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Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Titel: Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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Grove, an der Bar stehen. Sie hätte ihn überall wiedererkannt, denn er trug die klassische Vampirfrisur mit zurückgekämmten, pechschwarzen Haaren und grauen Schläfen. Er nahm sein Getränk entgegen und bahnte sich einen Weg durch die Menge, gefolgt von einem fülligen Mann in einem eleganten schwarzen Anzug und einer riesigen herunterhängenden roten Fliege.
    »Ach ja?«, sagte der schwere Mann. »Und was wird das für eine Ausstellung sein?«
    »Eine Dauerausstellung über die Geschichte von Franklin Grove«, sagte Mr Grosvenor, als er an Lucy vorbeikam. »Jetzt brauchen wir nur noch ein alteingesessenes Mitglied unserer Gemeinschaft, das sie gestaltet und dann ihr ständiger Kurator wird.« Er stellte sein Glas auf den Sockel einer Säule.
    Mein Dad würde sich selbst in den Hals beißen, um eine Ausstellung im Kunstmuseum von Franklin Grove zu gestalten!, dachte Lucy.
    Sie versuchte, noch mehr zu hören, aber jetzt sprach Audrey.
    »Den Abend, an dem du Der Zauberer von Oz im Fernsehen gesehen hast, werde ich nie vergessen«, sagte Mrs Abbott. »Zuerst hat es dir gefallen.«

    Lucy nickte automatisch mit dem Kopf und rückte ein winziges Stück näher an Mr Grosvenor heran. Er sagte gerade etwas über »jemand mit einer Leidenschaft für die Künste und einem ausgeprägten Verständnis für die Vielfältigkeit Franklin Groves«.
    »Aber dann tauchte diese Frau mit der Hakennase auf und sagte: ›Ich krieg dich schon noch!‹«, erzählte Audrey.
    Die Schlange rückte vor und Mr Grosvenor war jetzt außer Hörweite. Lucy tappte nervös mit dem Fuß, begierig, noch mehr zu erfahren. Schließlich waren sie an der Reihe, und im selben Augenblick, als der Barmann Lucy ihr Getränk gab, sagte sie: »Komm, wir stellen uns da drüben hin«, wobei sie auf die Säule zeigte, an der Mr Grosvenor mit seinem Freund stand.
    Audrey folgte ihrem Blick. »Brian Warchuck!« Sie schnappte nach Luft. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du ihn gesehen hast! Meine Güte, ist der groß geworden.«
    »Hä?«, sagte Lucy. Dann sah sie, dass genau auf der anderen Seite der Säule, an der auch Mr Grosvenor lehnte, ein schlaksiger, pickeliger Jugendlicher mit einer schmalen Krawatte stand.
    Olivias Mom griff nach ihrer Hand und drängte sich mit ihr durch die Menge.
    »Brian!«, rief sie. »Erinnerst du dich noch an meine Tochter Olivia, Olivia Abbott?«
    Brian Warchuck wurde knallrot, röter, als Lucy es sogar bei einem Menschen für möglich gehalten hatte.
    »Olivia Abbott?«, quiekte er.

    »Hi«, sagte Lucy zögernd. Sie drehte den Kopf zur Säule. Soweit sie hören konnte, unterhielt sich Mr Grosvenor jetzt über den deutschen Expressionismus.
    »Olivia spricht immer noch von dir!«, sagte Mrs Abbott.
    »Wirklich?«, fragte Lucy.
    »Wirklich?« Brian starrte sie an. Eine Schweißperle erschien mitten auf seiner Stirn.
    »Seine erste Liebe vergisst man nie«, sagte Mrs Abbott wehmütig, »selbst wenn sie in der Kindergartenzeit gewesen ist.«
    Ich glaub’s nicht!, dachte Lucy. Brian Warchuck starrte sie mit einem breiten, verträumten Grinsen an. Seine Haare klebten an seinem Kopf und auf seinem Kinn sprossen exakt drei rötliche Barthaare.
    »Und was führt dich nach Franklin Grove, Brian?«, fragte Mrs Abbott. »Wir wohnen erst seit September hier.«
    »W…wir sind vor ein paar Jahren nach Creemore gezogen«, stammelte Brian, unfähig, den Blick von Lucy abzuwenden. »Das ist nur 20 Kilometer von hier.« Sein Adamsapfel zuckte nervös. »Ich habe immer noch deine blaue Kuscheldecke, Olivia. Hast du noch meinen Teddybär?«
    »Ich glaube nicht.« Lucy schüttelte den Kopf.
    »Du hast Teddy weggeworfen?« Brians Lippe zitterte. »Aber du hast gesagt, du würdest dich niemals von Teddy trennen!«
    Wusch, wusch!, dachte Lucy und ihr Mund wurde
staubtrocken. Was, wenn Brian auf sie stand? Sie sah Olivias Mom verzweifelt an.
    »Natürlich hast du diesen Teddybär noch, Liebes«, sagte Mrs Abbott. »Er sitzt auf dem Regal in deinem Zimmer.«
    Lucy fiel vor Erleichterung beinahe in Ohnmacht. »Ach, der Bär«, krächzte sie dankbar. »Natürlich.«
    Die Lichter im Foyer gingen an und aus und signalisierten so, dass die Pause zu Ende war und alle auf ihre Plätze zurückkehren sollten.
    »Na, dann. Es wird anscheinend Zeit, wieder reinzugehen. Tschüs!«, sagte Lucy verzweifelt.
    »Ich kann dich ja mal mit dem Bus besuchen kommen«, bot Brian an.
    »Am besten, du rufst vorher an«, sagte Lucy, bevor sie Mrs Abbott zur Tür zum

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