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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Unfreundlichkeit grenzende Art bekannt war, sah sich fragend im Raum um.
    Sam Castillos Stirn furchte sich irritiert, aber wenn Estelle ihn in einer Sitzung störte, war es wichtig. Doch die letzten Tage hatten seine Nerven ziemlich strapaziert, er hatte nachts kaum Schlaf gefunden, und so herrschte er sie an: »Ich dachte, ich hätte gesagt, dass ich nicht gestört werden möchte, Estelle.«
    »Ich weiß, Sir. Tut mir Leid, aber General Henze ist am Telefon.«
Der Präsident nickte, lächelte Mrs. Pike um Nachsicht heischend zu und griff nach dem Hörer. »Carlos? Wie sieht’s denn dort drüben aus?« Er ließ den Blick über die im Oval Office Versammelten schweifen.
»Fast nichts Neues in Europa, Mr. President«, berichtete General Henze. Seine Stimme klang resolut und gefasst, aber dem Präsident entging dennoch der Unterton von Verärgerung nicht. »Seit mehr als vierundzwanzig Stunden hat es nirgends auf dem Kontinent einen Absturz oder irgendwelche Zwischenfälle gegeben.«
Der Präsident entschied sich dafür, den verärgerten Tonfall des Generals für den Augenblick nicht zur Kenntnis zu nehmen. »Ein schwacher Lichtblick, aber immerhin etwas. Und, gibt es etwas Neues über die Terroristen? Konnte man sie bereits aufspüren?«
»Wiederum nein, bis jetzt.« Henze zögerte. »Darf ich ganz offen sprechen, Sir?«
»Ich bestehe darauf. Was gibt es für ein Problem, Carlos?«
»Ich hatte ein Gespräch mit Lieutenant Colonel Jon Smith – dem Militärarzt, den Sie herübergeschickt haben und der sich um die Suche kümmern soll. Was er sagte, klang nicht gerade ermutigend. Der Mann tappt im Dunkeln, Mr. President. Er verdächtigt nicht nur einen vertrauten Adjutanten von General La Porte, dass er mit diesen Verrückten unter einer Decke steckt, sondern er hat auch klar und eindeutig erklärt, dass auch ich selbst nicht über jeden Verdacht erhaben sei. Mit anderen Worten, und um es kurz zu sagen, er weiß verdammt wenig.«
Der Präsident seufzte innerlich. »Ich hatte den Eindruck, dass er beeindruckende Fortschritte gemacht hat.«
»Er hat eine ganze Menge ausgegraben, das stimmt, aber ich kann nicht erkennen, dass er irgendwie näher an dieses verdammte Dingsbums rangekommen wäre. Ich denke, er schießt einfach aus der Hüfte, und mich macht das verdammt unruhig. Sollten wir nicht alle Kräfte, die uns zur Verfügung stehen, auf diese Geschichte ansetzen und nicht bloß einen einzelnen Mann, und wenn der auch noch so gut ist?«
So, wie das klang, entschied der Präsident für sich, würde der General sich vermutlich wesentlich wohler fühlen, wenn er die komplette 82. Luftlandedivision und dazu das erste Regiment Air Cavalry in den Nahen Osten schicken könnte, um dort eine Haus-zu-Haus-Suche nach den Terroristen zu veranstalten. Das würde natürlich mit einiger Wahrscheinlichkeit den dritten Weltkrieg auslösen, aber so weit hatte der General nicht vorausgedacht.
»Ich nehme Ihre Überlegungen und Einwände zur Kenntnis und werde darüber nachdenken, General. Ich bin Ihnen sehr dankbar«, antwortete der Präsident. »Falls ich mich dafür entscheide, die Pferde zu wechseln, sage ich Ihnen Bescheid. Aber Sie sollten nicht vergessen, dass Langley ebenfalls eingeschaltet ist und MI6 auch.«
Ein paar Augenblicke lang herrschte drückendes Schweigen. »Ja, Sir«, hallte es dann aus dem Hörer. »Selbstverständlich.«
Der Präsident nickte. Der General würde für den Augenblick zumindest Ruhe geben. »Halten Sie mich weiterhin auf dem Laufenden. Und vielen Dank, Carlos.«
Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, schob Präsident Castilla seine breiten Schultern vor, stützte das Kinn auf beide Hände und spähte durch seine titanstahlgefassten Brillengläser in den stürmischen Vormittagshimmel draußen vor dem Fenster. Der Himmel war mit Wolken verhangen, und es regnete so heftig, dass er nicht über den Rosengarten hinaussehen konnte, und das trug nicht gerade dazu bei, seine Stimmung zu heben. Er war selbst mehr als nur beunruhigt, ja, es machte ihm richtiggehend Angst, dass Covert-One bis zur Stunde den Molekularcomputer nicht hatte ausfindig machen können.
Aber er würde sich seine Besorgnis nicht anmerken lassen, wenigstens jetzt noch nicht. Er wandte sich wieder den Beratern und militärischen Führern zu, die auf den Sesseln und dem Sofa saßen oder wartend um den Kamin standen. Sein Blick fiel schließlich auf das große Siegel der Vereinigten Staaten, das in den Teppich in der Mitte der Gruppe eingewebt

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