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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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hättest nicht hierher kommen sollen.«
»Oh, es muss dir nicht leidtun, Liebling. Ich wollte schon immer mal wissen, wie es ist, sich als heimlicher Lover in einem Kleiderschrank zu verstecken«, erklärte er amüsiert. »Es war eine sehr interessante Erfahrung.«
Unglücklich schaute sie ihn an. »Hör bitte auf dich über mich lustig zu machen, das Ganze ist auch so bereits schlimm genug. – Und sag nicht dauernd Liebling zu mir.«
»Warum nicht? Du hast vorhin zu mir gesagt, ich zitiere: ‚Craig, wenn du mich wirklich liebst, dann hörst du jetzt auf zu fragen und gehst da rein‘. – Das habe ich getan, also ist es mein gutes Recht, dich Liebling zu nennen, meinst du nicht?«
»Das habe ich nicht gesagt«, entfuhr es ihr bestürzt, während sie feuerrot anlief, »niemals.«
»Doch, das hast du«, bekräftigte er nickend. »Aber vermutlich lag es ja nur an dem Bier, das du getrunken hast. Du sagst ja immer so seltsame Dinge, wenn du leicht alkoholisiert bist – Liebling.«
Sie bemerkte, dass er sich krampfhaft das Lachen verkniff, und beschloss, dass es an der Zeit war, dieses Thema zu beenden.
»Das hatte überhaupt nichts mit dir zu tun«, betonte sie energisch, »Ich habe das nur so dahingesagt, weil ich aufgeregt war.«
Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu, und ließ sie dann zu ihrem Erstaunen plötzlich los, rollte sich von ihr herunter und ließ sich neben ihr auf den Rücken fallen.
»Du treibst mich in den Wahnsinn«, seufzte er. »Du kletterst an Hauswänden entlang, versteckst dich in fremden Duschen, und weiß der Henker was noch alles. Du beschwindelst deine Mutter, du beschwindelst mich und verschweigst mir so einiges. Trotzdem habe ich mich in dich verliebt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit dir machen soll.«
Völlig schockiert angesichts dieses unerwarteten Geständnisses richtete sie sich auf und starrte ihn sprachlos an. »Verliebt, verliebt, verliebt« hämmerte es in ihrem Kopf, ihr Herz raste und jagte ein heißes Glücksgefühl durch ihre Adern.
Ihre Blicke trafen sich, und der Ausdruck in seinen Augen machte sie schwindelig.
»Jill«, sagte er leise, »willst du mir nicht erzählen, was los ist?«
Einen Moment lang war sie drauf und dran, sich in seine Arme zu werfen und ihm alles zu beichten. Doch irgendetwas in ihrem Inneren hielt sie zurück, mahnte sie, dass es ein Fehler sein könnte, ihm blindlings zu vertrauen. Es konnte eine Masche von ihm sein, um zu erfahren, was er wissen wollte. Nach wie vor war er ein Fremder, war vielleicht in das Verschwinden von Lucy Hollister verwickelt, oder sogar ganz dafür verantwortlich. Er konnte ein Erpresser sein, ein Pädophiler, ein Vergewaltiger oder gar ein Mörder.
Aufmerksam betrachtete sie sein Gesicht, war sich irgendwie sicher, dass er nichts dergleichen war, aber war sich auch sicher, dass es besser war, ihre wahren Absichten für sich zu behalten.
Wortlos beobachtete er sie, sah, wie sie mit sich kämpfte, und schüttelte dann schließlich mit dem Kopf.
»Also gut, lassen wir das jetzt erstmal. Ich mache dir einen anderen Vorschlag.«
»Und der wäre?«, fragte sie misstrauisch.
»Ich hatte vor, mit dir ein schönes Wochenende zu verbringen, und das würde ich immer noch gerne. Was den heutigen Abend anbelangt, möchte ich etwas essen, möchte mit dir schlafen, und möchte mich mit dir unterhalten – die Reihenfolge überlasse ich dir.«
Vergnügt lächelte er sie an, und dieses Lächeln war so entwaffnend, dass sie nicht anders konnte, als sich an ihn zu schmiegen.
»Hm, schwierige Entscheidung«, schmunzelte sie und schob spielerisch ihre Fingerspitzen unter seinen Hosenbund. »Sex, Essen, Reden?«
Er nickte und küsste sie zärtlich. »Einverstanden – das ist doch wenigstens mal eine klare Aussage.«
     
    Es war bereits dunkel draußen, als Craig sich behutsam von ihr löste und sich wohlig streckte. »Zeit den Kühlschrank zu plündern.«
Jill verzog das Gesicht. »Ich fürchte, da gibt es nicht viel zu plündern. Du wirst mit Pizza und Bier vorlieb nehmen müssen.«
»Du hättest das Angebot deiner Mutter doch annehmen sollen«, zog er sie auf.
»Erinnere mich bloß nicht da dran«, seufzte sie, »Ich habe schon gedacht, ich werde sie gar nicht mehr los.«
»Na gut, ich begnüge mich mit Pizza. – Kann ich dein Bad benutzen?«
Irritiert schaute sie ihn an. »Was ist das denn für eine Frage? Natürlich kannst du das Bad benutzen.«
Er grinste. »Oh, ich wollte nur sicher sein, dass mich dort nicht noch

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