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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Erregung. Die Augen eines Fanatikers. Er erinnerte sich an den
distanzierten, ja, beinahe verträumten Ausdruck im Gesicht des
Wissenschaftlers, als Mauritania sie entdeckt hatte. Und
plötzlich begriff er. »Man hat sie gar nicht entführt. Sie gehören
zu denen. Deshalb all der Aufwand, damit man glauben sollte,
Sie wären tot. Deshalb war jetzt gerade kein Posten bei Ihnen.
Sie haben das alles nur zusammen mit Mauritania gespielt,
damit Thérèse denken sollte, Sie wären ein Gefangener.« »Sie irren sich, Colonel«, erklärte Chambord mit eisiger
Stimme. »Ich gehöre nicht zu ihnen, Colonel Smith, sie
gehören zu mir. «
    »Vater?«, fragte Thérèse mit ungläubig aufgerissenen großen Augen.
Doch ehe Chambord darauf antworten konnte, kamen Abu Auda, drei seiner Männer und Mauritania auf sie zugerannt. Jon hob seine Waffe und zog Thérèses Beretta aus dem Hosenbund.
Randi sah auf die Uhr. Vier Minuten. Plötzlich hallte vom Gebäude Lärm herüber. Rufe, das Geräusch von Schritten. Sie hielt den Atem an, als Schüsse peitschten, gleich darauf ein Feuerstoß aus einer automatischen Waffe. Jon und Thérèse besaßen keine automatischen Waffen. Sie hatte Angst vor dem, was sie jetzt dachte, aber es gab nur eine Möglichkeit: Jon und die Chambords waren irgendwie entdeckt worden. Sie schüttelte den Kopf, wie um den Gedanken von sich zu weisen, als in der Ferne zwei weitere Feuerstöße knatterten. Ohne weiter zu überlegen, rannte sie quer über das Gelände auf die Villa zu. Und dann ein schreckliches Geräusch: triumphierendes Gelächter aus dem Inneren des Gebäudes. Siegesschreie, Lobpreisungen Allahs. Die Ungläubigen waren tot!
Sie erstarrte, war unfähig zu denken, zu fühlen. Das konnte nicht sein. Aber nach den beiden ersten einzelnen Schüssen hatte sie nur das Feuer automatischer Waffen gehört. Sie hatten Jon und Thérèse getötet.
Tiefes Leid erfasste sie, das gleich darauf in blinde Wut umschlug. Doch für beides war jetzt keine Zeit. Wichtig war nur der DNS-Computer. Er durfte nicht in den Händen der Terroristen bleiben … zu viel stand auf dem Spiel. Zu viele andere Leben.
Sie machte kehrt und rannte davon, rannte als wären alle Teufel der Hölle hinter ihr her. Versuchte Jons Gesicht nicht vor sich zu sehen, die dunkelblauen Augen, das Lachen, die Empörung, seine Klugheit. Sein gut geschnittenes Gesicht mit den hohen, flachen Backenknochen. Die Art und Weise, wie seine Kinnbacken sich spannten, wenn er wütend war …
Als der Flugkörper einschlug, warf die Explosion sie drei Meter nach vorne, die Gewalt der Explosion hüllte sie in ihrem Donner ein, fauchte ihr wie ein heißer Wind über den Rücken. Es war beinahe, als ob ein wütender Dämon sie durch die Luft geschleudert hätte. Während Trümmer und Schutt durch die Luft wirbelten und dann wieder herunterregneten, kroch sie unter die Zweige eines Olivenbaums und schützte ihren Kopf mit beiden Armen.
    Randi saß mit dem Rücken an die Umfriedungsmauer gelehnt und sah zu, wie dort, wo gerade noch die Villa gestanden hatte, beinahe eine Meile von ihr entfernt, rote und gelbe Flammen in den Nachthimmel züngelten. Sie sprach in ihr Funkgerät: »Rufen Sie das Pentagon. Der DNS-Computer ist zerstört und Dr. Chambord mit ihm. Die Gefahr ist vorüber.«
    »Roger, Agent Russell, gute Arbeit.«
    Ihre Stimme klang stumpf und ausdruckslos. »Und sagen Sie ihnen auch, dass Lieutenant Colonel Jonathan Smith, M. D., US Army, bei der Explosion umgekommen ist, ebenso wie Dr. Chambords Tochter Thérèse. Und dann holen Sie mich hier raus.«
    Sie schaltete das Funkgerät ab und blickte zu den langsam dahinziehenden Wolken auf. Der Mond spähte zwischen ihnen hervor, eine silberne Sichel, die gleich darauf wieder verschwand. Der Gestank des Todes, der Geruch von brennendem Schutt erfüllte die Luft. Sie dachte an Jon. Er war ein Risiko eingegangen, das er gekannt hatte. Es war zu seinen Ungunsten gelaufen – aber er würde sich nicht beklagen. Sie begann zu weinen.
    TEIL III
    28
Beirut, Libanon
    CIA Agent Jeff Moussad bewegte sich vorsichtig durch die Trümmerfelder von Süd-Beirut, einem Viertel, zu dem offiziell der Zugang verboten war. Staub hing in der Luft, und die Berge von Ziegel- und Mörtelschutt zu beiden Seiten spiegelten die traurige Geschichte des langen Bürgerkriegs wider, der den Libanon in Stücke gerissen und den Ruf von Beirut als dem Paris des Ostens für alle Zeiten zerstört hatte. Zwar hatte man inzwischen damit

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