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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Männer waren über die Jahre miteinander in Verbindung geblieben, und Howell war eingeladen worden, jederzeit, wenn er sich in Venedig aufhielt, in Dionettis Palazzo zu wohnen, den dieser von seinen adeligen Vorfahren geerbt hatte.
    »Da sind Sie jetzt hier in der Serenissima und haben mich nicht einmal angerufen, geschweige denn mir die Freude gemacht, Ihr Gastgeber zu sein«, tadelte ihn Dionetti. »Wo wohnen Sie denn? I Danieli würde ich wetten.«
    »Ich muss um Nachsicht bitten, Marco«, erwiderte Howell. »Ich bin erst gestern eingetroffen, und alles war ein wenig hektisch.«
    Dionetti sah sich nach den Wrackteilen um, die hinter ihm am Ufer verstreut lagen. »Hektisch? Das ist natürlich wieder einmal klassisches britisches Understatement. Darf ich mir die Frage erlauben, ob Sie über diese schreckliche Geschichte hier etwas wissen?«
    »Sie dürfen. Und ich werde Ihre Frage mit dem größten Vergnügen beantworten. Aber nicht hier.«
Dionetti stieß einen scharfen Pfiff aus. Fast im gleichen Augenblick legte eine blauweiß lackierte Polizeibarkasse an den Stufen an.
»Wir können ja unterwegs darüber reden«, sagte Dionetti.
»Unterwegs wohin?«
»Aber Pietro! Wir fahren in die Questura. Es wäre doch ausgesprochen unhöflich von mir, Antwort auf meine Fragen zu erwarten, wenn ich nicht auch die Ihren beantworten würde.«
    Howell folgte dem Inspektor zum Heck des Bootes. Die beiden Männer warteten, bis das Boot die Anlegestelle am Rio del San Moese verlassen und mit Vollgas den Canale Grande erreicht hatte.
    »Sagen Sie, Pietro«, fragte der Inspektor dann gerade laut genug, um das Dröhnen des Dieselaggregats zu übertönen, »was wissen Sie über diese schreckliche Geschichte, die da in unserer schönen Stadt passiert ist?«
    »Ich bin nicht dienstlich hier«, versicherte ihm Howell. »Aber ein Freund von mir war in die Sache verwickelt.«
    »Und Ihr Freund ist nicht zufälligerweise der geheimnisvolle Herr von der Piazza San Marco?«, fragte Dionetti. »Der, den man mit dem Opfer gesehen hat? Der, der Jagd auf die Killer gemacht hat und dann verschwunden ist?«
    »Genau der.«
    Dionetti seufzte theatralisch. »Sagen Sie mir, dass das nichts mit Terrorismus zu tun hat, Pietro.«
»Das hat es tatsächlich nicht.«
»Wir haben bei dem Opfer einen ukrainischen Pass gefunden - Beruf Landwirt -, aber sonst nicht viel mehr. Er sieht so aus, als ob er eine anstrengende Reise hinter sich gehabt hätte. Sollte Italien sich Gedanken darüber machen, weshalb er hierher gekommen ist?«
»Italien braucht sich keine Gedanken zu machen. Er war nur auf der Durchreise.«
Dionetti beobachtete den Verkehr auf dem Canale Grande, die Wassertaxis und Wasserbusse, die Abfallkähne und die eleganten Go ndeln, die im Kielwasser der größeren Schiffe auf und ab wippten. Der Canale Grande war die Hauptverkehrsader seiner geliebten Venezia, und er spürte seinen Pulsschlag.
    »Ich will hier keinen Ärger haben, Pietro«, sagte er.
    »Dann solltest du mir helfen«, antwortete Howell. »Ich werde dafür sorgen, dass es keinen Ärger gibt.«
Er machte eine kurze Pause und fragte dann: »Haben Sie genug gefunden, um die Killer identifizieren zu können und auch herauszubekommen, wie sie ermordet wurden?«
»Eine Bombe«, erklärte Dionetti mit ruhiger Stimme. »Wesentlich wirksamer als nötig gewesen wäre. Jemand wollte keine Spuren hinterlassen. Aber wenn das die Absicht war, dann ist ihnen das nicht ganz geglückt. Wir haben genug Hinweise zur Identifizierung gefunden - immer vorausgesetzt, dass wir etwas über diese beiden in unseren Akten haben. Und das werden wir in Kürze wissen.«
Das Motorboot verlangsamte seine Fahrt, als es den Rio di Ca Gazoni erreichte, und legte dann langsam und polternd an dem Steg vor der Questura an, der Ze ntrale der Polizia Statale.
Dionetti führte seinen Besucher an den bewaffneten Wachen vorbei, die vor dem Palazzo aus dem 17. Jahrhundert postiert waren. »Das war früher einmal das Haus einer stolzen Familie«, sagte Dionetti mit einer leichten Kopfbewegung. »Wegen Steuerrückständen beschlagnahmt. Als der Staat den Palazzo übernommen hat, ist daraus eine noble Polizeistation geworden.«
    Er schüttelte den Kopf.
Howell folgte ihm durch einen breiten Flur in einen Raum, der vielleicht früher einmal ein Salon gewesen war. Vor den Fenstern konnte man einen nicht sonderlich
    gepflegten Garten sehen.
    Dionetti ging um seinen Schreibtisch herum und schlug ein paar Tasten auf seinem Computer an.

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