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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Zombie.“
    Beim Wort „Yankees“ dachte ich sofort an meine kindliche Fantasie, dass Joe Torre mein Stiefvater wäre. In diesem Fall würde ich jetzt nicht mit Charley ausgehen - nicht nachdem der gute alte Joe seine geliebte Stieftochter mit einem millionenschweren Baseballspieler verkuppelt hatte. Einem alleinstehenden Spieler, der keine Steroide spritzt, nicht mit Prostituierten schläft und auch nicht mit Madonna, der seinen Helm nicht auf den Boden schleudert, keinen Tabak kaut, spuckt oder sich in vor allen Leuten das Gemächt kratzt - falls so ein Wesen existiert.
    Als das Essen kam, richtete Charley seine Aufmerksamkeit auf sein Steak und hob den Kopf erst wieder, als der Teller leer war. Da dachte ich, dass ich vermutlich auch mit Charley Sex haben könnte, ohne dass er es überhaupt bemerkt.
    Das letzte Mal, als Ethan und ich, ähm, zusammen waren, kam er gerade aus Montreal zurück, und ich warf mich ihm schon an der Tür in die Arme. Wir taten es noch im Flur im Stehen, ich an die Wand gedrückt, die Beine um ihn geschlungen, und es wurde recht laut, wenn ich mich richtig entsinne. Ein gerahmtes Bild fiel auf den Boden und zerbrach, aber wir hörten nicht auf, bis wir, ähm, fertig waren.
    Jedenfalls hat da keiner irgendwas nicht mitgekriegt.
    „Wisst ihr was?“, unterbricht Parker meine Gedanken.
    „Was?“, frage ich schuldbewusst. Himmel, werde ich etwa rot?
    „Ethan ist gestern Abend vorbeigekommen“, sagt sie.
    Meine Wangen werden noch heißer. „Na und? Er ist der Vater deines Kindes. Er kommt oft vorbei.“ Ich blicke auf meine Hände.
    Parker wirft mir einen seltsamen Blick zu. „Tja, halt die Klappe und lass mich ausreden.“
    „‚tschuldigung“, murmle ich. Corinne klopft Emma auf den Rücken, womit sie ein erschreckend lautes Rülpsen für so ein winziges Bündel auslöst.
    „Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm ausgehen würde. Auf ein richtiges Date. Er sagte, wir sollten es vielleicht doch noch mal mit einer richtigen Beziehung versuchen, statt nur die Eltern unseres Sohnes zu sein. Nicky, runter da, Liebling. Das ist viel zu hoch. Guter Junge.“
    „Das ist süß“, meint Corinne.
    „Süß“, wiederhole ich. Meine Knie kribbeln vor Adrenalin, obwohl mir nicht klar ist, weshalb (vermutlich hat die kleine Sexszene im Flur etwas damit zu tun). Reiß dich zusammen, Lucy, schimpfe ich mich stumm. Schließlich fand ich schon immer, dass aus Ethan und Parker mehr werden sollte. „Und? Willst du es versuchen?“
    Sie schneidet eine Grimasse. „Ich weiß nicht. Hört sich theoretisch wirklich gut an. Es ist bloß … Ich weiß auch nicht.“
    „Du solltest es tun. Du solltest ihn heiraten.“ Gott weiß, was ich darum geben würde, jemanden zu haben, den ich mag, respektiere, bewundere, der ein guter Vater für meine Kinder sein würde und bei dem meine Knie nicht weich werden. Und obwohl meine Stimme völlig normal klingt, pumpt mein Herz wie bei einem Fisch, der aus dem Wasser gezogen wurde.
    Parker seufzt. „Vielleicht sollte ich das“, stimmt sie mir wenig begeistert zu. „Aber …“
    In diesem Moment klingelt das Handy meiner Schwester, und sie zuckt zusammen, als handele es sich um das rote Telefon im Oval Office. „Hallo? Chris? Geht’s dir gut? Mir geht’s gut! Oh, sie ist fantastisch! Wunderschön! Perfekt! Wie geht es dir, Liebling? Ich liebe dich so sehr.“
    „Um Himmels willen, für so was gibt es Medikamente“, murrt Parker.
    Froh über den Themenwechsel spüre ich, wie meine Schultern sich etwas entspannen. „Die letzten Worte meiner Mutter zu meinem Vater waren, ich zitiere wörtlich: ‚Verschwinde verdammt noch mal aus dem Badezimmer, Rob, ich habe meine Tage und blute wie ein abgestochenes Schwein.‘“ Parker schnauft vor Entsetzen auf, und ich muss grinsen. „Also lass die arme Cory in Ruhe. Sie spinnt bloß wie wir alle anderen auch.“
    „Du bist einfach zu nett, Lucy.“ Parker lächelt schief.
    „Stimmt. Mehr Menschen sollten wie ich sein. Du zum Beispiel.“
    Nicky, der mehr Energie zu haben scheint als eine Horde Frettchen, baumelt an einer Hand am Klettergerüst. Corinne versichert Chris ein letztes Mal, dass die Welt ein wunder-, wunder schöner Ort ist, legt auf und sagt: „Parker, solltest du ihn nicht ein bisschen spielerisch anweisen?“
    „Ich weiß nicht mal, was das heißt“, entgegnet Parker. „Er ist ein Kind, Corinne! Er hat Spaß.“
    Corinne wirft ihr einen zweifelnden Blick zu. „Nun, er ist dein Sohn. Also, Lucy, ich

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