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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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den schmalen Gang nach hinten. Über sich auf Deck hörte er jetzt Schritte und spürte, wie sein Pulsschlag sich beschleunigte. Stimmen hallten unangenehm dicht über seinem Kopf.
Schließlich entdeckte er ganz vorn einen großen Vorratsschrank, der mit Tauen, Ketten, Segeltuch, Lukendeckeln, Maschinenteilen und anderem Gerät voll gestopft war, das man brauchte, um ein Boot im harten Einsatz zu warten. Den Geräuschen lauschend, die die an Bord gehende Crew verursachte, schob er Gerätschaften zur Seite, bis er sich einen freien Raum geschaffen hatte. Draußen vor seinem Versteck hallten jetzt Schritte. Er zwängte sich in die freigelegte Höhle und zog einen Lukendeckel darüber, zog die Beine an und ließ sich, den Rücken gegen das Schott gepresst, zu Boden sinken. Seine Hose war nass und klebrig.
Oben hallten jetzt Rufe, und dann blieben zwei Paar Füße vor seiner Tür stehen. Stimmen in arabischer Sprache redeten durcheinander. Plötzlich lachte einer der Männer, dann auch der andere, und er lauschte erleichtert, wie die beiden sich entfernten. Während ihre Stimmen verhallten, erwachten die mächtigen Aggregate des Bootes – vermutlich überdimensioniert – zu pulsierendem Leben und ließen das ganze Fahrzeug erzittern. Der Anker wurde hochgezogen, klirrte gegen die Bootswand, und er spürte, wie das Boot sich zur Seite legte.
Er wurde gegen eine Taurolle an seiner linken Seite gepresst, dann drückte ihn die Beschleunigung gegen das Schott. Als das Boot mit einem Satz Tempo aufnahm, fing sein Kreuz an zu schmerzen. Trotzdem lächelte er. Er war am Leben, hatte seine Walther in der Hand und konnte hoffen, am Ende der Fahrt Antwort auf quälende Fragen zu bekommen.
Randi stand unter dem Leuchtturm Far de la Mola, unweit der Statue des berühmten französischen Schriftstellers Jules Verne und starrte über das Meer auf die schnell kleiner werdende Silhouette des sich in südlicher Richtung entfernenden Schnellboots. »Ist er gut aufs Boot gekommen?«
»Ja«, versicherte ihr Max. »Nachdem alle an Bord waren und sie den Anker eingezogen hatten, war nichts zu bemerken. Keine Unruhe und kein Kampf, also denke ich, dass er ein Versteck gefunden hat. Was ist aus dem Offroader geworden, den Sie verfolgt haben?«
»Wir konnten bis in die Innenstadt von Barcelona an ihnen dranbleiben; dort haben wir sie verloren.«
»Glauben Sie, dass die Sie bewusst abgehängt haben?«
»Ja. Und sie waren nicht schlecht.« Sie verzog das Gesicht. »Anschließend hat uns Salinger, der Stationschef in Madrid, durchgegeben, dass sie einen Helikopter angefordert haben. Wir brauchten eine Weile, bis wir die richtige Charterfirma gefunden und aus denen den Zielort herausgequetscht hatten. Dann sind wir hierher geflogen.«
»Das könnte schlecht für Jon sein.«
Randi nickte besorgt und starrte aufs Meer hinaus, wo das Schnellboot inzwischen im grauen Nebel am Horizont verschwunden war. »Ich weiß. Selbst wenn Jon sicher dort ankommt, wo die jetzt hinfahren, wird er es nicht leicht haben.«
»Was zum Teufel machen wir dann?«
»Lassen Sie den Seahawk auftanken, damit wir nach Nordafrika fliegen können.«
»Der hat Zusatztanks, schafft es also auch so. Aber wenn wir versuchen, dem Boot zu folgen, werden sie uns mit Sicherheit entdecken.«
»Das werden wir auch nicht tun«, entschied Randi. »Wir stellen fest, wo sie sind, und fliegen dann geradewegs nach Afrika. Sie werden uns sehen. Ohne Zweifel werden sie das. Aber wenn wir weiterfliegen, ohne Interesse zu zeigen, dann werden sie davon ausgehen, dass wir ein ganz gewöhnlicher Hubschrauber ohne besondere Bedeutung für sie sind.«
»Warum sollen wir dann überhaupt über sie wegfliegen?«
»Um sicher zu sein, dass sie Kurs auf Afrika genommen haben und nicht auf Spanien oder gar Korsika.«
»Und was dann?« Max wartete.
»Dann setzen wir alles ein, was wir in die Finger bekommen können, um sie zu finden.« Ihre dunklen Augen wandten sich wieder besorgt dem Meer zu.
    Marseille
    Die fast ausschließlich von Fischern besuchte Kneipe stand zwischen einer Anzahl anderer verwitterter Gebäude ein Stück oberhalb der an den Kais vertäuten Fischerboote. Das Zwielicht hatte sich über die Stadt gesenkt, und auf der Hafenmole herrschte das übliche Gedränge, das darauf hindeutete, dass die Boote hereingekommen waren und der Fischmarkt im vollem Gang war. In dem lauten Stimmengewirr in der alten Bar herrschten Französisch und Arabisch vor.
    Ein nicht besonders großer, kräftig gebauter Mann

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