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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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sah, dass der Korridor leer war. Weit und breit keine einzige Wache. Er schaute sich um, aber nirgends war jemand zu sehen, der den Raum bewachte. Wo war die Sûreté? MI6? Er griff unter sein Jackett nach seiner Walther und hielt die Waffe unter seinem Trenchcoat schussbereit. Das Schlimmste befürchtend, eilte er an Schwestern, Ärzten, Pflegern und Patienten vorbei, ohne sie richtig wahrzunehmen, bis er Martys Tür erreicht hatte.
Er bewegte vorsichtig die Klinke, um festzustellen, ob sie ganz geschlossen war. Das war sie. Er drückte die Klinke mit der linken Hand herunter, bis er ein Klicken hörte. Mit beiden Händen die Waffe haltend, stieß er mit dem Fuß die Tür ein Stück auf, hielt die Waffe vor sich ausgestreckt und stürzte in das Zimmer.
Der Atem stockte ihm. Das Zimmer war leer. Die Bettdecke war zurückgeworfen und das Laken zerknüllt wie von einem unruhigen Patienten. Kein Marty und kein Peter zu sehen. Keine Wachen. Keine Sûreté und kein MI6 in Zivil. Er machte zwei weitere Schritte in das Zimmer und blieb stehen. Hinter dem Bett lagen zwei Leichen. Jon brauchte sie gar nicht zu untersuchen, um zu wissen, dass bei ihnen jede Hilfe zu spät kommen würde. Große Blutlachen hatten sich um die Körper gebildet, und obwohl das Blut an den Rändern zu erstarren anfing, war es noch relativ frisch. Beide trugen Operationssaalkleidung, komplett mit Schuhüberzügen und Masken. Ihre Körperform machte ihm klar, dass es sich weder um Marty noch um Peter handelte.
Er atmete aus und kniete nieder. Beide waren mit einem zweischneidigen Messer erstochen worden, und zwar von jemandem, der ein Experte in diesem Geschäft war. Das könnte leicht Peters Werk gewesen sein. Aber wo waren er und Marty? Und die Wachen? Jon richtete sich langsam auf. Offenkundig wusste niemand in dem Krankenhaus, was hier vor sich gegangen war. Keine Panik, kein Alarm, keinerlei Hinweise darauf, dass Marty sich nicht dort befand, wo er sein sollte. Die Wachen waren verschwunden, zwei Männer waren ermordet, von Peter und Marty keine Spur, und von all dem hatte niemand etwas bemerkt.
Das Walkie-Talkie an seinem Gürtel piepste. Er schaltete es ein. »Smith. Was gibt’s, Max?«
»Randi meldet, dass der Vogel einen Begleiter hat und jetzt in Bewegung ist. Sie und Aaron hängen sich an. Sie sagt, wir sollten losfahren. Sie wird uns Anweisung geben, wohin der Bursche sie führt.«
»Bin schon unterwegs.«
Gequält wanderte sein Blick noch einmal durch den Raum. Peter war gut, gut genug, um all das durchzuziehen, ohne dass jemand etwas bemerkte, aber Jon hatte keine Ahnung, wie er das angestellt und es geschafft hatte, anschließend mit einem kranken Patienten wie Marty zu entkommen. Aber was war aus den beiden Wachen an der Tür geworden? Und den Geheimdienstleuten, die ebenfalls hätten dort sein sollen?
Und ebenso gut wie es möglich war, dass Peter all das geschafft hatte, konnten es natürlich auch die Terroristen gewesen sein. Möglicherweise hatten sie die Wachen und Geheimdienstleute weggelockt, sie getötet und versteckt und dann Peter und Marty in ihre Gewalt gebracht und sie irgendwo anders umgebracht. Einen Augenblick lang stand er wie erstarrt da.
Aber er durfte nicht riskieren, dass er eine Spur verlor, die sie zu dem DNS-Computer führen konnte. Er würde die Pariser Polizei, die CIA und Fred über das verständigen, was er hier vorgefunden hatte; dann konnte er nur noch hoffen, dass sie Marty und Peter aufspüren würden.
Er stopfte sich das Walkie-Talkie in die Tasche, steckte seine Waffe ins Halfter und rannte auf die Straße, wo Max bereits mit dem Chrysler auf ihn wartete. Die rechte Tür stand offen.
    Der kleine schwarze Bäckereilieferwagen bog nach rechts in den Boulevard St. Michel. Aaron, am Steuer des Crown Victoria, wurde langsamer und ließ den Lieferwagen etwas Vorsprung gewinnen, ohne ihn dabei aus den Augen zu verlieren. Er rollte in stetigem Tempo weiter nach Süden.
    »Der fährt zum Périphérique«, vermutete Randi und meinte damit die breite Schnellstraße, die die Innenstadt von Paris umrundete. Sie gab ihre Vermutung an Max, Jon und Peter weiter, von denen sie hoffte, dass sie bereits unterwegs waren.
    »Da dürften Sie Recht haben«, nickte Aaron. Er verringerte den Abstand zwischen seinem Wagen und dem Lieferwagen, weil er Sorge hatte, die Verfolgten könnten plötzlich einen Haken schlagen und ihn abschütteln.
    Sie rollten jetzt vielleicht seit zehn Minuten hinter dem Lieferwagen her. Alles hatte

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