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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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immer gedacht, dass sie wahrscheinlich tot ist.« Endlich konnte ich mich wieder artikulieren, und da fühlte es sich gut an, dass Mike meine Hände hielt. Ich konnte ihm nichts über meine heimliche Hoffnung sagen, dass Mum vielleicht doch noch am Leben war. Er hätte mich für schwachsinnig gehalten. »Darfst du mir das alles überhaupt erzählen? Verletzt du damit nicht irgendeinen geheimen Polizisten-Ehrenkodex oder so etwas in der Art?«
    »Nein, nicht wenn ich der Überzeugung bin, dass diese Information zu der Verhaftung und Verurteilung eines Betrügers und Mörders führen könnte.«
    Nacktes Entsetzen befiel mich, rann mir wie Eiswasser den Rücken hinunter, sodass ich erschauderte, ohne dagegen angehen zu können. »Mörder?«, stieß ich aus, und dabei überschlug sich meine Stimme.
    Mike seufzte, und ich spürte, wie sein Atem sanft meine Haut streichelte. »Du und deine Schwester habt euch den verkehrten Mann ausgesucht. Mit dem legt man sich nicht an. Ich muss noch mehr über das erfahren, was damals zwischen Freddie und Teflon gelaufen ist.«
    Unter der dünnen Baumwolle meines Bademantels standen mir die Härchen auf den Armen zu Berge. »Kannst du dich nicht mal mit diesem Teflon unterhalten?«
    Mikes Mundwinkel regten sich, und er produzierte ein schwaches Lächeln, das seine Augen aber nicht erreichte. »Er starb, kurz nachdem sein Bruder und eure Mum verschwanden. Als er aus einem Nachtclub kam und die Straße überquerte, wurde er von einem Wagen überfahren, der mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr. Den Fahrer hat man nie ausfindig machen können.«
    Der Alkohol und die Schokolade in meinem Bauch begannen miteinander einen Übelkeit erzeugenden Tango zu tanzen, als mir das gesamte Ausmaß dessen bewusst wurde, was Mike da soeben gesagt hatte.
    »Freddie hat ihn umgebracht.«

11
    O hne nachzudenken sagte ich, was mir gerade in den Sinn kam. »Freddie hat ihn getötet – hast du das gemeint, als du sagtest, er sei gefährlich?« Konnte das bedeuten, dass Freddie auch meine Mutter ermordet hatte?
    »Wir sind uns nicht ganz im Klaren darüber, wozu Freddie alles fähig ist. Ach, so ganz nebenbei: Ich kann dir das Foto zurückgeben. Ich habe es abziehen lassen. Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    Mike wich meiner Frage aus und legte das Foto von Mum und Freddie neben die leere Pizzaschachtel auf den Tisch.
    »Schön. Danke.« Ich konnte den Blick nicht von Mum wenden, die mir von dem unschuldigen Schnappschuss entgegenlächelte. In meinem Kopf überschlugen sich immer noch die Gedanken, denn ich versuchte, das ungeheuerliche Ausmaß dessen zu erfassen, was Mikes Behauptung bedeuten konnte, wenn er von dem sprach, wozu Freddie seines Erachtens möglicherweise fähig war. Mike musste sich täuschen. Freddie war ein Betrüger, ein Erpresser – Mord war eine ganz andere Geschichte.
    Stimmte das? Tief in meinem Inneren wusste ich, dass Mike die Wahrheit sagte. Selbstverständlich war Freddie fähig, einen Mord zu begehen. Wie hatten wir uns nur auf ihn einlassen können? Wie hatte meine Mutter sich nur mit ihm einlassen können? Gott, in was für einer Sache steckten wir jetzt drin?
    »Abbey, gibt es da sonst noch irgendetwas, das mit dem Verschwinden deiner Mutter zu tun haben könnte, das ich wissen sollte?«
    Die Einladung zu der Nachtclub-Eröffnung lag neben dem Computerbildschirm auf den Notizen, die Kip sich zu seinen Recherchen im Internet gemacht hatte. Alles zusammen gab ich Mike. »Wir glauben, dass sie an dem Abend, an dem sie verschwunden ist, zu dieser Veranstaltung wollte.«
    Die Falte zwischen seinen Augenbrauen wurde tiefer, als er die Karte betrachtete und dann auf Kips Notizen blickte. »Ich kann mich nicht daran erinnern, davon etwas in den Ermittlungsakten gelesen zu haben. Interessante Informationen über die Geschäftsführer des Nachtclubs.«
    Ich berichtete von dem Schatzkistchen und Tante Beatrice.
    »Sieht ganz so aus, als habe dein Bruder prima Arbeit geleistet, als er den Hinweisen nachgegangen ist. Ich bin beeindruckt.« Kip hatte sämtliche Presseberichte und Pressefotos gefunden, die es über die Nachtclub-Eröffnung gab, der Mum hätte beiwohnen sollen. Zu den Gästen hatte eine beträchtliche Anzahl von damals Prominenten gehört, und er war den einzelnen Hinweisen so akribisch nachgegangen, wie es ihm möglich gewesen war.
    »Glaubst du, dass das, was wir da herausgefunden haben, weiterhelfen könnte?«
    Mike riss Kips Aufzeichnungen vom Block und steckte sie zu

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