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Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Titel: Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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drohte mit einem ihrer knochigen Finger. »Der Stern der Wahrheit wird leuchten!«
    Eine Klotür schwang auf und Olivia kam herausmarschiert. Sie ging direkt auf die alte Frau zu. »Dann sollten sie sich aber Sorgen wegen der ganzen gestohlenen Ketchuptütchen machen, die sie da in ihrer Handtasche haben«, sagte sie und verschränkte vorwurfsvoll die Arme.
    Ohne einen weiteren Mucks hastete die Frau aus der Toilette.
    »Einen schönen Tag noch!«, trällerte Lucy mit ganz ungruftimäßiger Begeisterung hinter ihr her.
    Fünf Minuten später hatten Olivia und Lucy ihr Outfit getauscht und Lucy verlieh Olivias schwarzem Lidstrich noch den letzten Schliff. Das Sprühweiß im Gesicht änderte Olivias Aussehen wirklich komplett.
    »Okay«, sagte Lucy und trat einen Schritt zurück, um ihr Werk zu bewundern. »Du bist jetzt ganz offiziell eine von Amerikas Meistgesuchten.«
    Olivia lachte. »Und du solltest wirklich in Erwägung ziehen, öfter rosa Glitzer zu tragen«, erwiderte sie.
    Sie umarmten einander ganz fest.
    »Ich hoffe, du findest, wonach wir suchen«, wünschte Olivia ihrer Zwillingsschwester.
    »Ich auch«, flüsterte Lucy. Dann verließ Olivia in Lucys schweren schwarzen Stiefeln mit einem verspielten Zwinkern die Toilette.
    Lucy band ihre Haare zu einem Pferdeschwanz und begann, Olivias rosa Glitzerlippenstift aufzutragen. Es ist
ziemlich geil, eine Zwillingsschwester zu haben. Obwohl ich mir immer geschworen habe, mich nie im Leben in Glitzerklamotten erwischen zu lassen !, dachte sie, während sie ihr Spiegelbild betrachtete.
     
    Olivia durchstöberte einen Ständer mit langweiligen Röcken im Sonderangebot, die im hinteren Teil von Midnight Clothing hingen. Sie hätte nie gedacht, dass es mal so weit kommen könnte, aber sie war das Shoppen leid. Sie war bereits dreimal mit Toby im Schlepptau durchs Einkaufszentrum gezogen. Ihre Füße, die in Lucys schweren schwarzen Stiefeln steckten, waren fast so wund wie damals in der fünften Klasse, als sie den Cheerathon gewonnen hatte.
    Gerade jetzt konnte Olivia sehen, wie Toby sich hinter einem Stapel trostloser schwarzer Jeans herumdrückte. Sie warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Umkleidekabinen und überlegte, ob sie sich dort wohl eine Weile verstecken könnte.
    Toby würde wahrscheinlich einfach in der Nachbarkabine kampieren, dachte sie. Sie hoffte, dass Lucy bei der Adoptionsagentur Erfolg hatte, denn das hier fing langsam an, sich so blöd anzufühlen, wie nach einem Überschlag falsch aufzukommen.
    Plötzlich hatte Olivia eine Idee, wie sie etwas Stimmung in die Sache bringen könnte. Zeit herauszufinden, wie weit Toby bereit ist zu gehen, überlegte sie sich verschmitzt. Sie drehte sich auf dem Absatz um und verließ Midnight Clothing abrupt. Einen Augenblick später hörte Olivia ein Krachen, und als sie einen Blick über
ihre Schulter warf, sah sie, dass Toby einen Ständer mit schwarzen Sonnenbrillen umgestoßen hatte.
    »Entschuldigung!«, rief er einer Verkäuferin zu, als er Olivia hinterherrannte.
    Olivia ging energisch den Hauptgang des Einkaufszentrums entlang. Das handgeschriebene Schild im Fenster von Trudys Schönheitspalast versprach genau das Richtige: Beinenthaarung.
    Ich wette, hier rein wird er mir nicht folgen!, war Olivia sich sicher, als sie im hinteren Teil des Ladens zu den Kosmetikartikeln hinüberging. Sie schielte hinter einer Pyramide aus hautstraffender Creme nach draußen.
    Toby stand mit verdattertem Gesichtsausdruck wie angewurzelt vor dem Beinenthaarungsschild. Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen.
    Er sieht aus, als müsste er aufs Klo!, urteilte Olivia.
    Toby verrenkte sich den Hals, um in das Geschäft zu blicken, aber Olivia duckte sich. Schließlich sah sie, wie Toby gequält Luft holte und hereinkam.
    Wow, dachte Olivia. Er ist wirklich entschlossen, mit Insiderinformationen einen Knüller zu landen.
    Eine Verkäuferin in einem weißen Kittel ging augenblicklich auf ihn zu.
    »Kann ich dir helfen?«, hörte Olivia sie fragen.
    Toby sah aus wie ein Hirsch, der von Scheinwerfern erfasst wird.
    »Hat deine Mutter dich wegen etwas geschickt?«, hakte die Verkäuferin nach.
    »Nein«, brachte Toby schließlich heraus. »Ich schau mich nur um.«

    Ja, aber wie weit wirst du dich tatsächlich umschauen, Mr engagierter Reporter?, fragte sich Olivia in Gedanken, als sie aus dem Laden schoss.
    In der nächsten halben Stunde betrat sie ein Brautmodengeschäft, ein Nagelstudio und einen Bikiniladen. Toby folgte

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