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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ihr Schlafzimmer verschwunden sind.
    »Ja.« Er kratzt sich die Bartstoppeln am Kinn.
    »Wie war das Bungeejumping?«
    »Tolle Sache.«
    »Echt?«
    »Ja. Du solltest es auch mal versuchen.«
    »Nein danke. Bei meinem Glück würde wahrscheinlich das Seil reißen. Was habt ihr danach noch gemacht?«
    Er kichert und schüttelt den Kopf. »Das ist geheim, tut mir leid.«
    »Was bei der Junggesellenparty passiert, bleibt unter euch und wird niemandem erzählt?« Ich ziehe die Augenbrauen hoch.
    »Genau«, grinst er.
    »Hoffentlich habt ihr deinen Bruder nicht in ein Striplokal geschleppt … «
    »Meine Lippen sind versiegelt.« Wieder grinst er, streckt dann die Arme über den Kopf und gähnt laut. Dabei rutscht sein T-Shirt hoch und entblößt seinen gebräunten Waschbrettbauch, dunkle Haare, die sich vom Nabel nach unten ziehen … Unwillkürlich schüttle ich den Kopf, um meine Gedanken nicht weiterwandern zu lassen.
    Wir beschließen, in einem Café in Manly frühstücken zu gehen. Nathan zieht einen Stuhl an den Tisch, setzt sich mir gegenüber und nimmt sich die Speisekarte vor.
    »Die Blonde gestern Abend war richtig hinter dir her«, sagt Sam zu ihm. Die Übelkeit, die sofort in mir hochsteigt, hat nichts mit den Alkoholmengen zu tun, die ich letzte Nacht konsumiert habe.
    »Welche Blonde denn?«, will Molly wissen.
    Nathan antwortet nicht.
    »Ach, so ein hübsches Ding, das die Finger nicht von ihm lassen konnte. Du warst echt gut drauf gestern, stimmt’s, Brüderchen?«
    Nathan verdreht die Augen und schüttelt den Kopf.
    »Arme Amy«, sagt Molly.
    Arme Lucy, denke ich trübsinnig und versuche mich auf die Speisekarte zu konzentrieren. Als ich aufblicke, sehe ich, dass Nathan mich anstarrt. Aber ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.
    »Ich glaube, ich nehme Speck und Eier«, verkündet Molly.
    »Klingt gut, ich schließe mich an«, sagt Sam. Nathan entscheidet sich für ein Omelett und Toast.
    Molly und ich gehen zum Tresen und machen unsere Bestellung. Ich ringe mich schließlich zu den Pfannkuchen mit Ahornsirup durch. Ich brauche Kohlehydrate, ich brauche Zucker, denke ich, obwohl ich weiß, dass mein Körper eigentlich eher eine hübsche Banane oder etwas in der Art nötig hätte. Zurück am Tisch sehe ich, dass Nathan Muster in das Salz malt, das er aufs Holz geschüttet hat. Ich beuge mich vor, nehme eine Prise und werfe sie abergläubisch über meine linke Schulter.
    »Oh!«, ruft er. »Jetzt hast du meinen Entwurf kaputtgemacht.«
    »Deinen Entwurf?«, kichert Sam. »Was entwirfst du denn, Brüderchen?«
    »Könnte mein Haus werden, wer weiß«, antwortet Nathan und grinst zurück.
    »Das wäre ein echtes Wunder«, lacht Sam.
    Zehn Minuten später erscheint die Kellnerin mit unserem Essen.
    »Was habt ihr Jungs denn gestern Abend so gemacht?«, erkundigt sich jetzt auch Molly, während wir reinhauen. »Hoffentlich habt ihr verhindert, dass sich irgendwelche mageren Stripperinnen an meinen Mann ranmachen«, sagt sie, an Nathan gewandt. Die beiden jungen Männer lachen, ob aus schlechtem Gewissen oder aus Empörung, kann ich nicht sagen. »Ach, eigentlich will ich es lieber gar nicht wissen«, meint Molly und sieht mich augenzwinkernd an.
    Nachdem ich einen Pfannkuchen verdrückt habe, fühle ich mich ganz voll. Außerdem möchte ich in Nathans Anwesenheit ungern verfressen wirken, also lege ich Messer und Gabel ordentlich auf den Teller.
    »Wie ist dein Omelett?«, frage ich nach einer Weile.
    »Nicht schlecht.«
    »Sieht aber nicht so lecker aus wie das, das du neulich für mich gemacht hast.«
    »Hast du das gehört?« Molly dreht sich zu Sam um. »Nathan hat für Lucy ein Omelett gemacht!«
    »Wow, das ist ja abgefahren, Brüderchen. Bald machst du noch Jamie Oliver Konkurrenz.«
    »Mann, hältst du mich eigentlich für total unfähig?«, kontert Nathan gespielt genervt. Allerdings frage ich mich, ob sich Nathan nicht manchmal ernsthaft über die beiden ärgert.
    »Na gut, ich geh dann mal«, verkündet er eine Minute später, steht auf und wühlt in seiner Hosentasche nach dem Portemonnaie.
    »Gehst du heute surfen?«, frage ich.
    »Ja, später vielleicht«, antwortet er. »Aber jetzt muss ich erst mal nach Hause ins Bett.«
    Er wirft einen Zehndollarschein auf den Tisch und wechselt einen kurzen Blick mit Molly, ob das reicht. Sam steht auf und umarmt ihn.
    »Danke, dass du letzte Nacht auf mich aufgepasst hast, Brüderchen«, sagt er.
    »Ja, danke, dass du auf meinen Verlobten aufgepasst

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