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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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Rasierwasser er benutzte, doch versahen die Hersteller das Zeug eindeutig mit einer geheimen Sexuallocksubstanz. Wie sonst war zu erklären, dass der Mann diese Wirkung auf mich hatte?
    Als ich wieder nach unten gespurtet war – wobei ich meine Schritte im Korridor selbstverständlich verlangsamte, damit er sich nicht einbildete, ich hätte es eilig –, hatte Mike es sich auf dem Sofa bequem gemacht und den Mund voll von meiner Milchschokolade. Ich setzte mich neben ihn und schob meinen Billigwodka außer Reichweite, damit er sich an dem nicht auch noch vergriff.
    »Wie ist es eigentlich möglich, sich in solche Outfits hineinzuzwängen und lebend wieder herauszukommen?«, fragte er mit Blick auf den Bildschirm, auf dem eine amerikanische Girl-Band mit den Hüften und den Brüsten wackelte, da der Musiksender inzwischen keine Hochzeitssongs mehr spielte, sondern die Top 50 der heißesten Videos zeigte.
    »Du sagst, du hättest etwas über meine Mum und das Foto, das sie mit Freddie zeigt, herausgefunden?« Ich nahm die Fernbedienung an mich und schaltete den Fernsehapparat ab.
    Mike zog die Augenbrauen hoch, griff in die Gesäßtasche seiner Jeans und brachte ein kleines Notizbuch zum Vorschein. Ich fühlte sein Bein, das sich gegen meinen Schenkel presste, und es fühlte sich warm an. »Ja. Ich habe da ein wenig herumgeforscht, die ursprünglichen Ermittlungsakten studiert und bin dabei auf einige Sachen gestoßen.«
    »Und?« Ganz plötzlich fing ich an zu zittern und wünschte, die anderen wären hier.
    Mike beugte sich vor und öffnete sein Notizbuch. »Das Foto, das ihr mir gegeben habt, wurde vermutlich auf der Hochzeit von Jimmy »Teflon« Dykes aufgenommen. Er war ein bekannter Hehler. Er und Freddie waren zu der damaligen Zeit dicke Kumpel, und die Kollegen vom Betrugsdezernat waren auf sie aufmerksam geworden. Eure Mum kannte eine Menge Leute, die mit Teflon und Freddie Geschäfte machten. Als sie ein paar Jahre später verschwand, war sie offensichtlich gerade mit Teflons Bruder liiert.«
    Ich nahm an, dass Teflon seinen Spitznamen dem Umstand verdankte, dass man ihm nichts anhängen konnte, als habe er eine persönliche Antihaft-Beschichtung. Ich sah schließlich regelmäßig fern und kannte mich mit solchen Dingen aus, wenngleich mir in diesem Augenblick alles ganz unwirklich erschien, da ich persönlich in so etwas verwickelt war. So etwas erlebte man doch eher in einer Krimiserie als im wirklichen Leben.
    »Okay.« Ich war mir nicht sicher, worauf diese gekürzte Fassung einer Lebensgeschichte abzielte.
    »Nach dem Verschwinden eurer Mum haben Freddie und Teflon den Kontakt zueinander abgebrochen. Teflons Bruder Harry – der Freund eurer Mum – verschwand ebenfalls. Ich habe mich mit ein paar Leuten unterhalten, und es scheint, als habe es damals zwischen Freddie und Teflon wegen irgendeines zwielichtigen Handels, bei dem es um sehr viel Geld ging, eine große Auseinandersetzung gegeben. Damals ging man davon aus, dass Harry sich mit einem Teil des Geldes ins Ausland abgesetzt hatte, aber jetzt stellt es sich so dar, als habe ihn niemand mehr gesehen oder von ihm gehört, seit eure Mum verschwunden ist.«
    Ich war verwirrt. »Du meinst, er und Mum sind zusammen abgehauen?«
    Mike schloss das Notizbuch und legte seinen Arm auf das Sofa. Sein Gesichtsausdruck war ernst, als er weitersprach. »Abbey, es gibt keine Worte, mit denen ich es nett ausdrücken könnte, aber ich denke, dass es wahrscheinlicher ist, dass eure Mum und Harry tot sind. Man hat beide nie wieder gesehen, auf ihren Bankkonten hat es seit damals keine Bewegung mehr gegeben, und niemand hat je wieder etwas von ihnen gehört.«
    Obwohl ich tief in meinem Innersten wusste, dass meine Mum tot sein musste, wollte ich noch lange nicht, dass Mike es laut aussprach. Aus irgendeinem irrwitzigen Grund hatte ich geglaubt, diese Unterhaltung würde zu der Eröffnung führen, dass sie sich irgendwo an der Costa Del Sol versteckt hielt oder etwas in der Art. Wie gestört war das?
    »Abbey?« Mike nahm meine Hände. Eine ganze Minute lang war ich nicht fähig, auch nur ein Wort von mir zu geben. Obwohl mir mein gesunder Menschenverstand sagte, dass er hier lediglich bestätigte, was ich schon immer befürchtet hatte, war da immer noch ein Funke Hoffnung in mir gewesen und würde auch in mir bleiben, bis man Mum fand.
    »Ist schon in Ordnung. Ich weiß nicht, warum ich mich fühle, als käme das jetzt völlig überraschend. Ich – wir – haben

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