Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy & Olivia - Allerliebste Vampirschwester: Band 1 (German Edition)

Lucy & Olivia - Allerliebste Vampirschwester: Band 1 (German Edition)

Titel: Lucy & Olivia - Allerliebste Vampirschwester: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
Vom Netzwerk:
komischerweise sind wir darüber hinaus eineiige Zwillinge.«
    »Das also ist ein Häschen«, murmelte Olivia geistesabwesend.
    Da hat Olivia eine Menge auf einmal zu verarbeiten, wurde Lucy bewusst. »Vielleicht ist es jetzt, wo du Bescheid weißt, keine so gute Idee, die Rollen zu tauschen«, sagte sie. »Vielleicht solltest du zu keinem weiteren Orga-Treffen gehen. Ich mach das. Du konzentrierst dich auf dein Cheerleading.«
    Olivia schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte sie mit fester Stimme. »Ich kann das. Ich hab’s dir versprochen.«
    Plötzlich blieb ihr Blick an Lucys Mund hängen. Olivia beugte ihren Kopf ein bisschen vor, und Lucy dachte einen Moment lang, dass ihre Schwester ihr in die Nase gucken wollte. Dann wurde ihr klar, dass Olivia etwas anderes suchte.
    »Suchst du nach Eckzähnen?«, wollte Lucy wissen.
    Olivia lächelte verlegen. »Kann sein.«
    Lucy verdrehte die Augen. »Wir lassen uns die Reißzähne abfeilen. Und nur, damit du es weißt«, fügte sie hinzu, »mein Gesicht wird auch nie zu einer aufgequollenen Fratze wie das dieser Loser in der Fernsehserie Buffy .«
    Olivia nickte nachdenklich.
    Sie braucht Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, dachte Lucy.
    »Ich glaub, wir haben für heute genug geübt«, sagte sie laut.
    »Aber wir haben doch gerade erst angefangen«, protestierte Olivia halbherzig.
    »Schon okay«, sagte Lucy. »Wirklich. Ich bin gut auf morgen vorbereitet. Ich hab die Bewegungsabläufe drauf. Ich kann anfeuern. Ich kann sogar lächeln. Das hast du selbst gesagt.«
    Olivia blinzelte unsicher.
    »Willst du das wirklich durchziehen?«, fragte Lucy.
    Ihre Schwester grinste. »Hast du Angst, dass ich vor all deinen Freunden ausflippen könnte?«
    »Ein bisschen«, gab Lucy zu.
    Olivia sah ihr in die Augen. »Vertrau mir«, sagte sie. »Ich krieg das hin.« Sie umarmten sich. Olivia fuhr fort: »Nicht umsonst heißt es: Blut ist dicker als Wasser.«
    »Und besser schmecken tut’s auch!« Lucy konnte sich diesen Scherz nicht verkneifen.

Am nächsten Morgen in Mathe stand Mr Langel an der Tafel und erklärte der Klasse, wie man die Oberfläche eines Rechtecks berechnet. Er begann damit, Graf Zahl aus der Sesamstraße nachzuahmen. »Eins! Hahaha!«, rief er lächelnd.
    Aber Olivia konnte nicht einfach die Augen über Mr Langels Humor verdrehen wie sonst.
    Ist er vielleicht ein Vampir?, fragte sie sich und sah ihn misstrauisch an. Immerhin bildete sein Haaransatz das, was ihre Mutter einen Witwendorn nannte – eine dunkle Spitze mitten auf der Stirn –, und das verlieh ihm ein leicht vampirisches Aussehen. Olivia überlegte, welche Farbe seine Augen wohl in Wirklichkeit hatten. Sie stellte sich vor, dass er heute Morgen vielleicht im Schlafanzug aus einem Sarg geklettert war.
    Dann wurde ihr bewusst, dass jeder ein Vampir sein konnte, wenn ihr beschränkter Mathelehrer einer war! Sie wandte ihre Aufmerksamkeit einem kräftigen Grufti mit Ohrring und Stoppelhaaren zu, der in ihrer Nähe saß. Seine Hand lag neben seinem Block und er hatte einen protzigen Totenkopfring an seinem rosigen Finger.
Jetzt, wo sie darüber nachdachte, stellte Olivia fest, dass sie ihn noch nie reden gesehen hatte. Lag das daran, dass er seine Eckzähne nicht abgefeilt hatte?
    Sie kam damit klar, dass ihre Schwester ein Vampir war, weil sie wusste, dass Lucy ihr niemals etwas tun würde. Aber all die anderen Vampire an der Franklin-Grove-Schule beunruhigten Olivia plötzlich. Verstohlen zählte sie die Schüler in der Klasse: einundzwanzig potenzielle Vampire. Sie hüllte sich enger in ihre Strickjacke.
    Und was ist mit den Cheerleadern?, überlegte sie. Es war ja nicht gesagt, dass Vampire kein Rosa tragen konnten. Und wenn jemand eine bösartige Ader hatte, dann Charlotte Brown.
    Das ist doch lächerlich, sagte sich Olivia. Charlotte ist niemals cool genug, um ein Vampir zu sein!
    Sie sah auf ihr leeres Blatt hinunter und schrieb zehnmal, ohne abzusetzen: »Vampire fressen keine Häschen.« Es half sogar ein bisschen, außer dass sie anschließend feststellte, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie man die Oberfläche eines Trapezes berechnete.
    Am Ende der Stunde machte sich Olivia wegen des nächsten Orga-Treffens verrückt. Alle waren nett zu Lucy, aber was, wenn sie merkten, dass sie eine Hochstaplerin war? Was, wenn sie herausfanden, dass sie ihr Geheimnis kannte? Lucy hatte gesagt, das könne Ärger geben …
    Vorsichtshalber überlegte sich Olivia, wie sie sich gegen Vampire

Weitere Kostenlose Bücher