Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
Vom Netzwerk:
hatte er nicht das Bedürfnis nach Stabilität und Gleichförmigkeit, wie man es so häufig bei Wissenschaftlern findet. Und er muss auf sein eigenes Urteil vertraut haben und nicht gerade sesshaft gewesen sein. Alles genau die Eigenschaften, die man bei einem Forscher erwartet. Wir wissen ja schon, dass er nicht gerade ein Mensch war, der sich streng an Vorschriften und Regeln hielt. Passt alles zusammen. Und wie steht es mit der Tochter? Ist sie derselbe Typ wie ihr Vater?«
»Ein Einzelkind, dem Vater ziemlich nahe stehend, ganz besonders seit dem Tod ihrer Mutter. Ebenfalls Stipendien wie ihr Vater, aber der brillante Verstand, der ihren Vater auszeichnete, hat sich bei ihr nicht so früh gezeigt. Und als sie um die zwanzig war, hat sie der Bazillus der Schauspielerei erwischt. Sie hat in Paris, London und New York studiert und dann in französischen Provinzstädten gearbeitet, bis sie schließlich ihren Durchbruch in Paris schaffte. Ich würde sagen, ihre Persönlichkeit ist der ihres Vaters ziemlich ähnlich. Nicht verheiratet, anscheinend auch nie verlobt. Sie soll gesagt haben: ›Mir ist meine Arbeit zu wichtig, um mich an jemanden zu binden, der nicht Schauspieler ist, und Schauspieler sind mir zu große Egoisten und wahrscheinlich auch nicht stabil, so wie vermutlich auch ich.‹ Das ist durch und durch Chambord – bescheiden, realistisch. Sie hatte eine Menge Bewunderer und Freunde. Sie wissen ja, wie das so ist.«
Smith musste in seinem dunklen Zimmer über Kleins Prüderie lächeln. Das war eine der Eigentümlichkeiten dieses Mannes. Klein hatte so ziemlich alles erlebt, was man erleben konnte, und war durch und durch tolerant, aber brachte nie ein Wort über die Lippen, das sich irgendwie auf das Sexualverhalten von Menschen bezog – was nicht hieß, dass er nicht jederzeit bereit gewesen wäre, eine Agentin hinauszuschicken, um eine Zielperson zu verführen, falls das notwendig war, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
»Das deckt sich ganz mit meinem Urteil über sie«, bestätigte ihm Smith. »Was zu all dem nicht passt, ist, dass man sie entführt hat. Ich habe darüber nachgedacht, ob sie wohl imstande wäre, den Prototyp eines DNS-Computers zu bedienen. Wenn sie jahrelang nicht mehr wissenschaftlich tätig war und ihren Vater seit Monaten nicht mehr gesehen hat, was wollten die dann von ihr?«
»Ich bin nicht si …« Kleins Stimme verstummte plötzlich, riss mitten im Wort ab.
Das Schweigen hallte förmlich in Smith’ Ohr. »Chief?«, fragte er verblüfft. »Chief? Hallo! Fred, können Sie mich hören?«
Aber da war kein Wählton, kein Summen, kein Besetztzeichen. Smith nahm das Handy vom Ohr und untersuchte es. Die Batterie war intakt. Voll geladen. Er schaltete ab, schaltete wieder ein und wählte Kleins Nummer bei Covert-One in Washington D. C.
Stille. Wieder kein Wählton. Kein Rauschen. Gar nichts. Was war geschehen? Covert-One verfügte über zahlreiche Notsysteme für den Fall eines Energieausfalls, feindliche Einwirkung, den Ausfall eines Satelliten, Störungen durch Sonnenflecken. Für alles und jedes. Außerdem war die Verbindung über das streng geheime Kommunikationssystem der US Army in Fort Meade, Maryland, geschaltet. Aber nichts als Schweigen.
Als er ein paar weitere Nummern angewählt hatte und ebenfalls nicht durchgekommen war, schaltete er seinen Laptop ein und verfasste eine harmlos klingende E-Mail: »Wetter ändert sich plötzlich. Donner und Blitze sind so laut, dass man die eigene Stimme nicht hören kann. Wie ist es bei euch?«
Als er die Mail abgeschickt hatte, zog er die Vorhänge auf und öffnete die Läden. Sofort drang der frische Duft der vom Regen sauber gewaschenen Stadt in das Zimmer, und der weißliche Schimmer der frühen Morgendämmerung lieferte einen dramatischen Hintergrund für die Skyline der Stadt. Am liebsten wäre er stehen geblieben und hätte die Aussicht genossen, aber dafür beschäftigten ihn zu viele Dinge. Er schlüpfte in seinen Bademantel, steckte die Sig Sauer in die Tasche, kehrte zu seinem Computer zurück und setzte sich an den Schreibtisch. Eine Fehlermeldung starrte ihn vom Bildschirm an. Der Server war ausgefallen.
Er schüttelte den Kopf, nahm sein Handy und wählte besorgt erneut. Stille. Er lehnte sich zurück, und sein Blick wanderte unruhig durch das Zimmer, bis er wieder den Bildschirm erfasste.
Diego Garcia.
Das Energiegitter der westlichen USA.
Und jetzt das ultrageheime, ultrasichere drahtlose Kommunikationsnetz des

Weitere Kostenlose Bücher