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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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konnte in Petes Fußstapfen treten. Er war die Liebe meines Lebens. Ich konnte mir nie vorstellen, mit einem anderen zusammen zu sein.“ Sie sieht mich an. „Damit will ich nicht sagen, dass du das genauso halten musst“, fügt sie etwas verspätet hinzu.
    Die Glocke über der Eingangstür klingelt, und Captain Bob kommt herein, ein alter Freund meines Vaters. Bob besitzt ein Zwölf-Meter-Boot, mit dem er Touristen für eine Stunde um die Insel schippert und ihnen dazu aufregende und nicht verbürgte Geschichten aus der Gegend erzählt. Das weiß ich, weil ich als Nebenjob öfter sein Boot steuere.
    „Hallo, Daisy. Es ist heute ein wunderschöner Tag, nicht?“ Sein durch zu viel Sonne und Irish Coffee gerötetes Gesicht wird sogar noch röter. Er ist seit Jahrzehnten in meine Mutter verliebt. „Und wen haben wir denn da?“ Captain Bob macht einen Schritt auf meine Mom zu.
    Mom dreht sich weg. „Meine Enkelin. Atme sie nicht an. Sie ist erst fünf Tage alt.“
    „Natürlich. Sie ist sehr hübsch“, sagt Bob und sieht dabei zu Boden.
    „Was kann ich für dich tun, Captain Bob?“, frage ich. Außer dir eine Verabredung mit meiner Mom zu besorgen?
    „Ich nehme eine Quarktasche, wenn das in Ordnung ist.“ Er lächelt dankbar.
    „Natürlich ist das in Ordnung.“ Der arme Kerl kommt jeden Tag herein, um meine Mutter anzustarren, der es die größte Freude bereitet, ihn im Gegenzug anzumeckern. Vielleicht sollte das meine erste Dating-Lektion sein: Behandle Männer schlecht, und sie lieben dich für immer. Andererseits musste ich Jimmy nie schlecht behandeln. Es reichte ein einziger Blick.
    Meine Schwester kommt mit verheulten Augen von der Toilette zurück. „Ich muss sie jetzt stillen“, ruft sie. „Meine Brüste platzen gleich. Oh, hi, Captain Bob.“
    Bob, der zusammengezuckt ist, murmelt einen Glückwunsch, dann schnappt er sich die Quarktasche und das Wechselgeld.
    „Ist Stillen hygienisch?“, wundert sich Rose.
    „Aber natürlich. Das ist das Allerbeste für das Baby.“ Iris dreht sich zu Captain Bob um. „Meine Tochter ist Lesben-Ärztin. Frauenärztin. Sie sagt, dass Stillen das Beste ist.“ Es stimmt, dass Anne lesbisch ist und Frauenärztin - aber sie ist keine Ärztin für Lesben (oder nicht nur), auch wenn Iris‘ Beschreibung immer so klingt. Bob murmelt etwas, dann macht er sich mit einem weiteren sehnsuchtsvollen Blick auf meine Mutter davon.
    „Ich habe nie gestillt“, sagt Rose nachdenklich. „Zu meiner Zeit haben nur Hippies gestillt. Die duschen nicht jeden Tag, weißt du. Die Hippies.“
    Corinne geht mit ihrem Baby zum einzigen Tisch im Bunny‘s - die schwarzen Witwen wollen die Kunden nicht dazu ermutigen, sich länger als nötig in der Bäckerei aufzuhalten. „Wir sind hier nicht bei Starbucks“, verkünden sie gerne. „Wir lassen uns unser Essen nicht per Lastwagen liefern. Holt euch euren Schickimicki-Kaffee doch woanders.“ Meine Tanten sind einer der Gründe, warum Starbucks nebenan dermaßen floriert.
    Corinne zieht diskret ihr T-Shirt hoch, fummelt an ihrem BH herum und bringt das Baby dann in Position. Sie zuckt kurz zusammen und schnappt nach Luft, doch als sie meinen Blick bemerkt, legt sie sofort ein Lächeln auf.
    „Tut das weh?“, frage ich.
    „Ach was“, lügt sie. „Ist nur ein bisschen … Ist schon gut. Ich werde mich daran gewöhnen.“ Schweiß bricht ihr auf der Stirn aus, und ihre Augenlider flattern vor Schmerz, aber das Lächeln bleibt.
    Wieder bimmelt es. Diesmal kommen zwei Kunden herein. Parker und Nicky.
    „Nicky!“, kreischen die schwarzen Witwen und fallen über den kleinen Kerl her wie Geier auf frisch überfahrene Tiere. Der Junge wird geküsst und geherzt und angebetet. Er grinst mir zu, und ich winke, mein Herz schwillt an vor Liebe. Er ist ein wunderschöner Junge, das Ebenbild von Ethan.
    „Gibt es Zuckerguss?“, fragt er, und meine Mutter und Tanten schieben ihn in die Backstube, um ihn mit Zucker vollzustopfen.
    „Zucker ist nicht gut für ihn, Parker“, klärt meine Schwester sie auf, während sie sich den Schweiß von der Stirn wischt. „Du solltest nicht erlauben, dass sie Nicky Zucker geben.“
    „Na ja, meine Tanten haben mir beigebracht, wie man sich nach dem Essen übergibt„, entgegnet Parker ruhig, “dagegen scheint mir etwas Zuckerguss ziemlich harmlos zu sein.„ Sie lächelt mir zu. “Hi, Luce.“
    „Hi, Parker“, antworte ich, ebenfalls lächelnd.
    Parker und ich sind Freundinnen. Das liegt vielleicht

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