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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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tut es leid für Chloe, die ziemlich begeistert von Richard ist, aber ich bin auch erleichtert, dass Ally keine Annäherungsversuche bei Nathan startet.
    Aber obwohl ich die Wochentage damit verbringe, mich aufs Wochenende zu freuen, bin ich irgendwie immer enttäuscht, wenn es so weit ist und wir uns sehen. Auf einmal kann ich in seiner Gegenwart überhaupt nicht mehr entspannt sein – vor allem natürlich, weil James dabei ist. Was für eine Ironie, wenn man an Chloes Beobachtung denkt! Ich versuche, bei beiden so normal und munter wie möglich zu sein, aber ehrlich gesagt bin ich bei beiden nicht wirklich ich selbst.
    Dieses Wochenende fahren James und ich nach Somerset. Jedes Jahr an einem Wochenende im Dezember schalten die Bewohner des Städtchens alle Lichter aus und stellen Kerzen in die Fenster. Da ich dieses Jahr dran bin, Weihnachten mit James’ Familie in Kent zu feiern, hat er versprochen, das »Dunster by Candlelight«-Wochenende mit mir bei meiner Familie zu verbringen.
    Am Freitagnachmittag treffen wir in Dunster ein, gerade rechtzeitig, um den Beginn des Kerzenumzugs mitzuerleben. Meine Stiefbrüder und Meg sind schon da, und wir packen uns alle fünf warm ein und ziehen durch die Dorfstraßen. Eine große Menschenmenge säumt die Hauptstraße, alle sind aufgeregt. Ein Feuerschlucker begeistert die Zuschauer, als wir die Straße zum Tea Shop überqueren. Mum macht den Laden heute früher zu, damit sie und Terry an den Festlichkeiten teilnehmen können, und sie sind gerade dabei, die Kerzen in den Fenstern anzuzünden.
    James besteht darauf, jedem einen Hotdog zu spendieren, dann sehen wir zu, wie ein Mann und eine Frau in viktorianischer Kleidung auf Stelzen die Straße herunterstaksen und Dutzende leuchtender Laternen an hohen Pfosten befestigen.
    In dem Pub, in dem wir später landen, lodert ein Feuer im Kamin. Tom küsst Meg auf den Mund, und James macht mit mir das Gleiche. »Iieh, könnt ihr damit alle mal aufhören?«, brummt Nick, und wir lachen. Er hat noch keine Freundin, aber ich frage mich, wie vielen armen Mädchen er wohl schon das Herz gebrochen hat, seit er in Nottingham an der Uni ist.
    Am nächsten Tag regnet es in Strömen, so heftig, als hätte der Himmel ein gigantisches Sprinklersystem eingeschaltet, aus dem das Wasser herunterprasselt und gelegentlich vom Wind gegen die Fensterscheiben gefegt wird. Normalerweise wären an einem solchen Tag alle Lichter im Haus an, aber wir halten uns an das Motto des Festwochenendes und benutzen nur Kerzen. Da es zu nass ist, um nach draußen und in den Pub zu gehen, beschließen wir am Spätnachmittag, eine Runde Trivial Pursuit zu spielen.
    James ist mein Partner, und er ist ein echtes Genie bei den Fragen. Wie gut Nathan wohl wäre? Mir fällt ein, dass er mit sechzehn von der Schule abgegangen ist. Mit einem stolzen Lächeln sehe ich zu, wie James die Punkte für uns ergattert.
    Tom und Meg bilden das zweite Team, das dritte besteht aus Mum, Terry und Nick. Verstohlen blicke ich in die Runde, und eine tiefe Liebe zu meiner Familie erfüllt mich. Tom küsst Meg, weil sie eine besonders schwierige Frage richtig beantwortet hat. Sie passen so gut zueinander. Sie sind so unkompliziert und zufrieden. Warum kriegen James und ich das nicht hin? Warum in aller Welt musste ich alles verderben und mich in Nathan verlieben? Ich beobachte Mum mit Terry, der sich gerade ein Glas Brandy einschenkt und dabei fröhlich vor sich hin lacht. Wie lange sind die beiden jetzt schon zusammen? Über zehn Jahre? Aber sie sehen aus wie frisch verheiratet.
    Nick nimmt Terry die Flasche ab und gießt sich selbst etwas ein. Mein wundervoller Stiefbruder. Er sieht wirklich unglaublich gut aus. Aber ich frage mich, ob er manchmal einsam ist.
    Dann sehe ich James an, der eine Frage für Mum vorliest und Nick zur Seite schiebt, der hartnäckig versucht, auf die Antwort zu spicken. Es ist gut, ihn wieder einmal hier bei mir zu Hause zu haben. Ein Gefühl von Geborgenheit. Es ist lange her, seit er meine Stiefbrüder das letzte Mal gesehen hat, aber abgesehen von Nicks gelegentlichem Augenrollen scheinen sie ganz gut miteinander auszukommen.
    Später schlafen James und ich in meinem Zimmer bei Kerzenlicht miteinander. Danach liege ich in seinen Armen, während er einschläft. Mir fällt auf, dass ich an diesem Wochenende nicht oft an Nathan gedacht habe. Mein Herz schmerzt, als mir klar wird, dass ich ihn erst in einer Woche wiedersehe, und sofort bin ich wieder wütend auf

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