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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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sie an ihrem ersten Arbeitstag im USAMRIID. »Sie können jetzt aufhören, mich anzugaffen, dann mache ich mich an die Arbeit. Alle Welt erzählt, dass Sie ein sehr guter Militärarzt sind, der sich in Krisengebieten bewährt hat. Ich respektiere das, aber auf wissenschaftlichem Gebiet bin ich so gut, wie Sie es nie sein werden. Besser, Sie gewöhnen sich daran.«
»Ich werde daran denken.«
Sie blickte ihm direkt in die Augen. »Und lassen Sie Ihren Schwanz in der Hose. Holen Sie ihn erst dann raus, wenn ich es sage.«
Lächelnd nickte er. »Ich kann warten.«
Das Wartezimmer des Krankenhauses glich einer Insel jenseits der Zeit. In Smith’ Gedanken war die Welt irgendwo anders. Verrückte Erinnerungen rasten durch sein Gehirn. Er schien die Kontrolle über sich zu verlieren. Er musste die Hochzeitsvorbereitungen stornieren, das Essen, die Limousineabbestellen…
Mein Gott, was geschah mit ihm?
Er schüttelte heftig den Kopf und versuchte, sich zu konzentrieren. Er war im Krankenhaus.
Das Licht des frühen Morgens spiegelte sich rosafarben und gelblich auf den Gebäuden auf der anderen Straßenseite. Seine Ausgehuniform würde er wieder in die Mottenkiste verbannen müssen.
Wo war sie in den letzten Wochen? Er hätte bei ihr sein und ihr nie den Job im USAMRIID besorgen sollen.
Wie viele Leute hatten Sie zur Hochzeit eingeladen? Er musste allen persönlich schreiben und ihnen mitteilen, dass sie gestorben war…
Er hatte Sophia umgebracht, weil er das USAMRIID dazu bewegt hatte, ihr ein so gutes Angebot zu machen, dass sie den Detrick-Job angenommen hatte- Er hatte sie getötet. Von dem Augenblick an, wo er sie bei Randi gesehen hatte, war ihm bewusst gewesen, dass er sie haben wollte. Als er versucht hatte, Randi zu erklären, wie Leid ihm der Tod ihres Verlobten tue, war sie zu zornig gewesen, um ihm zuzuhören. Aber Sophia hatte ihn verstanden. Er hatte es in ihren Augen gesehen, ihren schwarzen, tiefsinnigen, lebhaften Augen.
Er musste es ihrer Familie sagen. Doch sie hatte nur Randi. Er musste mit ihrer Schwester telefonieren.
Nachdem er schwankend aufgestanden war, fand er ein Münztelefon. Plötzlich erinnerte er sich an Somalia. Bei der Invasion, die die Ordnung wiederherstellen und amerikanische Bürger in dem zerrissenen Land schützen sollte, das wie die Hauptstadt Mogadischu durch den Krieg zwischen zwei Stammesherren geteilt worden war, war er in einem Krankenhaus auf einem Schiff stationiert gewesen. Dann hatten sie ihn in einen abgelegenen Busch abberufen, wo er einen Major behandeln sollte, der an Fieber litt. Von der zwölfstündigen Schicht erschöpft, diagnostizierte er Malaria, aber dann stellte sich heraus, dass es sich um das weit weniger bekannte und weitaus tödlichere Lassa-Fieber handelte. Noch bevor die Diagnose korrigiert und eine bessere Behandlungsmethode angewendet werden konnte, starb der Major.
Die Armee beschuldigte ihn keines Fehlverhaltens. Es war ein Fehler, den schon weitaus erfahrenere Ärzte, die nicht mit der Virologie vertraut waren, gemacht hatten und machen würden. Auch wenn die besten Behandlungsmethoden angewandt wurden, war das Lassa-Fieber in der Regel tödlich. Es gab kein Heilmittel. Aber ihm war klar, dass er sich hochmütig verhalten hatte und zu sehr von sich selbst eingenommen gewesen war. Deshalb hatte er keine Hilfe gerufen und dann war es zu spät gewesen. Er gab sich selbst die Schuld und bedrängte die entsprechenden Armeestellen deshalb, ihn nach Fort Detrick zu versetzen, wo er sich zu einem Fachmann in Virologie und Mikrobiologie ausbilden konnte.
Und dort, nachdem er begriffen hatte, wie selten das LassaFieber im Vergleich zu Malaria war, akzeptierte er seinen Irrtum endlich als Risiko, das der Einsatz als Militärarzt in weit entfernten und nicht vertrauten Ländern mit sich brachte. Aber der Major war Randi Russels Verlobter gewesen und Randi hatte ihm nie verziehen und ihm immer die Schuld an seinem Tod gegeben. Und jetzt musste er ihr erzählen, dass er einen weiteren Menschen getötet hatte, den sie liebte.
Smith ließ sich auf eine Couch fallen.
Sophia. Er hatte sie getötet. Seine geliebte Sophia. Im Frühling hatten sie heiraten wollen, aber jetzt war sie tot. Nie hätte er ihr den Job bei Detrick besorgen dürfen. Niemals!
    »Lieutenant Colonel Smith?«
    Als Smith die Stimme hörte, kam es ihm vor, als ob er sich tief unter der Wasseroberfläche auf dem Grund einer trüben Lagune befände. Er sah eine verschwommene Silhouette, dann ein

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