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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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mussten gemeinsam hinausgehen.
Zusammen absolvierten sie die übliche Runde auf dem Laufsteg, anschließend standen sie abwartend vor Harriet.
»Jill, Mandy, ihr beide habt ohne Zweifel die gefährlichsten Partner beim Shooting gehabt«, leitete sie ihren Monolog ein.
Wie gewohnt wurden Filmszenen vom Shooting eingespielt, und das Publikum applaudierte.
»Es war keine leichte Entscheidung«, fuhr Harriet fort, nachdem sich der Lärm etwas gelegt hatte, »denn ihr wart beide sehr gut. Wir haben erst überlegt, ob wir euch beiden den Joker geben sollen. Doch wir wollen es euch ja auch nicht zu einfach machen. Also haben wir uns entschlossen, nur einer von euch die Garantie für die nächste Woche zu geben, und zwar«, sie machte eine kleine Kunstpause, und es wurde totenstill im Studio, »Mandy.«
Wieder setzte Applaus ein, untermalt von ein paar vereinzelten Buhrufen, einige Zuschauer riefen »Jill, Jill, Jill«.
Mandy strahlte überglücklich, und Jill drückte sie an sich. »Herzlichen Glückwunsch, du hast es verdient.«
Danach gingen sie nach vorne, umarmten nacheinander Harriet, Mick und Craig.
Als Jill zu Craig trat, zögerte sie einen Augenblick, doch dann legte sie ihm die Arme um den Hals.
Er zog sie an sich, und seine Nähe erschlug sie beinahe. Sein Atem streifte ihr Ohr, sein Bart kratzte leicht an ihrer Wange, der vertraute Geruch seines Aftershaves stieg ihr in die Nase. Sie spürte seine warmen Hände auf der bloßen Haut ihres Rückens, und ihr wurden die Knie weich. Für einen Moment glaubte sie, ein ganz sanftes Streicheln seiner Fingerspitzen zu spüren. Aber da ließ er sie auch schon wieder los, sein Gesicht drückte nichts aus als unbeteiligte Höflichkeit, sie hatte sich wohl geirrt. Auf wackeligen Beinen folgte sie Mandy in den Umkleideraum und fiel dort mit einem tiefen Atemzug auf einen Stuhl. Die anderen beiden gratulierten Mandy zu ihrem Sieg, Cloe und Sophie waren bereits auf der Bühne, ebenfalls gemeinsam.
Voller Spannung warteten sie auf ihre Rückkehr und waren sich alle sicher, dass Cloe gehen müsste.
Aber dann erschien eine weinende Sophie, gefolgt von einer triumphierend lächelnden Cloe, und alle fragten sich, was passiert war.
»Harriet meinte ich würde mich nicht genug weiterentwickeln«, berichtete Sophie, nachdem sie sich wieder ein wenig gefangen hatte. »Sie waren der Ansicht, dass Cloe mehr Potential hätte, deswegen darf sie bleiben.«
»Das ist reichlich unfair«, sagte Mandy mitleidig. »Dann hätten sie euch doch beide in der Show lassen sollen.«
»War mir ja klar, dass du gleich wieder deinen Senf dazugeben würdest«, giftete Cloe sofort. »Du mit deinem ‚Ach-es-ist-ja-alles-so-unfair-Gesülze‘ – als Ruby wegen deiner Busenfreundin Jill gehen musste, hast du auch nicht die Klappe aufgerissen.«
»Cloe, wie wäre es, wenn du einfach mal still wärst?«, fragte Jill zuckersüß. »Die Schlange war ja ganz passend, aber an Harriets Stelle hätte ich dir doch eher eine giftige Kröte gegeben.«
Die Mädchen kicherten, und Cloes Augen verengten sich zu zwei wütenden Schlitzen.
»Lacht ihr nur, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt«, zischte sie und deutete dann mit dem Finger auf Jill, »Vor allem du und dein Blondchen.«

55
    A m Freitagmorgen erwähnte Grace erneut ihre Brosche, die nach wie vor verschwunden war. Wie versprochen hatte Mandy ihr bei der Suche geholfen, doch das Schmuckstück war nicht aufzufinden gewesen.
»Ich verstehe das nicht, ich habe sie immer in einer Schachtel in meinem Nachttisch aufbewahrt, ich bin mir sicher, dass ich sie nicht verlegt habe.«
»Wo hattest du sie denn zuletzt?«, wollte Jill wissen.
Grace dachte einen Moment nach. »Am Dienstag, als wir zum Shooting gefahren sind, hatte ich sie an meiner Bluse.«
»Und auf dem Rückweg? War sie da noch dran? Vielleicht hast du sie im Zoo verloren?«
»Ich weiß es nicht genau. Als ich sie am Mittwochmorgen wieder anlegen wollte, habe ich bemerkt, dass sie weg ist.«
Sie überlegten eine Weile hin und her, dann kam Harriet herein.
»Mal herhören«, unterbrach sie das Gespräch der Mädchen. »Ihr könnt bis zum Sonntagabend nach Hause fahren. Die letzten Tage waren anstrengend, und nächste Woche geht es mindestens genauso stressig weiter. Also erholt euch, und ich sehe euch am Montag in alter Frische.«
Freudig liefen die Mädchen nach oben, um ihre Sachen zu packen.
Während Mandy ihre Tasche einräumte, lag Jill auf ihrem Bett und blätterte in einer Zeitschrift.
»Fährst du

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