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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Und ein Verwandter konnte der Besucher auch nicht gewesen sein. Mit Einsetzen der Quarantäne gab es zwischen Familienmitgliedern und der Crew keinerlei Kontakt mehr. Man hatte für sie einen speziellen Bereich in drei Meilen Entfernung eingerichtet, von wo aus sie den Start beobachten konnten.
Also ist es jemand aus dem Programm. Jemand, dem ich noch nie begegnet bin.
Bevor Meg in die Kantine ging, wo die Crew ihre letzte Mahlzeit vor dem Start einnehmen würde, suchte sie kurz ihr Zimmer auf. Sie überlegte, was sie tun sollte, unter anderem auch, ob sie das Thema nicht einfach ganz beiläufig Reed gegenüber ansprechen sollte. Schließlich hatte er sie seit ihrem Eintritt bei der NASA ständig unterstützt, und sie sah in ihm so etwas wie einen Freund. Dann erinnerte sie sich an Adam Treloar, die verschwundenen Pockenerreger und die verzweifelte Suche danach, die augenblicklich unter strenger Geheimhaltung im Gange war. Kleins Anweisung war unzweideutig ge wesen: Sie sollte alles irgendwie Verdächtige melden. Obwohl Megan überzeugt war, dass es für Reeds Verhalten eine völlig harmlose Begründung geben würde, griff sie dennoch nach dem Telefon.
    Um sechs Uhr dreißig betrat die Crew den Clean Room, um die Anzüge anzulegen. Megan - als einzige Frau, die an der Mission teilnahm - hatte eine Umkleidekabine für sich. Sie schloss die Tür und musterte den für Start und Wiedereintritt vorgesehenen Schutzanzug, den LES oder Launch/Entry Suit. Er war nach Maß gefertigt, wog mehr als vierzig Kilogramm und bestand aus über fünfzehn einzelnen Teilen, darunter einem Fallschirm, einer Schwimmweste, Gravitationshosen und einer Windel. Megan hatte Reed gegenüber Zweifel geäußert, ob die Windel wirklich notwendig sei, worauf dieser ihr erklärt hatte, welchem Druck der Körper beim Eintritt ins Orbit ausgesetzt war. Dass die Blase sich dabei nicht entleerte, war ein Ding der Unmöglichkeit.
    »Wirklich sehr schick, Megan«, meinte Frank Stone, der Pilot, als sie in den Umkleideraum der Männer trat. »Am besten gefallen mir die Patches«, erwiderte Megan.
    »Das müssen Sie meiner Frau sagen«, ließ Bill Karol, der Kommandant, sich vernehmen. »Sie hat sie entworfen.«
    Jede Mission hatte einen eigenen Patch - meist ovale oder runde etwa fünf Zentimeter große Stoffabzeichen, die entweder von den Mitgliedern der Crew oder deren Verwandten entworfen wurden. Dieser hier zeigte das Shuttle dabei, wie es in den Weltraum raste. Am Rand waren die Namen der Crew eingestickt.
    Die Crew Mitglieder überprüften gegenseitig ihre Anzüge und vergewisserten sich, dass jedes Stück festsaß und dicht war. Dann sprach die Gruppe gemeinsam mit David Carter, einem der Einsatzspezialisten, ein kurzes Gebet. Irgendwie verminderte das das drückende Gefühl, das Adam Treloars plötzlicher Tod hinterlassen hatte.
    Bis zum Start waren es jetzt noch etwas mehr als drei Stunden, und sie traten aus ihren Räumen in das Blitzlichtgewitter der Kameras hinaus. Dieser Augenblick war die letzte Chance für einige wenige Beobachter von draußen - alle waren sorgfältig überprüft worden und hatten spezielle Ausweise -, die Astronauten zu sehen. Als Megan vor die Kameras trat, winkte sie kurz. Und als sie lächelte, rief ein Reporter: »Noch mal! Genau so!«
    Die Fahrt zum Startturm in einem Fahrzeug, das an die braunen Lieferfahrzeuge von UPS erinnerte, dauerte nur ein paar Minuten. Dann stieg die Crew in eine Aufzugkabine, die sie die knapp sechzig Meter zum so genannten White Room brachte, wo sie ihre Fallschirme, Sicherheitsgurte, Kommunikationssets, Helme und Handschuhe anlegten.
    »Wie ist Ihnen denn zumute?«
    Megan drehte sich halb herum und erkannte Reed, der bereits volle Montur trug.
»Nicht übel, glaube ich.«
»Schmetterlinge vor dem Flug?«
    »Ist es das, was in meinem Magen herumflattert?«
    Er beugte sich näher zu ihr. »Erzählen Sie es nicht rum, aber ich hab sie auch.«
»Doch nicht Sie!«
»Ganz besonders ich.«
Es musste wohl ihr Blick gewesen sein, mit dem sie ihn
    ansah, der ihn zu seinen nächsten Worten veranlasste: »Stimmt etwas nicht? Sie sehen so aus, als ob Sie mich etwas fragen wollten.«
    Megan machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das liegt wohl an dem Augenblick jetzt. Man träumt davon, rackert sich ab und arbeitet darauf hin, und dann ist es eines Tages so weit.«
    Reed klopfte ihr auf die Schulter. »Sie werden es schon gut machen. Denken Sie nur an das, was Allenby gesagt hat: Wir zählen alle auf die

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