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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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seinem persönlichen Gusto eingerichtet. Das augenblickliche Mobiliar legte Zeugnis ab für seinen etwas rustikalen, vom Leben im Südwesten der USA geprägten Geschmack, ein wenig gemildert durch fünf Jahre kosmopolitischer Verfeinerung, an der er erstaunlicherweise an diesem erhabenen Sitz der Bundesregierung und nach einer Unzahl Besuche in den Hauptstädten und Museen auf der ganzen Welt Spaß gefunden hatte. Das Ranch-Mobiliar aus der Residenz des Gouverneurs von New Mexico hatte teilweise eleganten französischen Beistelltischen und einem behaglichen britischen Clubsessel vor dem offenen Kamin Platz machen müssen. Neben den rot und gelb gemusterten Navajovorhängen, einem indianischen Häuptlingskopfschmuck und einigen Vasen und Körben standen oder hingen jetzt senegalesische Masken, nigerianische Lehmskulpturen und Zulu-Schilde über dem Kamin.
Der Präsident ging unruhig um den Schreibtisch herum, lehnte sich daran, verschränkte die Arme vor der Brust und fuhr fort: »Wir alle wissen, dass Terroristenattentate meist von Leuten verübt werden, die auf ihr Anliegen aufmerksam machen und irgendwelche Missstände anprangern wollen. Aber diese Situation hier hat bis jetzt wenigstens zwei Haken: Sie war zum einen nicht gegen das übliche symbolische Ziel gerichtet – eine Botschaft, ein Regierungsgebäude, eine Militäranlage, ein berühmtes Bauwerk –, und zum anderen haben wir es auch nicht mit einem Selbstmordattentäter zu tun, der einen überfüllten Bus oder einen mit Menschen voll gestopften Nachtclub in die Luft gesprengt hat. Stattdessen handelte es sich bei dem Ziel um eine Forschungseinrichtung. Das ist ein Ort, der der Menschheit hilft. Und ganz speziell das Gebäude, in dem ein Molekularcomputer gebaut wurde.«
Emily Powell-Hill, eine der wenigen Frauen, die es bei der US Army bis zum Brigadegeneral gebracht hatte, hob ihre perfekt gezupften Augenbrauen. Sie war Mitte fünfzig, schlank, langbeinig und höchst intelligent. »Bei allem gebotenen Respekt, Mr. President, aber wenn man Ihnen gesagt hat, dass da ein DNS-Computer kurz vor der Fertigstellung gestanden hat, so scheint mir das hauptsächlich auf Spekulation zu beruhen, einer Extrapolation aus unzureichenden Daten und reinen Vermutungen. Das alles basiert auf einem Gerücht, hinter dem ebenso gut ein zufälliger Bombenüberfall auf ganz beliebige Opfer stehen kann. Ist es möglich, dass das Katastrophenszenario Ihrer Gewährsperson einfach auf Paranoia zurückzuführen ist?« Sie machte eine kurze Pause.
»Ich will es noch mal etwas höflicher formulieren … Jeder weiß, dass die Mentalität der Geheimdienste dazu neigt, auch beim kleinsten Schatten gleich durchzudrehen. Mir klingt das mehr nach einer typischen Kniereflexreaktion der Dienste.«
Der Präsident seufzte. »Ich vermute, dass ist nicht alles, was Sie zu dem Thema sagen wollen.«
»Allerdings nicht, Mr. President. Meine wissenschaftlichen Berater schwören Stein und Bein, dass die DNS-Computertechnologie sich noch in einem ganz frühen Entwicklungsstadium festgefahren hat. Man rechnet damit, dass es mindestens zehn Jahre dauern wird, bis jemand einen funktionsfähigen Prototyp vorstellen kann. Vielleicht auch zwanzig. Und das sollte uns veranlassen, äußerst vorsichtig zu sein und uns vor Überreaktionen zu hüten.«
»Kann durchaus sein, dass Sie Recht haben«, nickte der Präsident. »Ich vermute allerdings, dass Ihre Wissenschaftler auch darin übereinstimmen, dass Chambord, wenn irgendjemand zu einem so großen Sprung fähig wäre, dafür am allerehesten infrage käme.«
Charles Ouray, der Stabschef des Präsidenten, runzelte die Stirn. »Kann jemand einem alten Schlachtross von Politiker vielleicht mit einfachen Worten erklären, weshalb ein DNSComputer etwas so Besonderes und so über alle Maßen gefährlich ist?«
Der Präsident nickte Emily Powell-Hill zu, und die wandte sich an Ouray. »Es geht darum, von Silizium, dem bisherigen Grundelement aller Computer, auf Kohlenstoff, den Grundstoff des Lebens, umzuschalten«, erklärte sie. »Maschinen sind sklavisch schnell und präzise, das Leben hingegen unterliegt ständigen Änderungen und ist subtil. Ein DNS-Computer würde die Fähigkeiten beider Welten in einer Technologie vereinen, die allem, was man sich heute vorstellen kann, himmelweit überlegen wäre. Und das ist hauptsächlich deshalb so, weil wir gelernt haben, wie man DNS-Moleküle anstelle von Mikrochips einsetzt.«
Ouray verzog das Gesicht. »Leben und

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