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Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Titel: Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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den Schneideraum der Schule und ließ sich in einem Drehstuhl vor dem Mischpult voller Knöpfe nieder. Sie und Camilla hatten den Raum reserviert, um den Ton für ihren Dokumentarfilm aufzunehmen. Während sie auf ihre Freundin wartete, zog Olivia das Drehbuch heraus, das sie geschrieben hatten, und begann, leise ihre Zeilen zu proben – sie würde die junge Stimme ihrer Großtante Edna verkörpern.
    »Mein lieber Duke«, flüsterte sie.
    Plötzlich knackte es in den Lautsprechern des Raumes.
    »Olivia Abbott …«, dröhnte eine Computerstimme, »ich befehle dir, mir das große, dunkle Geheimnis von Franklin Grove zu verraten!«
    Erschrocken sprang Olivia auf.
    »Sonst…!«, schloss die Stimme.
    Olivia sah sich verwirrt und ein bisschen ängstlich um.
    Was ist das hier? Eine von Serena Stars seltsamen Verhörmethoden?, wunderte sie sich.
    Plötzlich flog eine schmale Tür in der Ecke des Raums auf und Camilla steckte ihren blond gelockten Kopf herein.
    »Ist das hier nicht klasse?«, fragte sie und grinste. Hinter
ihr erblickte Olivia ein winziges graues Zimmer mit gepolsterten Wänden und einem Mikrofon, das von der Decke hing. Es war Camillas Stimme gewesen, die Olivia gehört hatte.
    Olivia ließ sich zurück auf ihren Stuhl sinken. »Du hast mich zu Tode erschreckt!«, maulte sie.
    »Entschuldigung«, sagte Camilla verschmitzt. »Also«, sie schnappte Olivia das Drehbuch aus der Hand, »wer spielt den Herzog? Ist dir jemand eingefallen?«
    »Ich hab Brendan Daniels gefragt, Lucys Freund«, antwortete Olivia.
    Camilla sah erfreut aus. »Der ist perfekt.«
    »Leider kann er nicht«, fuhr Olivia fort. »Er muss genau jetzt mit seiner Band proben.«
    »Oh«, sagte Camilla enttäuscht.
    »Vielleicht können wir uns jemand anderen schnappen.« Olivia stand von ihrem Stuhl auf und sah hinaus auf den Gang. Es waren nicht viele Leute unterwegs, aber dann entdeckte sie ihre Schwester, die den Gang entlangtrottete und stinkwütend aussah. Olivia begegnete ihrem Blick und winkte sie zu sich.
    »Hey«, fragte Olivia. »Was ist los?«
    »Was los ist?«, knurrte Lucy leise. »Ich habe die Schnauze voll von diesem Schnüffler Toby Decker, der mir auf den Fersen ist! Schon den ganzen Morgen über will ich bei der Vampir-Adoptionsagentur anrufen, aber das geht nicht, wenn er mich die ganze Zeit beobachtet.«
    Olivia suchte über die Schulter ihrer Schwester hinweg den Gang ab und entdeckte Toby, der hinter der offenen
Tür eines Schließfachs hervorspähte. Heute trug er eine gestreifte Krawatte. Aus der Entfernung sah er fast wie ein altmodischer Adliger aus und nicht wie ein etwas trotteliger Siebtklässler.
    »Ich hab eine Idee«, flötete Olivia, strich ihr rosa Glitzertop glatt und schob sich vorsichtig an ihrer Schwester vorbei.
    Toby sah, wie Olivia sich ihm näherte, und trat hinter der Schließfachtür hervor. Er strich mit einer Hand seine Haare zurück.
    »Hi, Toby!«, sagte Olivia. »Was treibst du so?«
    Toby wurde rot. »Oh, weißt du. Eigentlich nichts.«
    Olivia machte große Augen und schenkte Toby ihr breitestes Lächeln. »Ich habe gehofft, dass du genau das sagen würdest. Komm mit!« Sie hakte ihn unter und führte ihn direkt auf den Schneideraum zu.
    »Aber…«, stammelte Toby, wobei er den Gang nach Lucy absuchte.
    »Kein Aber!«, wiegelte Olivia jeden Einwand ab. »Du bist genau der Mann, den ich brauche!«
    »Wirklich?«, krächzte Toby.
    »Wirklich.« Olivia nickte und drückte seinen Arm. »Camilla und ich machen einen Dokumentarfilm für Medienkunde, und wir haben überall nach dem richtigen Typen gesucht, der den feschen Herzog sprechen könnte!« Als sie Toby durch die Tür in den Schneideraum schob, blickte Olivia über ihre Schulter und zwinkerte Lucy zu, die sich auf der gegenüberliegenden Seite des Gangs in einer Tür herumdrückte.

     
    »Er war genau der Richtige«, erklärte Olivia ihrer Schwester später. »Er hat eine schöne Stimme und er hat sogar einen italienischen Akzent hingekriegt. ›Edna, bella‹«, machte Olivia ihn nach und schlug sich die Hände vor die Brust, »›ich kann ohne dich nicht leben.‹«
    Lucy musste so lachen, dass ihr schwarze Wimperntuschetränen über die Wangen liefen. »Olivia«, schnaufte sie und tupfte mit dem Ärmel ihres schwarzen Häkelpullis daran herum, »du bist echt grottig.« Was, wie Olivia wusste, das größte Kompliment war, das man von einem Vampir bekommen konnte.
    »Nicht wahr?« Olivia grinste.
    »Es war, als wäre ich aus dem

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