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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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war es Zeit, sich Zugang zum Inneren der Villa zu verschaffen. Er arbeitete sich im weiten Bogen durch die dichte grüne Vegetation zurück, bis er in der Nähe der Vorderseite des Gebäudes eine versteckte Tür fand. Die weitläufige Villa reichte hier näher an den dschungelähnlichen Wald als an jedem anderen Punkt. Er sah immer noch keine Fahrzeuge, ja, nicht einmal eine Zufahrt, die sich vermutlich auf der anderen Seite der Villa befand. Die fernen Stimmen in ihrem gleichmäßigen Chor jagten ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Er konnte jetzt arabische Worte ausmachen, eine Litanei des Hasses auf Israel und Amerika, den großen Satan.
Als der Wachposten um die hintere Ecke verschwand, trat Jon aus dem Schutz der Büsche hervor und rannte zu der versteckten Tür. Sie war nicht versperrt. In Anbetracht der Tatsache, dass die offenen Fenster eine Unzahl von Zugängen zu dem Haus bildeten, überraschte das nicht. Trotzdem blieb er vorsichtig und öffnete die Tür zunächst nur ganz langsam und Zentimeter um Zentimeter. Hinter ihr sah er einen auf Hochglanz polierten Fliesenboden, teures arabisches Mobiliar, moderne abstrakte Gemälde, die alles andere als traditionell waren, aber nicht gegen arabische Empfindlichkeiten verstießen, außerdem schmale, mit Vorhängen verhängte Nischen, in denen man lesen und meditieren konnte, aber keinen einzigen Menschen.
Er schob sich hinein, die Pistole schussbereit mit beiden Händen vor sich ausgestreckt haltend. Jetzt wurde durch einen traditionellen maurischen Bogen ein weiter Raum sichtbar, ganz ähnlich dem ersten. In diesem Land, das von einer langen Reihe von Eroberern und Siedlern immer wieder überrannt und besetzt worden war, hatten die Araber den nachhaltigsten Einfluss hinterlassen und bildeten weiterhin eine Mehrheit. Trotz der Hartnäckigkeit der Berberstämme und der Macht der französischen Bürokraten und Beamten waren manche Araber immer noch bemüht, Algerien wieder unter volle islamische Kontrolle zu bekommen, ein Vorhaben, das sich bisher als langwierig, schwierig und äußerst blutig erwiesen hatte. Das war auch die Erklärung dafür, weshalb so viele islamische Bewohner des Landes fundamentalistische Killer unterstützten und bei sich versteckten.
Der nächste Raum war so leer wie der erste, und Smith arbeitete sich vorsichtig durch weitere kühle, schattige Räume, ohne dabei auf jemanden zu treffen. Dann hörte er vor sich Stimmen.
Noch vorsichtiger werdend, schlich er weiter und hörte die Stimmen jetzt immer deutlicher. Schließlich erkannte er eine Stimme – Mauritania. Er hatte ein Versteck des Halbmondschildes gefunden. Vielleicht sogar das Hauptquartier. In eine Ecke gedrückt, lauschte er. Das Echo, das die Stimmen verursachten, verriet ihm, dass die Parlierenden sich in einem großen Raum mit einer hohen Decke befanden, wesentlich höher als die Räume, durch die er bisher gekommen war.
Er schlich weiter, bis offenkundig war, dass sich hinter dem nächsten Bogen Menschen aufhielten. Er presste sich gegen die Wand daneben, spähte durch den Bogen und sah die Rücken von ein paar Dutzend Männern, die in einem großen Saal unter der mächtigen Kuppel des Gebäudes versammelt waren. Es handelte sich um eine wild zusammengewürfelte Gruppe – Beduinen in ihren langen Umhängen, Indonesier in hochmodischen Levis und Designer-T-Shirts, Afghanen in Pyjamahosen mit ihren typischen Puggarees, die sie um den Kopf geschlungen trugen. Alle waren bewaffnet, von modernsten Sturmgewehren bis hin zu zerbeulten, mitgenommenen alten Kalaschnikows. Vorne im Raum saß der kleine, täuschend mild aussehende Mauritania in einem langen weißen Umhang auf der Kante eines Bibliothekstisches. Er sprach französisch. Die Männer lauschten ihm mit gebannter Aufmerksamkeit.
»Dr. Suleiman ist eingetroffen und ruht sich aus«, verkündete Mauritania. »Er wird mir bald berichten, und sobald auch Abu Auda eintrifft, beginnt der Countdown.«
Die versammelten Terroristen brachen in erregtes Alahu Akbar -Geschrei und andere Ausrufe in Dutzenden von Sprachen aus, von denen Jon die meisten nicht verstand. Sie fuchtelten wild mit ihren Waffen.
»Man nennt uns Terroristen«, fuhr Mauritania fort, »aber das sind wir nicht. Wir sind Guerillas, Soldaten im Dienste Allahs, und mit Allahs Hilfe werden wir triumphieren.« Er hob beide Hände und brachte den Tumult zum Schweigen. »Wir haben das Gerät des Franzosen erprobt. Wir haben die Aufmerksamkeit auf Amerika fehlgeleitet.

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