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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Ausdünstung von Zwiebeln und Kardamom wahrnehmen konnte. Smith regte keinen Muskel, als die beiden Männer ihr Gespräch fortsetzten.
    Und dann war es plötzlich vorbei. Der Wächter mit der Kalaschnikow drehte sich um und ging in die Richtung zurück, aus der er gekommen war, vorbei an dem beleuchteten Fenster, das Smith’ Ziel gewesen war. Er verschwand hinter dem Haus, wo vielleicht seine Wachstation war. Der Beduine im weißen Umhang blieb wie eine Statue zurück; sein Kopf wanderte wie eine Radarantenne hin und her, suchte die Nacht ab. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hinderte er Smith daran, sich dem Haus zu nähern. Smith malte sich aus, dass die Wüstenkrieger der Sahara immer auf diese Weise ihre Nachtwache gehalten hatten, nur dass sie früher hinter hohen Sanddünen auf ausländische Truppen gewartet hatten, die frech genug waren, in ihre Wüste einzudringen.
    Schließlich schlenderte der Beduine davon, immer noch nach allen Seiten sichernd, ging quer durch den Hof, um den Pferch, die Hühnerverschläge und Autos herum. Gleich darauf kehrte er zum Haus zurück, blieb dort an der Eingangstür stehen, öffnete sie und schob sich rückwärts hinein. Das Ganze war ein beeindruckendes Schauspiel – eine Warnung, dass hier zwei hoch trainierte Wachen im Einsatz waren, denen kaum etwas entging.
    Smith kroch schnell auf dem Bauch zurück in das Wäldchen, schlug dort einen weiten Bogen, verließ die Deckung dann erneut und eilte diesmal über freies Geländes auf die Hinterseite des Bauernhauses zu, wo weniger Licht war, weniger Fenster – nur drei, aber alle vergittert. Als er sich dem Haus auf zehn Meter genähert hatte, ließ er sich auf den Rücken fallen, presste die Sig Sauer an seine Brust und glitt auf das linke Fenster zu. Über ihm huschten graue Wolken durch den Nachthimmel, und gelegentlich bohrte sich ein spitzer Stein so tief in seine Haut, dass er die Zähne zusammenpressen musste, um nicht aufzustöhnen.
    Jetzt ganz nahe beim Haus, richtete er sich auf und sah sich um, hielt nach dem Posten mit der Kalaschnikow Ausschau. Der Mann war nirgends zu sehen. Smith’ Blick wanderte durch die Nacht, dann hörte er Stimmen und sah das Glühen von zwei Zigaretten. Zwei Männer waren in dem Feld hinter dem Haus, und dahinter sah man die wuchtigen Silhouetten von drei Hubschraubern. Der Halbmondschild war nicht nur gut organisiert, sondern auch gut ausgestattet.
    Sonstige Wachleute entdeckte Smith nicht. Er kroch näher an das Haus heran und richtete sich auf, um durch das erste Fenster nach innen zu spähen. Was er dort zu sehen bekam, war in keiner Weise auffällig: ein beleuchteter Raum und hinter einer offenen Tür ein zweiter beleuchteter Raum. In dem zweiten Zimmer saß Elizondo auf einem Holzsessel, seine Blicke folgten nervös einer Gestalt, die vor ihm auf und ab ging, immer wieder in der Türöffnung auftauchte und gleich darauf erneut verschwand.
    Die Gestalt trug einen perfekt geschnittenen dunkelgrauen Straßenanzug, der so aussah, als stamme er von einem Londoner Schneider. Das Gesicht des Mannes war weich und rund und wirkte irgendwie rätselhaft. Kein englisches Gesicht, trotz des Anzugs, aber Smith konnte auch nicht erkennen, woher der Mann stammte. Zu dunkelhäutig für einen Nordeuropäer, hellhäutiger als viele Italiener oder Spanier und auch keine orientalischen oder polynesischen Züge. Er sah auch nicht aus wie ein Afghane oder Pakistani. Vielleicht ein Berber, entschied Smith für sich und erinnerte sich an den Beduinenumhang des statuenhaften Wachmannes, den er vorher gesehen hatte.
    Smith spitzte die Ohren und vernahm mehrere Sprachen – Französisch, Spanisch, Englisch. Er hörte »Mauritania«, »tot«, »keine Schwierigkeiten mehr«, »ausgezeichnet«, »im Fluss«, »verlassen Sie sich darauf«, und schließlich »ich vertraue Ihnen«. Dieser letzte Satz kam in spanischer Sprache von Elizondo, der sich gleich darauf aus dem Sessel erhob.
    Der kleine rundgesichtige Mann blieb stehen und streckte ihm die Hand hin. Elizondo schüttelte sie. Wie es aussah, war gerade eine freundschaftliche Transaktion abgeschlossen worden. Als Elizondo verschwand und Smith hörte, wie die Haustür sich öffnete und wieder schloss, fragte er sich, was das Wort »Mauritania« wohl zu bedeuten hatte. Hatten Sie über jemanden aus Mauretanien gesprochen? Smith hielt das für möglich. Er vermutete, dass Elizondo derjenige war, der das Wort ausgesprochen hatte, und es hatte so geklungen, als ob

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