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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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was ein Mann hören will, Ma.“
    Doch Marie fährt unerschrocken fort: „Dann hat er mir dein winziges Schwänzchen gezeigt.“ Ethan schließt die Augen, ich kichere. „Und wir waren einfach sprachlos. Dann sagt dein Vater hier …“, Marie stößt Gianni den Ellbogen in die Seite, „… dein Vater sagt: ‚Wie sollen wir den kleinen Lümmel denn jetzt nennen?‘ Und mein Kopf, der war völlig leer, also schaue ich Dr. Tavandish an und frage: ‚Wie ist denn Ihr Vorname, Dr. T.?‘ Und er sagt: ‚Ethan.‘ Und das war‘s!“ Sie und Gianni lächeln einander liebevoll an, gewärmt von ihren Erinnerungen.
    „Und so bekam dieser kleine paesan einen echten protestantisch angelsächsischen Namen„, erklärt Ethan. Dann schenkt er seinen Eltern ein Lächeln, das seine Augen nicht ganz erreicht. “Also, erzählt uns mehr vom Todestal.“
    Nach dem Abendessen gehen Ethan und ich zusammen nach Hause. Auf den Straßen ist es ruhig, nach dem Labor Day werden bei uns die Gehsteige schon kurz vor einundzwanzig Uhr hochgeklappt. Ethan weiß, welche Probleme ich mit dem Friedhof habe, und es ist zur Abwechslung einmal nett, jemanden zu haben, der mich nicht dort hineinlocken will.
    „Macht es dir wirklich so viel aus, nach einem Arzt benannt worden zu sein?“
    „Eigentlich nicht. Es ist nur … Ach, egal.“ Ich vermute, dass er nicht ganz die Wahrheit sagt, aber jetzt, wo wir nicht mehr bei seinen Eltern sind, das Thema nicht erneut aufgreifen will.
    „Und wie läuft es mit deiner neuen Arbeit?“
    „Ganz gut.“
    „Was machst du denn so den ganzen Tag?“
    Er seufzt. „Besprechungen. Langfristige Planungen, Marktforschung.“
    Was nicht besonders viel mit seinem früheren Job zu tun hat, in dem er … nun, Kunden umgarnte. Er ist jetzt Verkaufsleiter für ganz Nordamerika, ziemlich beeindruckend für einen Siebenundzwanzigjährigen. Statt in den Semesterferien im Gianni’s zu arbeiten, hat er bei International ein Praktikum gemacht und den Leuten dort so gut gefallen, dass sie ihm gleich einen Job angeboten haben. Von Parker weiß ich, dass Ethan jetzt noch mehr verdient als zuvor, ich weiß aber auch, dass langfristige Planungen und Marktforschung nun wirklich nicht sein Ding sind. Aber auf alle Fälle ungefährlicher, als durch das ganze Land zu fliegen und ständig diese abenteuerlichen Sportarten zu treiben.
    „Und gefällt‘s dir?“
    „Nicht besonders.“
    „Und warum hast du den Job dann angenommen?“
    Wir haben die Brücke erreicht und bleiben einen Moment stehen, um auf den Mackerly River zu blicken, der von der Meeresseite der Insel in die Bucht fließt. Die Lichter des viel eleganteren Newports blinken in der Ferne, eine Windböe zerzaust Ethans sowieso immer verstrubbeltes Haar.
    Er blickt mich an. „Ich dachte, ich sollte öfter bei Nicky sein.“
    „Das ist ein guter Grund.“
    „Der beste.“ Beim Gedanken an seinen Sohn beginnt er zu lächeln, und wie immer zieht sich mein Herz schmerzlich zusammen. Ethan ist ein guter Dad, und nichts ist rührender als ein Vater, der sein Kind so offensichtlich liebt.
    „Also, dann erzähl mal. Was ist so schlimm daran, nach einem Gynäkologen benannt zu werden?“, lasse ich nicht locker und betrachte den Fluss, wie er an dem schilfigen Ufer entlangrauscht.
    „Es ist nichts. Nur dass Jimmy Großvaters Namen bekam und sie sich nicht mal die Mühe machten, einen für mich auszusuchen.“
    „Aber das haben sie doch. Du warst nur mal wieder eigensinnig und bist ein Junge geworden.“
    „Genau.“
    „Also?“
    Er dreht sich zu mir. „Nun, man könnte sagen, dass ich meine Eltern von Anfang an enttäuscht habe, nur weil ich ich bin. Sie hatten schon einen Sohn. Sie wollten eine Tochter. Aber sie bekamen mich, und ich war nie so gut wie Jimmy.“ Er sagt das in einem Ton, als würde er eine Abhandlung über die Historie des Mülls vortragen - hier sind die Fakten, vollkommen wahr und trotzdem kein bisschen interessant.
    „Ach Ethan, Kumpel, niemand denkt das“, protestiere ich.
    Er sieht mich ehrlich amüsiert an. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du furchtbar naiv bist, Lucy?“ Darauf antworte ich nicht, und Ethan fährt fort: „Ich habe so ziemlich mein ganzes Leben damit verbracht, nicht Jimmy zu sein. Er war der Stammhalter. Er war älter, größer, witziger, besser aussehend, der bessere Koch. Er hatte Dads Augen, Moms Herz und Großvaters Namen. Er bekam das Restaurant, die Familienrezepte, er bekam … na ja. Was immer ich auch tue,

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