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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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reicht nicht.“
    „Also steht Unsterblichkeit auch auf deiner Liste?“ Sie hebt eine perfekt gezupfte Augenbraue.
    „Natürlich nicht. Ich bin ja nicht unrealistisch. Aber ja, geringes Risiko in Bezug auf verfrühten Tod ist auch auf der Liste.“ Ganz oben, um genau zu sein. Parker grinst. „Es ist einfach eine Tatsache, dass Ethan zwar ein toller Mann ist, aber einfach nicht der Richtige für mich, okay? Und du weißt ganz genau, was ich damit meine, weil du mir damals dasselbe gesagt hast, obwohl ihr wirklich eine hübsche Familie seid und noch ein paar kleine Nickys hättet zeugen können.“
    Parker lächelt. „Weißt du schon, dass er zurück nach Mackerly gezogen ist?“
    Ich starre sie an. „Ethan?“
    „Ja, Blödi.“
    „Wie meinst du das?“
    Parker beißt in einen weiteren Keks. „Er hat einen Job in der Zentrale von International Food in Providence angenommen, damit er näher bei Nick lebt und ihn immer sehen kann, nicht nur an den Wochenenden.“
    „Oh.“ Ich bin leicht gekränkt, dass ich davon nichts wusste. Stimmt, er hat am Freitagabend erwähnt, dass er mir etwas erzählen wollte, hat es dann aber wohl vergessen. „Wow. Das sind ja tolle Neuigkeiten.“
    „Hm. Wie auch immer. Er wohnt seit diesem Wochenende ständig hier.“
    „Toll. Das ist gut. Gut für Nicky auf jeden Fall.“
    „Mommy. Ich habe blauen Zuckerguss gegessen!“ Nick stürmt herein, der untere Teil seines Gesichts blau von der abscheulichen Lebensmittelfarbe, die Rose für ihren Zuckerguss benutzt (ich würde ja nur Buttercreme nehmen, aber Rose ist nun mal die Kuchendekorateurin im Bunny‘s, unabhängig davon, dass meine Glasuren viel besser schmecken).
    „Das ist toll, Kumpel!“, ruft Parker. „Gib mir einen blauen Kuss, okay?“ Sie beugt sich vor und spitzt die Lippen. Nicky gehorcht kichernd.
    „Du auch einen, Tante Wucy?“ Obwohl er seit Kurzem das L beherrscht, nennt er mich noch immer „Wucy“, was ich ganz und gar unwiderstehlich finde.
    „Aber klar, Liebling.“ Er klettert auf meinen Schoß, und ich atme seinen Geruch ein, Salz und Shampoo und Zucker, und drücke ihn einen Moment lang fest an mich, bevor er sich aus meinen Armen windet, um mit seinen Matchboxautos zu spielen.
    „Ich muss los. Bücher scheiben.“ Parker seufzt dramatisch.
    Parker ist Autorin einer erfolgreichen Kinderbuchreihe - The Holy Rollers, Kinderengel, die aus dem Himmel auf die Erde kommen, Rollerskates anlegen und sterblichen Kindern helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Parker hasst die Holy Rollers leidenschaftlich und hatte den ersten Band als Farce geschrieben - die Geschichte war so klebrig süß, dass einem die Zähne wehtaten. Doch ein ehemaliger Harvard-Kollege, der inzwischen die Kinderbuchabteilung eines riesigen Verlages leitet, hat den Zynismus in ihren Worten gar nicht bemerkt. Inzwischen sind die Holy Rollers in vierzehn Sprachen übersetzt worden.
    „Worum geht es diesmal?“
    Sie lächelt. „Es heißt ‚The Holy Rollers und der große böse Rüpel‘. Gott steigt aus dem Himmel herab, um Jason, einem Siebtklässler, der den Mitschülern Geld stiehlt, einmal anständig den Arsch zu versohlen.“
    „Jason den Arsch versohlen!“, wiederholt Nicky, der gerade ein Auto über die Fensterscheibe zieht.
    „Huch. Erzähl Daddy nicht, dass ich das gesagt habe, ja?“ Parker packt Nickys Matchboxautos in ihre butterweiche Lederhandtasche. „Soll ich mal Ausschau halten?“
    „Wonach?“, frage ich.
    „Nach einem Ehemann?“
    „Oh, klar. Schätze ich.“
    „Na, das klingt ja mal überzeugend.“ Sie zwinkert mir zu, nimmt meinen Neffen an der Hand und verlässt mit wehenden Haaren die Bäckerei.

4. KAPITEL
    Ethan kam zwei Jahre später auf die Johnson & Wales als ich. Ich kannte ihn nicht, denn die Mirabellis sind erst nach Mackerly gezogen, als ich schon aufs College ging. Sie kamen aus Federal Hill, dem italienischen Teil von Providence, und ihr Restaurant war sofort ein großer Erfolg. Ich hatte ein- oder zweimal dort gegessen, aber nie einen von ihnen getroffen, bis Ethan eines Tages, als ich gerade im Park vor dem College lag und Skizzen für Tortendekorationen machte, auf mich zusteuerte.
    „Bist du nicht dieses Bäckermädchen aus Mackerly?“, fragte er. Ich nickte grinsend.
    „Ich bin Ethan Mirabelli“, sagte er. „Meiner Familie gehört das Gianni‘s. Kennst du es?“
    „Aber klar, dort gibt es das beste Essen diesseits von Providence.“ Ich schirmte meine Augen gegen die Sonne

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