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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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aus, dass es eine Sekunde lang nur noch auf zwei Rädern fuhr. Aus dem Wald wurde eine Salve von Schüssen abgegeben. Durch die Luft flogen Glassplitter und die Kugeln trafen auch die Rückseite des Wohnmobils. Marty schrie auf.
»Mart?« Jon blickte sich um.
Sein Freund saß zusammengekauert auf dem Boden des schlingernden Wohnmobils und hielt das linke Bein fest, wobei er zugleich zu vermeiden versuchte, wie ein Mehlsack besser: wie ein blutiger Mehlsack - hin und her geschleudert zu werden. Smith sah den größer werdenden Blutflecken auf Martys Hosenbein, aber sein Freund grinste schwach. »Alles in Ordnung, Jon«, sagte er mit zitternder Stimme.
»Falt ein Handtuch zusammen und drück es fest auf die Wunde. Sag Bescheid, wenn die Blutung nicht bald aufhört.« Weil Jon Peters Enfield-Gewehr benutzen musste, falls einer der Angreifer ihnen den Weg abschneiden sollte, musste er vorne sitzen bleiben.
Peter war zu sehr damit beschäftigt, mit eisernem Griff das Lenkrad zu umklammern und den Wagen zu manövrieren, als dass er hätte schießen können. Der Blick seiner blassblauen Augen war kühl. Das schwerfällige Fahrzeug schoss von der Straße und dann zwischen Bäumen und Unterholz entlang, wobei es an ein Wunder grenzte, dass es keine Kollision gab. Howell lenkte das Fahrzeug mit der Präzision eines Astronauten, der an einer Raumstation andockt. Zweimal jagte das schwere Fahrzeug durch Flüsse und schlitterte dabei über gefährliche, unter der Wasseroberfläche verborgene Felsbrocken und wirbelte Gischt auf.
Auf der Straße wollten zwei mit Gewehren bewaffnete Männer das Wohnmobil ins Visier nehmen, aber das heftige, unvorhersehbare Schlingern und Hüpfen des Fahrzeugs vereitelte diesen Versuch. Der Wagen fegte Zweige zur Seite und schoss über Felsbrocken. Hinter ihnen schickte sich ein grauer Lastwagen an, in die enge Straße einzubiegen, um die Verfolgung aufzunehmen.
Als die hinter ihnen herrennenden Männer zurückfielen, sah Jon vor ihnen eine tiefe Schlucht auftauchen. »Vorsicht, Peter!«
»Alles klar.« Howell trat auf die Bremse und riss das Steuer so scharf herum, dass das schwere Fahrzeug sich zu überschlagen drohte, seitlich zwischen zwei riesigen Felsbrocken hindurchschoss und dann vibrierend nur Zentimeter von dem Abgrund entfernt stehen blieb.
Die auf der Straße rennenden Männer waren weit hinter ihnen, aber der Abstand wurde rasch kleiner. In der Ferne hatte es der Lastwagen fast geschafft, auf die Straße einzubiegen.
Im Wohnmobil herrschte eine angespannte Atmosphäre. Smith starrte in die tiefe Schlucht und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Weiter geht’s.« Howell gab Gas und das große Fahrzeug raste parallel zur Schlucht auf die Straße zu.
Jon beobachtete die beiden rennenden Gangster, die den Weg abzukürzen versuchten, indem sie durch den Wald liefen. »Sie kommen näher!«
Howell warf einen kurzen Blick auf die Verfolger. Plötzlich machte die Schlucht einen scharfen Knick und er steuerte das schwerfällige Wohnmobil durch die Bäume hindurch wieder auf die Straße. Er grinste erleichtert, während sie die nicht asphaltierte Straße hinabrasten und dabei Staubwolken aufwirbelten.
Die Kugeln einer letzten Gewehrsalve flogen um das flüchtende Fahrzeug herum und dann zwang sich Jon, tief durchzuatmen und den Klammergriff, mit dem er die Waffe fest hielt, zu lockern. Im Rückspiegel sah er, dass ein dritter Mann zu den beiden anderen gestoßen war. Wütend standen sie mit gesenkten Waffen auf der staubigen Straße.
Smith erkannte den kleinen, stämmigen Mann, der sich zu den beiden anderen gesellt hatte. »Das sind die Typen, die versucht haben, mich kaltzumachen«, sagte er zornig. Dann blickte er Peter an. »Irgendwo müssen sich noch andere versteckt haben.«
»Allerdings.« Howell studierte die holprige Straße. »Ich kenne die Gegend und schlage ein Ausweichmanöver vor. Man kann darauf vertrauen, dass der Feind das Überraschungsmoment überschätzt.«
Indem er sich an allem fest hielt, was Halt bot, kletterte Jon nach hinten zu Marty. Diesmal hatte sein Freund Recht gehabt - es war nur ein Streifschuss gewesen. Er hatte eine oberflächliche Fleischwunde an seinem linken Bein verursacht. Smith verarztete ihn mit einem Antibiotikum und einem Verband. Ein Fenster des Wohnmobils war durch eine Kugel zerstört und die Außenwand an drei Stellen von Projektilen getroffen worden, die aber nicht hindurchgedrungen waren. Wichtige Gegenstände waren nicht beschädigt worden,

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