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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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beide euch so gut versteht. Ihr habt vieles gemein, das ist mir vom allerersten Moment an aufgefallen. Wann seht ihr euch denn wieder?«
         »Ich weiß nicht. Wir haben nichts Definitives ausgemacht«, sagte sie leise.
         »Warum fragst du ihn nicht, ob er mit dir am Wochenende joggen gehen möchte. Früher sind wir immer am Sonntagvormittag zum Laufen gegangen. Aber ich denke«, redete ich hastig weiter, weil ich merkte, dass ich mich einmal mehr verplappert hatte, »er wird auch am Samstag eine Einladung zum Sport nicht ausschlagen.«
         »Ich trainiere im Moment für einen Halbmarathon. Das habe ich dir erzählt, oder?«
         Ich nickte. »Das wird ihn freuen, er läuft nämlich ebenfalls gerne Langstrecken. Wenn er nicht gerade einen Einsatz hat, nimmt er sich garantiert die Zeit dafür.«
         »Meinst du wirklich, dass ich ihn fragen soll?«
         Ich nickte nachdrücklich. »Ruf ihn heute am späten Nachmittag an. Da wird er sicher zu Hause sein.«
         »Oder ich schicke ihm eine SMS.«
         »Das kannst du natürlich auch tun. Egal wie, Hauptsache, du meldest dich bei ihm. Er ist in dem Punkt ein bisschen sensibel. Diesmal sollte der Vorschlag von dir kommen, sonst denkt er, dir hat der Abend mit ihm nicht gefallen.«
         »Gut, dann mach ich das. Versprochen! Ab jetzt stelle ich mich nicht mehr so an.«
     
    Als ich zu meinem Göttergatten in die Dienststelle kam, war sein Büro verwaist. Ich fand ihn im Besprechungsraum, wo gerade die anstehenden Einsätze diskutiert wurden. Claudia und Tobias waren ebenfalls da. Sie saßen in trauter Zweisamkeit ein paar Plätze von Gregor entfernt und hielten unter dem Tisch heimlich Händchen. Dieses Glück hatte ich also wirklich gerettet.
         Einen Augenblick überlegte ich, ob ich meinen Schatz bei Ute anrufen lassen sollte. Er könnte heute am Spätnachmittag mit ihr einen Kaffee trinken und sich erkundigen, wie es ihr mit Rolf erging. Aber schlafende Hunde ließ man besser ruhen – ich wollte keine neuerliche Irritation hervorrufen. Nicht, dass ihr am Ende mein Mann besser gefiel als ihr eigener!
         Es war sinnvoller, wenn wir stattdessen in den Supermarkt fuhren. Da ich nicht wusste, wann Bea joggen gehen wollte, war es wohl eine gute Idee, den Großeinkauf heute schon zu erledigen, damit es morgen nicht hektisch wurde, falls sie beabsichtigte, ihre einundzwanzig Komma eins Kilometer lange Halbmarathonstrecke komplett rennen zu wollen. Das würde zwar auch nicht länger als zweieinhalb Stunden dauern, danach war jedoch hoffentlich noch ein gemeinsames Erholen angesagt – schließlich mussten sie ihren Elektrolythaushalt ausgleichen. Und zum Reden würden sie während des Joggens auch nicht kommen. Wenn Bea ihre SMS rechtzeitig vor unserer Einkaufs-Session schickte, konnte ich Gregor animieren, für ein Candle-Light-Dinner einzukaufen.
     
    Die Besprechung zog sich schier endlos über den größten Teil des Nachmittags hin – ohne dass eine SMS von Bea kam. Ich seufzte. Ach Bea! Hat dich doch wieder der Mut verlassen?
         Andererseits war es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn sie noch eine Weile mit ihrer Nachricht wartete, denn so wie es sich anhörte, konnte es durchaus sein, dass Gregor am Wochenende wegen der anstehenden Einsätze möglicherweise gar keine Zeit für sie haben würde.
         Erst als wir gegen Abend endlich im Auto saßen und ich ihn zum Einkaufen dirigierte, kam mir in den Sinn, dass sie vielleicht unter seiner Festnetznummer im Büro angerufen hatte. Mist! Ich hatte vergessen, seine Anrufliste dahingehend zu überprüfen. Aber nun war es zu spät, ich konnte ihn nicht umkehren und nachschauen lassen: Wenn ich mich täuschte und sie nicht angerufen hatte, würde ich ihm damit nur ein unnötiges Negativerlebnis verpassen.
         Auf dem Parkplatz des Einkaufscenters in der Rollnerstraße ging es mindestens genauso schlimm zu wie am vorherigen Samstagnachmittag: Man hätte glauben können, es gäbe etwas umsonst.
         Ohne Liste war es bedeutend schwieriger, an all die Dinge zu denken, die mein Schatz besorgen sollte. Ich hatte mir auch keine Gedanken gemacht, was er kochen könnte. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er sah sich mit gerunzelter Stirn in der Gemüseabteilung um.
         Worauf hast du am Wochenende Lust? Auf einen Gnocchi-Brokkoli-Auflauf mit viel leckerem Käse? Oder ein Kartoffelgratin und dazu ein Steak? Oder lieber ein Lachsfilet mit

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