Luegen haben huebsche Beine
Charlies, als er allein das Haus verließ.
Kip erschien oben an der Treppe, kaum dass Mike verschwunden war. »Warum war der Polizist hier? Steckst du in Schwierigkeiten, Charlie?« Mit ängstlichem Gesicht schlich er die Stufen hinunter.
»Nein, wir stecken nicht in Schwierigkeiten.« Charlie streckte die Hände nach ihm aus, und als er näher kam, schloss sie ihn in die Arme. »Mike versucht uns zu helfen und mehr darüber herauszufinden, welche Verbindung zwischen Freddie und Mum bestand.«
»Bist du sicher?« Er wand sich aus Charlies Umklammerung und sah mich an, als müsse ich ihm das alles erst noch bestätigen.
»Ja. Er hat das Foto von Freddie und Mum mitgenommen und wird alles mithilfe des Polizeicomputers überprüfen.« Mir würde Kip wenigstens glauben, weil er wusste, dass ich nicht lügen konnte. Vielleicht war wenigstens das ein positiver Aspekt meines Unfalls. Ich war plötzlich vertrauenswürdig.
Der Rest der Woche verging ziemlich schnell. Charlie war mit Philippe unterwegs, um die Benefizveranstaltung in der Kirche vorzubereiten, die seine Mutter unter dem Motto »Spendenaktion Kirchendach« organisierte. Als Anstandswauwaus fungierten seine kleine Schwester Maria und die halbe Belegschaft des Bibelgesprächskreises, sodass ich davon ausging, dass Charlie sich in ihrem Stil leicht einschränken musste. Nichtsdestotrotz hatte sie gerötete Wangen, als sie nach Hause kam, und war regelrecht albern, sodass ich annahm, dass alles gut gelaufen war.
Ich hatte die Aufgabe, Philippes Hunde im Park zu beobachten und mich intensiv über Tierverhaltenspsychologie zu informieren. Je häufiger ich die Hunde sah, desto besorgter wurde ich im Hinblick auf meine Fähigkeit, jemals jemanden davon überzeugen zu können, dass ich etwas von Hundetraining und Hundepsychologie verstand. In der Theorie war das alles in Ordnung, doch im wirklichen Leben brach mir jedes Mal der kalte Schweiß aus, wenn ich die beiden Wölfe sah.
Kip versuchte weiterhin, mir beizubringen, wie man log, und etwas über die Party in dem Nachtclub herauszufinden, zu der Mum mit der Karte eingeladen worden war. Er fand alle möglichen Informationen. Für uns war am interessantesten, dass in der Presse über all die Prominenten berichtet worden war, die der Nachtclub-Eröffnung beigewohnt hatten. Das Ganze wurde noch wesentlich spannender, als es ihm gelang, an eine Liste der Geschäftsführer jener Firma zu kommen, der das Gebäude gehört hatte. Wer wurde darauf wohl als Besitzer und Geschäftsführer genannt?
Freddie Fettwanst.
Zumindest bekamen wir keine weiteren Drohanrufe. Mike schickte mir zweimal eine SMS. Kurze, liebe Worte. Alles okay? Keine weiteren Probleme? Und: Freue mich auf dich .
In gewisser Weise wäre es mir lieber gewesen, wenn er angerufen hätte. Seine Stimme hatte etwas, das mein Innerstes erweichte, nur war das alles andere als vorteilhaft, wenn er mir Fragen stellte. Beim SMS-Schreiben konnte ich lügen – nicht, dass das nötig gewesen wäre, da es nichts gab, worüber ich hätte lügen müssen. Na ja, es sei denn, er hätte mir die bohrende Frage gestellt, warum Freddie hinter uns her war.
Charlie hatte es geschafft, am folgenden Montag ihre neue Stellung bei der Wohltätigkeitsorganisation anzutreten. Sie stattete sich mit zwei hübschen neuen Business-Kostümen aus, die sie bei Next erstand, und sah zu, dass Philippe sie fuhr, als sie bei den Vorbereitungen zur Sportlerparty für Kinder unter zehn half, die am Samstagabend im Gemeindesaal stattfand. Ich musste gestehen, dass mir vor heimlicher Freude schauderte, als ich mir meine makellose Schwester dabei vorstellte, wie sie eine Bande von fußballverrückten zehnjährigen Jungen herumkommandierte.
Als der Samstagabend kam, sprang Charlie in Philippes Sportwagen, und gemeinsam machten sie sich auf zum Gemeindesaal. Ich setzte mich neben Kip aufs Sofa, um den Abend bei schlechtem Fernsehprogramm mit einer Pizza zu verbringen, die wir uns geholt hatten. Charlie saß zwar mit einer Horde Präpubertierender in dem lausigen Gemeindesaal fest, doch hatte sie zumindest einen Mann an ihrer Seite. Mein Samstagabend verlor immer weiter an Reiz, je länger ich das Fernsehprogramm studierte.
»Willst du das Stück hier mit den Pilzen drauf?« Kip hielt die Hand über die offen stehende Pizzaschachtel.
Ich schüttelte den Kopf, und er griff sofort zu.
»Willst du die restliche Cola?« Mit dem Handrücken wischte er sich Soße aus den Mundwinkeln.
»Nein, nein,
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