Ludlum Robert - Covert 02
Experimente, die Sie ausführen sollen.«
»Ladies und Gentlemen, es ist so weit!«, rief jemand von der Bodenmannschaft.
Megan atmete erleichtert auf, als Reed sich abwandte. Bei ihrem Telefongespräch mit Klein hatte der erklärt, er würde sofort Erkundigungen über Reeds geheimnisvollen Besucher einholen, versuchen, ihn konkret zu identifizieren und sich dann wieder mit ihr in Verbindung setzen. Da sie nichts mehr von ihm gehört hatte, vermutete Megan, dass Klein entweder noch mit seinen Ermittlungen beschäftigt war oder festgestellt hatte, dass alles ganz harmlos war.
»Bühne frei«, verkündete Reed. Er winkte Megan zu. »Ladies first.«
Megan atmete tief durch, zog den Kopf ein und ging durch die Luke zum Flugdeck. Sie stieg die Leiter ins Mitteldeck hinunter, das neben den Schlafstationen und den Behältern für Lebensmittel und Gerätschaften sowie der Toilette drei spezielle Startsessel für sie, Randall Wallace, den anderen Spezialisten, und David Carter, den Spezialisten für die Nutzlast, enthielt.
Sie ließ sich in dem Startsessel nieder, der nach dem Start zusammengeklappt und verstaut werden würde, und stellte fest, dass sie auf dem Rücken lag, sodass ihre Knie zur Decke wiesen.
»Die dritte Mission, und ich habe mich immer noch nicht an diese Sitze gewöhnt«, brummelte Carter, als er auf dem Sessel neben ihr Platz nahm.
»Das liegt daran, dass Sie ständig zunehmen, guter Mann«, stichelte Wallace. »Das gute Essen bei Muttern.« »Wenigstens habe ich ein Zuhause«, konterte Carter.
Wallace tat so als würde er die Asche von einer imaginären Zigarre abstreifen und sagte in einer gut gelungenen Imitation von Groucho Marx: »Das muss wahre Liebe sein.«
Als dann die Bodencrew hereinkam und die Astronauten anschnallte, verstummte das Geplänkel.
»Mikros?«
Megan überprüfte das ihre und nickte, so gut sie das bei dem geringen Bewegungsspielraum konnte. Während ihre Kollegen angeschnallt wurden, hörte sie zu, wie die Crew des Orbiters mit der Einsatzkontrolle die Start Checkliste durchging.
Als die Bodencrew ihre Arbeit beendet hatte, traten die drei Männer zurück. Obwohl Megan sie nicht sehen konnte, ahnte sie, wie ernst sie jetzt blickten.
»Ladies and Gentlemen, guten Flug. Und kommen Sie gesund nach Hause.«
»Amen«, murmelte Carter.
»Ich hätte mir ein gutes Buch mitbringen sollen«, sinnierte Wallace. »Megan, wie kommen Sie denn zurecht?«
»Ganz prima, vielen Dank. Und wenn es den Herrn jetzt nichts ausmacht, würde ich gerne meine eigene Checkliste durchgehen.«
Ein paar hundert Meilen nordöstlich von dem Weltraumgelände leerte Jon Smith gerade seine zweite Tasse Kaffee und sah auf die Uhr. Kirov sollte jetzt genug Zeit gehabt haben, am Dupont Circle Position zu beziehen. Beim Hinausgehen warf Smith noch einmal einen Blick auf die Bildschirme seiner Sicherheitskameras. Sein Haus stand auf einem Eckgrundstück und war von hohen Bäumen umgeben, die es vor den Nachbarn abschirmten. Hinter dem Haus gab es nur Rasen ohne irgendwelche Büsche oder Sträucher, in denen sich ein Eindringling hätte verstecken können. Bewegungssensoren, die in die Steinmauern des Hauses eingelassen waren, scannten ständig die Umgebung ab.
Wenn es jemand schaffen sollte, an den Sensoren vorbeizukommen, würde er es mit einem hochmodernen Alarmsystem zu tun bekommen, das in die mit Doppelscheiben ausgestatteten Fenster und die Türschlösser eingebaut war. Und falls er auch daran irgendwie vorbeikam, würden druckempfindliche Sensoren im ganzen Haus aktiviert werden und nicht nur den Alarm auslösen, sondern auch ein lähmendes Gas durch das Sprinklersystem verströmen. Das Gas war in mehreren Vollzugsanstalten des Bundes erprobt worden und setzte einen Eindringling in weniger als zehn Sekunden außer Gefecht, weshalb Smith immer eine Gasmaske in der Nachttischschublade verwahrte.
Obwohl Smith nicht damit rechnete, dass Beria versuchen würde, ihn mit einem Schuss aus der Ferne zu töten, hielt er es doch für klug, die Umgebung noch einmal zu überprüfen. Als er sich vergewissert hatte, dass draußen niemand lauerte, ging er durch die Küche zurück, die einen direkten Zugang zur Garage hatte. Er griff gerade nach dem Schalter, um den kleinen Fernseher auf der Küchentheke abzustellen, als er auf dem Bildschirm etwas sah, das ihn zum Lächeln veranlasste. Er zögerte kurz und griff dann nach dem Telefon.
Einundzwanzig Minuten vor dem Start kam die Stimme des Flugdirektors Harry Landon
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