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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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schwamm er fast lautlos bis an das Ende des Felsvorsprungs und spürte dabei, wie sowohl das Wasser als auch die Luft kälter wurden, als das Zwielicht sich wie eine düstere Hand darüberlegte. Der am weitesten ins Meer ragende Punkt des Felsvorsprungs war mit dichtem Gestrüpp und Palmen bewachsen. Er schwamm weiter, sah aber nirgends eine Spur von irgendwelchen Gebäuden.
Dann lächelte er: Dort am Strand lagen die Barkasse und das Schlauchboot, dicht an das wuchernde Gestrüpp herangezogen. Er fing an, Fortschritte zu machen.
Seine Schwimmzüge wurden kräftiger, und er schwamm weiter, bis er eine Stelle fand, wo die Vegetation so dicht ans Meer reichte, dass sie fast in die Wellen tauchte; hier endete auch die weiße Mauer, wie um der grünen Wand der Natur ihren Tribut zu zollen. Wieder hielt er inne und trat Wasser, beobachtete diesmal die Küstenlinie, ob sich dort etwas bewegte. Nach einer Weile schob er seinen Eimer auf das dichte Gestrüpp zu und kroch auf den von der Sonne immer noch warmen Sand. Er blieb dort eine ganze Minute lang liegen, spürte, wie sein Herz pochte, und genoss die Wärme, die der heiße Sand ausstrahlte.
Dann richtete er sich auf und rannte barfuss in das Gestrüpp hinein, wo er bald eine kleine Lichtung fand, über die sich bereits die Schatten gelegt hatten und die vom Duft der Erde und des frischen Grüns erfüllt war. Unter einer Dattelpalme zog er sich schnell an, steckte sich die Walther in den Hosenbund, verwahrte den Dolch in einer mit Klettverschluss an seinem Unterschenkel befestigten Scheide und versteckte den Eimer. Er arbeitete sich durch die Büsche und Bäume, darauf bedacht, den Strand nicht aus den Augen zu verlieren, bis er schließlich auf einen schmalen Trampelpfad traf. Er kauerte sich nieder, suchte nach Spuren und entdeckte bald Fußabdrücke mit einer ganz ähnlichen Struktur wie die Sohlen der Sportschuhe, die er trug. Die jüngsten Abdrücke – ein Durcheinander mehrerer Füße – führten von der Stelle weg, wo das Beiboot und das Floß vertäut waren.
Davon ermutigt, holte er die Pistole heraus und folgte dem Pfad weitere fünfzehn Meter landeinwärts, bis er eine weite, offene Fläche erreichte, die jetzt im Schatten lag. Er sah Olivenbäume und Dattelpalmen, dahinter stieg das Land allmählich an. Auf der kleinen Anhöhe stand eine große weiße Villa, die eine mit Mosaikfliesen eingelegte weiße Kuppel krönte. Das war die Kuppel, die er vom Boot aus gesehen hatte.
Die Villa schien völlig isoliert dazustehen und wirkte auf den ersten Blick verlassen. Da ging niemand im Garten herum oder arbeitete dort, und da saß auch niemand auf den blauen schmiedeeisernen Möbeln, die über die lange Terrasse verstreut standen. Auch durch die offenen Terrassentüren konnte er keinen Menschen sehen. Es gab keine Autos oder andere Fahrzeuge. Die einzige Bewegung, die er wahrnahm, waren wallende Vorhänge hinter offenen Fenstern. Aber dann kamen von irgendwo in der Ferne Stimmen. Sie tönten im Chor in einer Art Marschrhythmus, und gelegentlich hallte von weit her ein Schuss. Offensichtlich war hier mehr im Gange, als ein zufälliger Besucher auf den ersten Blick vielleicht annehmen konnte.
Wie um diese Ansicht zu beweisen, erschien in diesem Augenblick am hinteren Ende des Hauses ein Mann in einer britischen Tarnuniform und mit einem afghanischen Puggaree auf dem Kopf. Er trug eine AK-47 an einem Schulterriemen.
Jon spürte, wie sein Puls sich beschleunigte. Er sank hinter einen Busch und sah zu, wie an der anderen Ecke der Villa ein zweiter Wachmann auftauchte. Dieser Mann trug keine Kopfbedeckung, war mit Jeans und einem Flanellhemd bekleidet und sah orientalisch aus. In der linken Armbeuge trug er eine leichte Maschinenpistole amerikanischer Bauart, eine M60E3. Die Wege der beiden kreuzten sich unter den Terrassenstufen, und dann entfernten sie sich wieder in entgegengesetzter Richtung, patrouillierten um das Haus.
Jon blieb völlig reglos. Augenblicke später erschien ein dritter Posten, diesmal aus dem Inneren des Hauses. Er war ebenso gut bewaffnet wie die anderen und stand mit einem Sturmgewehr im Arm auf der Terrasse. Sein Blick suchte das Gelände ab, dann ging der Mann wieder ins Haus. Fünf Minuten später tauchten die beiden Posten, die außen um das Haus patrouillierten, wieder auf, kurz darauf gefolgt von einer vierten Wache, der aus der Villa auf die Terrasse trat. Sie hatten also vier Wachen im Einsatz.
Jetzt, wo Jon anfing, ein Muster zu erkennen,

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