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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Castilla den Kopf. »Nein, jetzt noch nicht. Geben Sie mir noch einen Tag. Dann werden wir es tun müssen. Ich will keine Panik auslösen. Zumindest jetzt noch nicht.«
»Ich verstehe. Danke, dass Sie uns alle angehört haben, Mr. President.«
»Gern geschehen, Admiral.«
Mit zweifelnder Miene öffnete der Vorsitzende der vereinigten Stabchefs die Tür und ging hinaus. Sobald Präsident Castilla allein im Zimmer war, erhob er sich hinter seinem Tisch aus Kiefernholz und begann auf und ab zu gehen. Draußen im Säulengang schaute ein Wachmann vom Secret Service, der die Bewegung bemerkt hatte, zum Fenster herein. Als er sah, dass keine Gefahr bestand, wanderte sein Blick wieder über den Rasen des Weißen Hauses und den regnerischen Himmel.
Der Präsident registrierte die Wachsamkeit des Mannes und den billigenden Blick, der anzeigte, dass alles normal war, und schüttelte grimmig den Kopf. Nichts war normal. Die Hölle war los. In den achtzehn Monaten, seit er Covert-One ins Leben gerufen hatte, war er von Fred Klein und seinem Team noch nie enttäuscht worden. Sollte dies das erste Mal sein?
    Paris
    Das Gebäude am Ende der kurzen Rue Duluth im 16. Arrondissement sah aus wie eine typische Stadtvilla aus dem Paris des Barons Haussmann. Hinter der eleganten und doch unauffälligen Fassade verbarg sich eines der exklusivsten und teuersten privaten Krankenhäuser von Paris. Die Reichen und Prominenten kamen hierher, um Schönheitsoperationen durchführen zu lassen, weniger, um gegen die Spuren des Alters anzukämpfen, als um eine imaginäre Jugend zurückzugewinnen. Diskret und mit den Wünschen der Elite nach strengster Geheimhaltung und Sicherheit vertraut, war es der perfekte Ort für ein Versteck, wenn man die richtigen Leute kannte, die es zu überzeugen galt.
    Marty Zellerbachs Zimmer war luftig und komfortabel, und auf einem Tischchen vor dem Fenster stand eine Vase mit frischen rosafarbenen Peonien. Peter Howell saß neben dem Bett, in dem Marty aufgestützt lehnte. Martys Augen waren offen und blickten klar, wenn auch ein wenig stumpf, was nicht verwunderte, da man ihm erst vor kurzem eine Dosis Mideral verabreicht hatte, jene schnell wirkende Wunderdroge, die es ihm ermöglichte, anstrengende Aufgaben, wie beispielsweise das Auswechseln von Glühbirnen, das Bezahlen von Rechnungen oder Besuche bei einem Freund, zu bewältigen. Menschen, die an Asperger litten, wurden oft als Eigenbrötler oder Exzentriker oder einfach als verhaltensgestört abgetan. Es gab Wissenschaftler, die vermuteten, dass von zweihundertfünfzig Menschen wenigstens einer pro Jahr zumindest unter einer milden Form des Syndroms litt. Es gab kein Heilmittel gegen Asperger, und die einzige Linderung für Leute, die das Syndrom in ausgeprägter Form hatten, wie das bei Marty der Fall war, boten Medikamente, für gewöhnlich Mittel wie Mideral, die das Zentralnervensystem beeinflussten.
    Der Schock der Ereignisse hatte nachgelassen, und Marty verhielt sich jetzt höflich, aber bedrückt. Sein weicher, pummelig wirkender Körper ruhte wie eine müde Stoffpuppe auf dem weißen Kissenberg. Seine Stirn und seine Arme waren wegen der Verletzungen, die er sich bei der Explosion im Pasteur zugezogen hatte, bandagiert.
    »Meine Güte, Peter.« Martys Augen huschten im Zimmer umher und wichen denen Peters aus. »Es war schrecklich. Das viele Blut in dem Krankenzimmer. Wenn unser Leben nicht auf dem Spiel gestanden hätte, wäre ich noch entsetzter gewesen.«
    »Du könntest dich wenigstens bedanken, Marty.«
»Habe ich das nicht? Das ist sehr ungehörig. Aber du bist ja auch eine Kampfmaschine, Peter. Das hast du selbst gesagt. Wahrscheinlich habe ich dich einfach beim Wort genommen.
    Ganz normale Arbeit für dich und deinesgleichen.«
Peter richtete sich auf. »Meinesgleichen?«
Marty ignorierte Peters wütenden Blick. »Ich nehme an, die
    zivilisierte Welt braucht Leute wie dich, obwohl ich mir manchmal nicht vorstellen kann, weshalb …«
    »Marty, alter Junge, jetzt sag mir bloß nicht, dass du Pazifist bist.«
»Ah ja? Und was ist mit Bertrand Russell, Ghandi, William Penn. Sehr gute Gesellschaft. Und auch interessant. Männer, die wirklich gedacht haben. Ich könnte Passagen aus ihren Reden zitieren. Lange Passagen.« Er sah Peter an, und seine grünen Augen funkelten spöttisch.
»Spar dir die Mühe. Muss ich dich wirklich daran erinnern, dass du weißt, wie man mit einer Waffe umgeht? Sogar mit einem automatischen Karabiner?«
Ein Schaudern

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