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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Lippen sind weich und kühl. Angenehm. Dann zieht er mich fester an sich und küsst mich leidenschaftlicher, was auch in Ordnung ist, denn jetzt weiß ich, dass er mich attraktiv findet und nicht einfach nur höflich sein will. Es hat nichts mit der brennenden Lust wie bei Ethan zu tun oder mit der herzzerreißenden Zärtlichkeit, die ich für Jimmy empfand, hat aber durchaus seinen Reiz. Dann wird mir klar, dass mein Verstand viel zu aktiv ist. Ich sollte vielleicht irgendwie diese inneren Stimmen abstellen und einfach nur den Kuss genießen. Doch da ist Matt bereits fertig.
    „Ich ruf dich an“, sagt er mit jimmyhaftem Lächeln. „Hast du Freitag Zeit?“
    „Freitag klingt gut“, entgegne ich automatisch.
    „Wunderbar.“ Er dreht sich um, legt eine Hand schützend über die Augen und rennt durch den Regen zu seinem Wagen. In der Ferne donnert es.
    „Tschüss“, rufe ich ihm hinterher. Dann drehe ich mich um und falle beinahe tot um vor Schreck.
    Ethan steht einige Meter von mir entfernt, doch selbst aus dieser Entfernung kann ich die Wut in seinen Augen sehen. Ich schlucke schwer, als er auf mich zukommt. Seine Bewegungen sind irgendwie Furcht einflößend. Er baut sich vor mir auf, ohne auf das Wasser zu achten, das von seinen Haaren tropft. Seine Augen brennen sich in meine, und mir bleibt die Luft weg.
    „Du küsst ihn nicht so, wie du mich küsst“, sagt er leise.
    Mein Herz krampft sich zusammen. „Ich dachte, du wärst auf Geschäftsreise“, krächze ich.
    Darauf geht er gar nicht ein. „War das ein Date, Lucy?“
    Ich schlucke. „Ähm, es war unser erstes. Aber ja.“
    Der Muskel unter seinem Auge zuckt. „Weshalb?“
    „Er ist … sehr nett.“
    „Er ist Jimmys verdammter Zwilling.“
    Ich kaue stumm auf der Unterlippe.
    Als er mich an der Schulter packt, sind seine Augen fast schwarz. „Ich kann dich nicht schon wieder an Jimmy verlieren.“
    Ich starre ihn an. „Du … was?“
    „Hör auf, nach Jimmy zu suchen, und sieh mich“, ruft er. „Sieh mich , Lucy.“
    „Ethan, ich habe es doch versucht. Das habe ich wirklich, aber ich kann einfach nicht …“
    „Doch, du kannst, verdammt! Entscheide dich diesmal für mich und hör auf, Jimmys Geist hinterherzujagen.“ Er beginnt mich zu schütteln.
    „Ich jage seinem Geist nicht hinterher“, sage ich mit Tränen in den Augen.
    „Ich habe ihn auch geliebt. Und ich vermisse ihn auch. Aber er war nicht perfekt, Lucy, und du musst …“
    „Nun, für mich war er perfekt!“ Meine Stimme überschlägt sich. „Und das hast du gewusst, sonst hättest du uns doch gar nicht erst zusammengebracht!“
    Ethan lässt meine Schulter los und sieht mich beinahe traurig an. „Lucy“, sagt er leise. „Wie viele Jungs wollen wohl eine hübsche Mitstudentin mit ihrem älteren Bruder verkuppeln?“
    Meine Knie zittern gefährlich. Ich kann ihn nur ansehen. Wenn ich auch nur ein Wort herausbrächte, würde ich ihn jetzt bitten, sofort aufzuhören.
    „Ich fand nicht, dass du für ihn perfekt bist, Lucy. Ich dachte, dass du für mich perfekt bist.„ Er hält einen Moment inne. “Und das wusste er.“
    „Was wusste er?“
    „Er wusste, dass ich verrückt nach dir war. Ständig habe ich ihm von dir erzählt. Ich habe ihm gesagt, dass ich ein Mädchen mitbringen würde, jemand ganz Besonderes, und …“
    „Hör auf! Hör auf, Ethan!“ Ich hebe abwehrend die Hände. „Jimmy hätte so etwas nie getan! Er hätte … er hätte niemals etwas mit mir angefangen, wenn er gewusst hätte, dass du …“
    „Doch, das hat er.“
    „Nein.“ Oh Gott, ich glaube, ich muss gleich die mittelmäßige Lasagne erbrechen. Wieder donnert es, lauter diesmal, und der Wind peitscht kalten Regen in mein brennendes Gesicht.
    „Ich liebe dich, Lucy“, sagt Ethan leise. „Ich habe dich schon immer geliebt.“
    Nein, nein, nein. Ich werde von Erinnerungen übermannt. Die Rückfahrt nach Providence, nachdem wir zum ersten Mal im Gianni‘s waren; wie ich mich bei Ethan dafür bedankt habe, dass er mich seinem Bruder vorgestellt hat; diese ganzen Familienessen, bevor Jimmy und ich geheiratet haben. Jimmy und ich, Händchen haltend, Ethan allein auf der anderen Seite des Tisches; der Junggesellenabschied, als Ethan den betrunkenen Jimmy zu mir gefahren hat, weil mein Verlobter mir unbedingt morgens um drei vor dem Fenster ein Ständchen bringen wollte; unsere Hochzeit! Himmel, Ethan war der Trauzeuge - er hat mit mir beim Empfang getanzt, und niemals, niemals hätte ich

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