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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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verlieren. In einem Notfall hätte er daher möglicherweise die Flucht nicht schaffen können. Und dann bot der Wagen noch einen weiteren Vorteil neben der reinen Transportfunktion: Er eignete sich geradezu ideal dazu, unauffällig die Umgebung zu erforschen. Washington wimmelte geradezu von Limousinen der Art, die er benutzte, und deshalb würde der Lincoln in einer Umgebung wie Bethesda überhaupt nicht auffallen.
    Als sie sich Smith’ Haus näherten, wurde der Fahrer langsamer, als würde er nach einer bestimmten Hausnummer suchen. Beria konnte sich das großzügige Haus im ländlichen Stil, das ein gutes Stück von der Straße entfernt stand, gründlich ansehen. Er registrierte die Bäume, die das Grundstück säumten, und vermutete, dass sie sich auch in den hinteren Teil fortsetzen würden. Hinter den Fenstern brannte Licht, aber es waren keine Schatten zu erkennen, die darauf hindeuteten, dass sich jemand im Haus bewegte.
    »Noch eine Runde«, forderte Beria den Fahrer auf.
    Beim zweiten Mal sah Beria sich die anderen Häuser an der Straße gründlich an. Bei den meisten lagen Fahrräder oder Spielzeug auf dem Rasen vor dem Haus, an der einen oder anderen Garage hing ein Basketballkorb, und in einer Einfahrt stand ein Anhänger mit einem kleinen Motorboot. Im Gegensatz dazu wirkte Smith’ Haus leer, brütend. Das Haus eines Mannes, dachte Beria, der allein lebt und das auch so will, jemand, dessen Arbeit Abgeschiedenheit und Geheimhaltung erfordert. Ein solches Haus würde über eine wesentlich ausgefeiltere - und gefährlichere – Alarmanlage verfügen als das, was die anderen Wachgesellschaften anboten, deren Schilder in den Vorgärten der benachbarten Häuser angebracht waren.
    »Ich habe jetzt genug gesehen«, ließ er den Fahrer wissen. »Wir kommen morgen zurück. Früh.«
    Jetzt, ein paar Minuten nach sechs Uhr am Morgen darauf, saß Beria auf dem Rücksitz des Lincoln am anderen Ende der Straße, an der Smith’ Haus stand. Der Motor lief kaum hörbar im Leerlauf, der Fahrer stand vor dem Wagen und rauchte. Für jemanden der vorbeijoggte oder seinen Hund spazieren führte sah er so aus, als würde er auf einen Kunden warten.
    In dem ange nehm klimatisierten Wagenfonds ließ Beria noch einmal alles an sich vorbeiziehen, was er über Smith wusste. Sein Auftraggeber wollte, dass der Amerikaner möglichst schnell aus dem Weg geschafft wurde. Aber es gab Hindernisse. Smith ging nicht in ein Büro. Sein Haus machte den Eindruck, gut gesichert zu sein. Die Exekution musste daher im Freien stattfinden, eben dort, wo sich Gelegenheit dazu bot. Ein weiteres Problem bestand darin, dass Smith’ Bewegungen nicht vorhersehbar waren. Er hatte keine feste Tageseinteilung, und deshalb konnte Berias Auftraggeber nicht sagen, wo er sich zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden würde. Das bedeutete, dass Beria Smith so dicht wie möglich folgen und auf eine günstige Gelegenheit warten musste. Zustatten kam ihm, dass der Amerikaner weder Bodyguards hatte noch - soweit das seinem Auftraggeber bekannt war - eine Waffe bei sich trug. Und was das Wichtigste war, er hatte nicht die leiseste Ahnung, dass er sich in Gefahr befand.
    Der Lincoln schaukelte ein wenig, als der Fahrer sich hinter das Steuer setzte. »Smith kommt heraus.«
Beria sah durch die Windschutzscheibe die Straße entlang, wo jetzt ein dunkelblauer Wagen rückwärts aus einer Garage rollte. Nach den Informationen von Berias Auftraggeber war das Smith’ Fahrzeug.
»Und wir folgen ihm«, sagte er leise.
    Auf der Fahrt in die Stadt sah Smith immer wieder in die Rückspiegel. Nach ein paar Meilen hatte er den schwarzen Lincoln entdeckt, der jedes Mal die Spur wechselte, wenn auch er das tat. Er rief Kirov über Handy an.
    »Es ist der Lincoln vom Flughafen. Er beschattet mich.
    Ich glaube, Beria hat angebissen.«
»Ich bin bereit«, versicherte ihm Kirov.
Smith bremste an einer Ampel und sah in den
    Rückspiegel. Der Lincoln befand sich drei Fahrzeug hinter ihm. Als sie die Stadt erreicht hatten, fuhr Smith so schnell, wie die Verkehrslage das zuließ, wechselte häufig die Spur und hupte auch. Er hoffe, dass Beria daraus den Eindruck eines Mannes gewann, der eine wichtige Verabredung hatte und im Begriff war sich zu verspäten, eines Mannes, den das nervös machte, der unvorsichtig war, leichte Beute eben. Er wollte, dass der Killer sich ganz auf ihn konzentrierte, sonst auf nichts und niemanden achtete. Das sollte dazu beitragen, dass er Kirov nicht

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