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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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Ratte. Ich nehme nicht an, dass die neurologisch ebenso reagieren wie Menschen.«
    Aus der Richtung des Badezimmers vernahmen wir dumpfe Schläge und Flüche.
    »Da wir gerade bei Ratten sind, es hört sich so an, als habe er es sich wieder mal im Badezimmer gemütlich gemacht. Du gehst besser los und setzt noch mal den Wasserkessel auf.«
    Kip trottete gerade zurück in die Küche, als Charlie ins Wohnzimmer stürzte, eingehüllt in ihren Betty-Boop-Bademantel, ein pinkfarbenes Handtuch um den Kopf.
    »Claude?«
    Wütend ließ sie sich auf dem Sessel nieder und fing an, ihr Haar zu trocknen. »Kip und seine verdammten Viecher …«
    »Hat Freddie die volle Anzahlung geleistet, die wir gefordert haben?« Bei dieser Frage hätte Charlie normalerweise angefangen, sich an unserem Erfolg zu ergötzen und die Unterlagen zu zücken, in denen es bereits um unser nächstes Ding ging.
    Sie hörte auf, ihr Haar trockenzureiben. »Dreißigtausend, bar. Sind in meiner Handtasche in einem braunen Umschlag. Schade nur, dass wir ihm nicht den gesamten Verkauf aufdrücken und ihn um eine Million erleichtern können.«
    Kip reichte ihr einen Becher mit Tee, als wolle er ihr damit ein Friedensangebot machen. Ich sah sie nur an. Sie hatte keine Chance. Auf einen Betrug dieser Größenordnung ließ ich mich nicht ein.
    »Das mit diesem Polizisten gefällt mir nicht – das mit diesem Mike, wer immer das sein mag.« Charlie stellte ihren Becher auf den Sofatisch und zog den breitzackigen Kamm aus der Tasche des Bademantels, mit dem sie immer ihr Haar entwirrte.
    »Na ja, was ihn angeht, haben wir nicht viele Möglichkeiten.« Das grüblerische Funkeln in ihren Augen gefiel mir überhaupt nicht. Es war eine Schande, dass Mike der Feind war, er war irgendwie süß.
    »Mmm.« Sie klang nicht überzeugt.
    Kip und ich sahen einander kurz an. Wir kannten diesen Blick in ihren Augen. Er verhieß nichts Gutes.
    Ganz früh am nächsten Morgen brachte Charlie das Geld zur Bank. Wir haben ein Geschäftskonto, auf das wir unsere Gewinne einzahlen. Dann zieht Charlie unsere Auslagen und Gehälter und alles weitere davon ab. Kip hat eine Tabelle, in der alles verschlüsselt aufgeführt ist. Solche Dinge macht er großartig. Wir haben sogar einen Buchhalter, der unsere Bücher prüft. Nach außen hin haben wir ein florierendes Unternehmen, das im Bereich PR und Marketing auf freiberuflicher Basis für hochkarätige Kunden tätig ist.
    Ich wusste, dass Charlie schwer damit beschäftigt war, unseren nächsten Job zu planen, das Hundeflüsterer-Projekt. Ich konnte mich immer noch nicht damit anfreunden. Kip konnte gut mit Tieren umgehen, doch abgesehen davon, dass ich gelegentlich Claude und den Rest der Menagerie mit Futter versorgte, hatte ich nie viel mit Tieren zu tun gehabt. Na ja, wenn man von dem Polizeihund absieht, doch war das eine unschöne Erinnerung. Mir war überhaupt nicht mehr wohl bei unseren Betrügereien, und das wurde immer schlimmer. Vielleicht begann dieses Gewissen, das ich so lange vernachlässigt hatte, jetzt endlich aufzubegehren. Ich konnte nicht umhin, mich zu fragen, ob meine Unfähigkeit zu lügen nicht vielleicht eine unbewusste Form der Rebellion war.
    »Ich habe dir ein paar Informationen über Regressionstherapie beschafft.« Kip schwenkte einen Stapel Papier.
    Ich hatte gehofft, er würde die Idee verwerfen. Ich hätte es besser wissen müssen. »Ich weiß wirklich nicht, Kip. Hier heißt es, dazu braucht man Hypnose.«
    »Sie schreiben aber auch, dass man dich gegen deinen Willen nicht zwingen kann, irgendetwas zu tun oder zu sagen, was du nicht tun oder sagen willst. Du willst doch wieder in Ordnung kommen oder nicht?« Er zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die Papiere, um damit zu unterstreichen, wie überzeugt er von der Sicherheit der Prozedur war. »Und … ta-da!« Er griff hinter sich und winkte mit einer CD wie ein Zauberer, der soeben einen Blumenstrauß aus seinem Hut gezaubert hat.
    »Was ist das?« Ich hoffte, es wären nicht diese Walgesänge. Wenn er irgendetwas in der Art auflegte, würde ich einen Lachkrampf bekommen, statt mich zu entspannen, und dann würde er sauer werden.
    »Es ist eine spezielle CD. Darauf erklären sie dir alles und versetzen dich in den richtigen Gemütszustand. Komm, Abbey, lass uns das machen.«
    Das Cover der CD-Hülle sah aus, als sei es koscher und legal.
    »Vielleicht finden wir ja sogar etwas über deinen Schuhtraum heraus.« Kips Stimme verriet, wie gespannt und

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