescannt. Das imperianische Militär musste durch den Startvorgang ungefähr wissen, wo sie sich befanden. Das Schiff ihrer Freunde war nirgends zu sehen. Lucys Angst wuchs mit jeder Sekunde. War alles umsonst gewesen? Würde man sie gleich entdecken? Würden die imperianischen Kriegsschiffe sie gleich angreifen und pulverisieren?
Plötzlich tauchte der ›Schwarze Engel‹ auf. Das Schiff schoss um den Planeten. Gleich wären sie gerettet. Aber um die kleine Fähre einzufangen, mussten die Freunde ihre Flugbahn ändern. Voller Entsetzen registrierte Lucy, dass der ›Engel‹ bei der Kur sänderung entdeckt wurde. Die imperianischen Schiffe orteten den Antrieb. Lars machte eine weitere Kursänderung. Die Mannschaft des ›Engels‹ leitete ein Einfangmanöver ein. Was um
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