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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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gewesen.« Als ich merke, was ich gesagt habe, halte ich unwillkürlich die Luft an. Hätte ich mir das lieber verkneifen sollen?
    Aber er lächelt traurig und antwortet: »Es wäre schön, wenn meine Eltern hier sein könnten.«
    »Ich weiß. Das finde ich auch.« Ich sehe ihn an, und seine großen braunen Augen sind voller Tränen.
    »Himmel nochmal, Lucy, was hast du angerichtet?« Er lacht und wischt sich entschlossen mit dem Handrücken über die Augen.
    »Es tut mir so leid.« Ich strecke den Arm aus, ergreife seine Hand und drücke sie fest. Auch ich bin den Tränen nahe.
    »Danke«, sagt er und fügt einen Moment später hinzu: »Gut. Themenwechsel bitte!« So sitzen wir uns gegenüber, trinken und plaudern über alte Zeiten, bis Sam wieder zur Arbeit muss. Zum Abschied küsst er mich, und drückt mich an sich. Ehe wir uns trennen, tritt er einen Schritt zurück, ohne meinen Arm loszulassen, und schaut mich an.
    »Warum kommst du nicht zurück?«, fragt er. »Wir vermissen dich sehr.«
    »Ich vermisse euch auch.«
    »Im Ernst – willst du es dir nicht überlegen? James würde es hier bestimmt auch gefallen!«, schlägt er gut gelaunt vor.
    »Nein, nein, er soll lieber in London bleiben.« Ich kichere leise. »Ich komme zurück und heirate stattdessen deinen Bruder.«
    Sam wirft den Kopf in den Nacken und lacht schallend. »Bis heute Abend«, sagt er und wendet sich zum Gehen.
    Ach, wenn er wüsste …
     
    Drei Stunden später kehre ich, total erschöpft von meinem Slalom durch die Horden japanischer Touristen, zum Anleger der Fähre zurück, nicht gerade beladen mit Einkaufstüten, aber immerhin habe ich ein paar nette Neuerwerbungen gemacht. Im Country Road habe ich einen hübschen Rock gefunden, bei Witchery eine ziemlich irre Perlenkette und sogar ein paar dieser albernen Stifte mit boxenden Kängurus für meine Arbeitskolleginnen Chloe und Gemma.
    Die Rückfahrt kommt mir viel kürzer vor als die Hinfahrt, und schon bald steige ich am Pier von Manly aus. Die Sonne brennt vom Himmel, und der zwanzigminütige Fußmarsch den Hügel hinauf ist so ziemlich das Letzte, wonach ich mich jetzt sehne. Andererseits ist die Aussicht, das Haus noch ein Stündchen für mich allein zu haben und mich im Garten auf einer der Liegen mit meinem Buch zu entspannen, sehr verführerisch. Ich entdecke ein Café und bestelle mir ein kleines Vanilleeis, um mir den Weg zu verkürzen, und mache mich dann auf den Weg.
    Eine junge Mutter in einem dunkelblauen Jogginganzug läuft an mir vorüber, einen Kinderwagen vor sich her schiebend.
    Kurz darauf höre ich den nächsten Jogger hinter mir und weiche nach links aus, um ihn vorbeizulassen.
    »Lucy!«
    Es ist Nathan.
    »Ich hab mir doch gedacht, dass du das bist!« Er verlangsamt sein Tempo und geht neben mir her. »Wo warst du?«
    »Ich hab mich in der Stadt mit deinem Bruder getroffen und ein paar Sachen eingekauft.« Mein Herz klopft wie wild in meiner Brust, als ich zu ihm aufsehe. »Allerdings freue ich mich nicht besonders auf den Weg nach Hause.« Ich deute mit meinem Eislöffelchen den Hügel hinauf.
    »Wenn du möchtest, können wir zu mir gehen und mein Auto holen, dann fahr ich dich hin.«
    »Echt?« Ich bin übertrieben begeistert.
    »Na klar.«
    Wir machen kehrt und schlendern zurück in Richtung Stadt und Strand. Er geht langsam und entspannt.
    »Bist du heute gar nicht surfen?« Himmel, ich finde ihn so toll.
    »Heute Morgen war ich draußen. Gute Wellen. Du hättest mitkommen sollen«, antwortet er.
    »Wenn du mich gefragt hättest, wär ich mitgekommen.«
    »Wirklich?«
    »Ja.« Wie kann er das nur fragen?
    Dann fahren wir in seinem verbeulten Kombi den Hügel hinauf zu Sams und Mollys Haus. Nathan parkt am Straßenrand und stellt den Motor ab, wobei er den aus der Anlage dröhnenden australischen Rocksong abrupt abschneidet.
    »Magst du auf einen Tee reinkommen?«, frage ich ihn hoffnungsvoll.
    »Warum nicht?« Er öffnet seinen Sicherheitsgurt.
    Als wir in die Küche gehen, kann ich das Lächeln auf meinem Gesicht nicht unterdrücken. Ich setze Wasser auf, während Nathan zwei Becher holt, Milch hineingießt und obendrauf die Teebeutel schmeißt.
    »Uuh!«, rufe ich lachend. »Man tut die Milch doch erst nachher rein!«
    »Versuch es mal so. Das schmeckt viel besser«, entgegnet er zuversichtlich.
    »Aber so kann der Tee doch gar nicht richtig ziehen«, argumentiere ich.
    Er fischt den Teebeutel aus der einen Tasse wieder heraus und schüttet die Milch in den

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