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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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nicht, was du von mir erwartest. Im Auto … «
    »Bitte nicht. Fang jetzt bloß nicht wieder damit an.«
    Er seufzt. »In drei Wochen muss ich zurück.«
    »Dann sollten wir uns vielleicht besser nicht mehr sehen.«
    »Aber das will ich nicht!«, schreit er total frustriert auf.
    »Tja, was willst du denn?«
    »Ich glaube,
du
musst dir überlegen, was du willst, nicht ich«, antwortet er ärgerlich. »Hör mal, lass uns reden, wenn du wieder in London bist, okay? Lucy? Ich verstehe, was du gerade durchmachst, weißt du«, fügt er hinzu, und mir bricht das Herz, als ich seine sanfte Stimme höre.
    »Ich weiß«, erwidere ich etwas freundlicher. »Aber was für einen Sinn hat das denn, Nathan? Nächste Woche bin ich nur noch ein paar Tage in London, dann fahre ich mit James über Weihnachten zu seinen Eltern. Und wenn ich wieder zurück bin, kann ich dich vielleicht noch ein oder zwei Mal sehen, bevor du wieder heimfliegst.«
    »Aber wir können es doch nicht einfach so stehen lassen, Lucy«, sagt er traurig. »Wir müssen uns wenigstens verabschieden. Bitte. Rufst du mich an?«
    Ich verspreche es, aber ich bin nicht sicher, ob einer von uns daran glaubt.

Kapitel 25
    Am Montag komme ich zurück in unsere leere Wohnung. Dass ich schon wieder einen Arbeitstag verpasst habe, ist mir egal. James hat Post für mich auf meinen Nachttisch gelegt, und auf dem obersten Umschlag erkenne ich Mollys Handschrift. Ich öffne ihn und finde eine Karte, auf der sie schreibt, dass es ihr leid tut wegen meines Vaters und dass sie hofft, dass ich irgendwie damit zurechtkomme. Sie und Sam vermissen mich mehr denn je. Darunter liegen noch Karten von Gemma und Chloe, Reena und Paul, Karen und Alan. Ich fühle mich geliebt, was mich gleichzeitig froh und traurig macht.
    Die Schachtel von meinem Vater steht nicht mehr neben dem Sofa, James hat sie weggeräumt. Nach zehn Minuten hektischer Suche finde ich sie im Wandschrank neben dem Boiler in der Küche und lasse sie dort stehen. Ich ärgere mich, dass er sie einfach hier versteckt hat, aber andererseits finde ich es auch besser, dass sie nicht mehr neben dem Sofa steht, wo ich sie sowieso nur dauernd anstarren und mir dabei morbide Gedanken machen würde.
    Als ich am Dienstagmorgen zurück bei der Arbeit bin, ruft Nathan an. Ich leite ihn auf die Voicemail um. Mein Herz wollte drangehen, aber mein Kopf hat diese Runde gewonnen. Wenn ich im letzten Jahr ein bisschen mehr auf meinen Verstand gehört hätte, wäre alles vielleicht nicht ganz so kompliziert geworden.
    Mandy, Chloe und Gemma sind sehr lieb zu mir, seit ich wieder da bin. Chloe und Gemma sagen nicht viel, aber ihre Blicke und ihr eifriges Teekochen sprechen mehr als tausend Worte. Ich bin froh, dass bald Weihnachten ist und es etwas weniger zu tun gibt, obwohl es mir immer noch unangenehm ist, dass ich so lange freinehmen musste. Schließlich lenkt Chloe mich ein bisschen ab und erzählt mir von ihrem Date mit William.
    »Ach, sie hört gar nicht auf, von ihm zu reden«, unterbricht Gemma sofort.
    »Wirklich?« Ich muss lächeln.
    Auch Chloe grinst. »Ja. Er ist absolut göttlich!«
    »Ernsthaft? Ist es gut gegangen?«
    »Ja, sowohl das erste Date als auch das nächste und das übernächste«, mischt sich Gemma wieder ein.
    »Seid ihr dann jetzt ein richtiges Paar, ihr beiden?«, will ich wissen, und Chloe nickt.
    »Ja, er ist einfach toll. Er hat mich sogar eingeladen, am Freitagabend mitzukommen, wenn er sich mit seinen Kollegen auf ein paar Drinks wegen Weihnachten trifft – da solltest du auch mitkommen! Das wäre bestimmt lustig … «
    Mittags schließt unser Büro für die Weihnachtstage.
    »Das wäre super.«
    »Siehst du?«, fügt sie fröhlich hinzu. »James hatte unrecht – William ist gar nicht so schüchtern.«
    Auf einmal fällt mir James’ Warnung wieder ein. Was war da nochmal?
    Sag ihr, sie soll vorsichtig sein … Er lügt manchmal ziemlich krass
.
    Aber ich bringe es nicht übers Herz, Chloe die Laune zu verderben. Jedenfalls nicht jetzt sofort. Nicht vor Weihnachten.
    Am Mittwochmorgen ruft Nathan wieder an, aber mein Kopf gewinnt den Kampf wieder. Doch an diesem Abend steht er, als ich zu Hause ankomme, vor unserer Tür, an seinen Saab gelehnt, eine Zigarette zwischen den Lippen. Er sieht mich im selben Moment, in dem ich ihn sehe, und ich erstarre sofort. Er lässt die Zigarette auf den Gehweg fallen und tritt sie aus, als ich näher komme.
    »Ich dachte, du hast aufgehört?«, frage ich ihn, ohne zu

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