Lucy & Olivia - Allerliebste Vampirschwester: Band 1 (German Edition)
erzähl ich dir, was mein Dad gesagt hat.«
»Genial!«, rief Olivia am anderen Ende der Leitung aus. »Du fragst ihn also?«
»Bis morgen«, beendete Lucy das Gespräch.
Mit schmerzendem Kopf legte Lucy den Hörer auf und stand auf, um zum Abendessen nach oben zu gehen.
Wie ein Zombie wankte sie zur Treppe. Plötzlich sah sie vor ihrem geistigen Auge Brendan in einem schicken Smoking auf dem Treppenabsatz über ihr stehen und sich ans Geländer lehnen, während er auf sie wartete. Er sah umwerfend aus. Seine dunklen Locken umrahmten sein markantes Gesicht mit den hohen Wangenknochen und dem ausgeprägten Kiefer. Er sah sich um und bestaunte die Deko. Schließlich blieb sein bewundernder Blick an Lucy hängen.
Lucy schüttelte den Kopf, um die Fantasiebilder zu vertreiben, aber das Lächeln, das sich auf ihre Lippen gestohlen hatte, konnte sie nicht abschütteln. Sie sprang die Treppe hoch, um mit ihrem Dad zu reden.
»Die machen hier ja ein gutes Geschäft«, sagte Olivias Vater, als Olivia vor dem Meat & Greet Restaurant aus dem Auto stieg.
Offenbar war das Meat & Greet für den Wochenendbrunch noch beliebter als für die Hamburger nach der Schule. Die Schlange reichte bis vor die Tür. Olivia winkte ihrem Dad zum Abschied zu und schlüpfte hinein, um zu gucken, ob ihre Schwester schon da war. Lucy saß bereits an ihrem üblichen Tisch ganz hinten in der Ecke.
Olivia hüpfte zu ihr rüber. »Hey!«, rief sie.
Lucy antwortete ihr mit einem sehr ernsten »Hallo, Olivia.«
Olivia rutschte das Herz in die Hose und machte sich darauf gefasst, zu erfahren, dass sie die Halloween-Party doch nicht bei Lucy zu Hause feiern konnten.
»Dein Dad hat Nein gesagt, stimmt’s?«, sagte sie und seufzte.
Lucy schüttelte den Kopf. »Er hat Ja gesagt.«
»Ja?«, rief Olivia.
»Ja«, bestätigte Lucy und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
»Das ist ja genial!«, erklärte Olivia.
»Und alles wird gut«, fügte Lucy leichthin hinzu.
Moment mal , dachte Olivia. Das klingt so gar nicht nach Lucy . Sie sah ihre Schwester skeptisch an. »Ich dachte, du hältst das für eine grauenhafte Idee.«
»Tu ich auch«, sagte Lucy und nickte. »Aber ich hab eine Lösung gefunden.«
»Du wirst mich auf dem Scheiterhaufen verbrennen?« , witzelte Olivia.
Lucy grinste. »Beinahe«, sagte sie. »Von nun an wirst du dich bei allen Orga-Treffen und Deko-Aktionen für mich ausgeben.«
Olivia blinzelte. »Du meinst, du willst wieder die Rollen tauschen?«
Lucy nickte.
Plötzlich tauchte die Kellnerin auf. Lucy bestellte einen Hamburger und Olivia bat um einen Griechischen Salat mit extra Tomaten.
Als die Kellnerin weg war, fragte Olivia: »Und was ist mit ›Meine Freunde wirst du nie täuschen können‹?«
»Ich bin bereit, das Risiko einzugehen«, sagte Lucy. »Offenbar kennen mich meine Freunde nicht besonders gut. Die Verantwortliche für die Deko? « Sie verdrehte die Augen. »Die können mich nicht kennen!«
Olivia überlegte einen Moment. Sie musste zugeben, dass es ziemlich lustig gewesen war, sich bei dem gestrigen Treffen für Lucy auszugeben.
Lucy sagte: »Es finden nur noch zwei Treffen statt, oder?«
»Mhm«, bestätigte Olivia. »Und das eigentliche Dekorieren vor dem Ball.« Es könnte klappen , dachte sie.
»Dann machen wir’s so«, sagte Lucy entschlossen. Sie setzte ihren falschen bösen Blick auf. »Und du solltest mich gut aussehen lassen.«
»Klar«, sagte Olivia geistesabwesend. Sie dachte bereits daran, wie sie Ideen für das nächste Treffen am Freitag sammeln musste.
Freitag!, dachte sie erschrocken. »Das geht nicht«, platzte sie heraus. »Die Treffen sind immer freitags und freitags habe ich Cheerleading-Training!«
»Ich weiß.« Lucy nickte ruhig.
»Bitte, Lucy«, bettelte Olivia. »Ich weiß, ich hab Mist gebaut, aber wenn ich nicht zum Training gehe, schaff ich’s nie ins Team!«
»Ich weiß «, wiederholte Lucy.
»Ich möchte ganz, ganz, ganz, ganz unbedingt bei den Devils-Cheerleadern mitmachen«, sagte Olivia. »Du…«
»Olivia«, unterbrach Lucy sie ruhig. »Ich gehe für dich zum Cheerleading-Training.«
Olivia war entsetzt. »Du machst Witze«, sagte sie schließlich.
»Ich mein’s todernst«, erwiderte Lucy und so sah sie auch aus.
Das ist eine bescheuerte Idee , dachte Olivia. Sie schüttelte heftig den Kopf. »Sich beim Mittagessen mit einem Sportfan zu unterhalten und Charlotte zu täuschen ist kinderleicht verglichen mit Cheerleading, Lucy. Die Mädchen
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