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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen.« Er beschloss, nicht auf die Bemerkung einzugehen, dass er ein Hitzkopf sei. »Wo ist der Sicherheitschef des Krankenhauses?«
»Ich bringe Sie zu ihm«, erbot sich einer der Sicherheitsbeamten.
Er führte Smith über die Feuertreppe zu einem abseits gelegenen Bürotrakt, der aus mehreren Räumen bestand, die alle mit den modernsten elektronischen Überwachungsgeräten und Computern ausgestattet waren. Das Büro des Leiters der Sicherheitsabteilung war so gelegen, dass es einen großen Parkplatz überblickte, seine Wände waren mit mehreren gerahmten Fotos geschmückt. Eines davon war eine SchwarzWeiß-Aufnahme von fünf erschöpft wirkenden Männern in Kampfuniform mit verschmutzten, trotzigen Gesichtern. Sie saßen, umgeben von dichtem Dschungel, auf Holzkisten. Smith studierte das Foto einen Augenblick lang und erkannte dann Dien Bien Phu, wo die Franzosen 1954 nach einer brutalen, demütigenden Belagerung besiegt worden waren, womit Frankreichs langjährige Herrschaft über jene Region Südostasiens ihr Ende gefunden hatte.
Der Wachmann erklärte: »Chef, das ist der Herr, der versucht hat, den bewaffneten Pfleger aufzuhalten.«
Smith streckte die Hand aus. »Lieutenant Colonel Jon Smith, US Army.«
»Pierre Girard. Nehmen Sie Platz, Colonel.«
Girard erhob sich nicht hinter seinem modernen Schreibtisch und schüttelte Smith auch nicht die Hand, sondern deutete bloß mit einer Kopfbewegung auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch. Der Mann war mittelgroß und korpulent, trug einen nicht sonderlich sauberen grauen Anzug und hatte seine Krawatte gelockert. Er wirkte eher wie ein Veteran der Sûreté als wie der Leiter einer privaten Sicherheitsorganisation.
Smith setzte sich. »Der Pfleger, oder um wen auch immer es sich handelt – und in dem Punkt scheint es ja einige Zweifel zu geben –, war, glaube ich, in die Intensivstation gekommen, um Martin Zellerbach zu töten.«
Girard sah seinen Untergebenen an. »Der Mann war kein Pfleger, wie gemeldet wurde?«
»Es ist die Station von Farouk al Hamid«, erklärte der Wachmann, »aber einige Zeugen behaupten, dass er es nicht gewesen ist.«
Der Chef griff nach seinem Telefon. »Geben Sie mir die Personalabteilung.« Er wartete mit ausdruckslosem Gesicht. Ohne Zweifel war er früher einmal Kriminalbeamter gewesen und daher an Bürokratie gewöhnt. »Sie haben einen Pfleger namens Farouk al Hamid, der in der … ja, genau, in der Intensivstation arbeitet. So, hat er das? Verstehe. Danke.«
Girard legte auf und meinte zu Smith gewandt: »Er hat sich schriftlich bei der Personalabteilung krankgemeldet und erklärt, sein Cousin würde seine Arbeit übernehmen. Den Brief hat er mit dem Cousin hergeschickt, und das war, wie es scheint, unser Pfleger mit der Waffe.«
»Und«, fügte Smith hinzu, »in Wirklichkeit war er kein Pfleger und wahrscheinlich nicht einmal Algerier.«
»Verkleidet«, nickte Girard. »Mag sein. Darf ich fragen, weshalb jemand den Wunsch haben sollte, Monsieur Zellerbach zu töten?« Wie den meisten Franzosen fiel es ihm schwer, den deutschen Namen richtig auszusprechen.
»Dr. Zellerbach. Er ist Computerwissenschaftler und hat in der Nacht des Bombenattentats mit Dr. Émile Chambord im Pasteur zusammengearbeitet.«
»Schlimm, jemanden wie Chambord zu verlieren.« Girard legte eine kurze Pause ein. »Dann ist es möglich, dass Ihr Dr. Zellerbach dort etwas Belastendes gesehen oder gehört hat. Vielleicht wollen die Bombenattentäter jetzt verhindern, dass Dr. Zellerbach wieder aus seinem Koma aufwacht und uns diese Informationen weitergibt.«
Das war eine typische Polizistenantwort, und Smith sah keinen Anlass, näher darauf einzugehen. »Ich würde sagen, das ist mehr als möglich.«
»Ich werde die Polizei verständigen.«
»Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie oder die Polizei die Bewachung Dr. Zellerbachs in der Intensivstation verstärken würden und ihn, falls er verlegt wird, auch in der nächsten Station bewachen lassen.«
»Ich werde die Sûreté informieren.«
»Gut.« Smith stand auf. »Vielen Dank. Ich bin verabredet und muss deshalb gehen.« Das entsprach nicht genau der Wahrheit, kam ihr aber nahe.
»Selbstverständlich. Die Polizei wird Sie sicherlich noch sprechen wollen, nehme ich an.«
Smith gab Girard den Namen und die Telefonnummer seines Hotels und ging. In der Intensivstation war an Marty keine Veränderung festzustellen. Er setzte sich wieder an sein Bett, betrachtete das runde Gesicht seines

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