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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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waren schon etliche Leute da, die sich angeregt unterhielten und für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgten. In einer Ecke spielte eine Band, es gab eine Bar und an den Wänden standen vereinzelt ein paar Tische. Kaum hatten sie den Raum betreten, schossen gleich die ersten Fotografen auf sie zu und ein wahres Blitzlichtgewitter hagelte auf sie hernieder.
»Jill«, rief es von der einen Seite, »Jill, bitte hierher schauen«, tönte es von der anderen.
Sie lächelte freundlich in die Kameras, bemühte sich locker und entspannt zu wirken.
Nach einer Weile ließ das Interesse an ihnen ein wenig nach, und Jill nutzte die Gelegenheit, um sich an der Bar einen Cocktail zu holen. Etwas abseits blieb sie stehen und beobachtete das Getümmel.
»Das sind also die Reichen und Schönen«, dachte sie und verzog das Gesicht.
Unauffällig hielt sie nach Craig Ausschau, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Dann stand auf einmal Joel neben ihr.
»Jill, du schönste aller Frauen, du warst wirklich großartig heute Nachmittag«, lächelte er, »Ich habe etliche Bilder von dir gemacht, die werden bestimmt sensationell. Du hattest so einen überirdischen Ausdruck im Gesicht, einfach der Wahnsinn.«
»Danke, aber jetzt beruhige dich mal wieder«, schmunzelte Jill, der das Ganze langsam peinlich wurde.
»Verrate mir, woran du gedacht hast«, wollte Joel wissen, und Jill wurde rot. »Ah, dachte ich es mir doch, natürlich an einen Mann – ich war es nicht zufällig, oder?«
»Nein, tut mir leid«, sagte Jill abwehrend, es war ihr unangenehm, dass er sie so offensichtlich anflirtete.
»Schade.« Er verzog das Gesicht. »Nun, dann werde ich wohl woanders mein Glück versuchen müssen.«
Er verschwand im Getümmel, und Jill atmete auf. Kurz darauf sah sie ihn eng umschlungen mit Sophie tanzen, und schüttelte ungläubig den Kopf. Erst Mick, der eine Affäre mit Harriet hatte und die Mädchen förmlich mit seinen Blicken auszog, und jetzt Joel, der es scheinbar auch bei jeder Frau probierte – waren denn hier alle nur darauf programmiert, ihre Triebe auszuleben?
     

30
    R esigniert nippte Jill an ihrem Glas, während sie versuchte, irgendwo in dem Trubel eine Spur von Craig zu entdecken.
»Ich hoffe das ist dein erster Cocktail?«, hörte sie ihn im gleichen Augenblick schmunzelnd hinter sich.
Jill drehte sich um. »Ja, ist es, und keine Angst, ich werde mich benehmen, nicht aus der Rolle fallen und etwaigen Reportern keine dummen Antworten geben.«
»Das ist doch schon mal ein guter Anfang«, grinste er. Dann fiel sein Blick auf ihr Kleid, und sie sah, wie er schluckte.
»Stimmt etwas nicht?«, fragte sie mit betont unschuldigem Augenaufschlag.
Er räusperte sich. »Nein, alles in Ordnung.«
Im gleichen Moment entdeckte er einen Bekannten, der ihm zuwinkte. »Entschuldige mich für einen Augenblick«, murmelte er und schob sich durch das Gedränge auf den Mann zu, offensichtlich erleichtert von ihr wegzukommen.
Mit einem Lächeln schaute sie ihm nach, scheinbar hatte sie sich für das richtige Kleid entschieden.
Es dauerte nicht lange, da wurde sie von zwei Reportern angesprochen. Höflich stand sie Rede und Antwort, achtete peinlichst genau darauf, was sie sagte, und zeigte sich von ihrer besten Seite.
»Darf ich die Dame zum Tanzen entführen?«, fragte dann plötzlich eine Stimme neben ihr, und als sie den Kopf drehte, schaute sie in Micks lächelndes Gesicht.
Eigentlich hatte sie überhaupt keine Lust mit ihm zu tanzen, aber sie war froh einen Vorwand zu haben, um das Interview zu beenden, und so nickte sie.
Wenig später waren sie auf der Tanzfläche.
»Du warst toll heute Nachmittag«, erklärte Mick und zog sie an sich, viel zu dicht für ihren Geschmack.
»Ja danke«, sagte sie abwehrend und versuchte, ein bisschen Abstand zwischen sich und ihn zu bringen.
»Also du hast wirklich das Zeug die Show zu gewinnen«, schwafelte er weiter, »In mir hast du auf jeden Fall einen Fürsprecher.«
Entsetzt spürte Jill wie seine Hand langsam tiefer glitt und schon fast ihren Po erreicht hatte. Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt, aber sie riss sich zusammen und schob ihn ruckartig weg.
»Entschuldigung, ich muss dringend zur Toilette«, erklärte sie hastig und ließ ihn mitten auf der Tanzfläche stehen.
Sie eilte durch den Saal nach draußen, atmete dann erleichtert auf. Das war gerade nochmal gut gegangen, noch eine Minute länger und sie hätte der Presse ein gefundenes Fressen geliefert.
»Vielleicht war es doch keine so gute

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