Luegen haben huebsche Beine
mit dem Kopf schüttelte. »Äh, das ist schön, nur glaube ich nicht, dass es Claude gefallen würde, wenn du dir eine Katze anschafftest.«
Er zog seine Turnschuhe aus, kickte sie gegen den Türrahmen und rannte dann durch ins Wohnzimmer, um seine Bitte direkt an Charlie zu richten.
»Ich könnte sie getrennt voneinander halten, bis sie sich aneinander gewöhnt haben.« Er warf sich neben sie aufs Sofa und grabschte sich den Rest meiner Schokolade vom Fußboden, die Charlie dorthin gelegt hatte, als sie das Tablett mit dem Kaffee abstellte.
»Wenn wir den Bauernhof haben, darfst du dir ein Kätzchen anschaffen.« Mit strengem Blick sah Charlie mich an.
Kip machte ein langes Gesicht. »Das kann Ewigkeiten dauern, und Sophie muss schon bald ein Zuhause für all die Kleinen finden.«
Ich konnte spüren, wie sich ein Streit zusammenbraute. Kip hatte offensichtlich sein Herz daran gehängt, eines von Sophies Kätzchen zu bekommen. »Jetzt sind sie ja noch gar nicht alt genug, und du kannst sie jeden Tag besuchen«, schlug ich vor. »Wenn es so weit ist, dass sie ihre Mutter nicht mehr brauchen, können wir noch mal überlegen, ob du ein Kätzchen nehmen kannst.« In aller Regel fiel mir die Aufgabe zu, zwischen Kip und Charlie Frieden zu stiften.
»Wann haben wir denn eigentlich mal das Vergnügen, Sophie kennenzulernen?«, fragte Charlie.
Gute Frage. Ich selbst wusste bisher nur, dass sie klein und schlank und blond war, im Nebenhaus wohnte und ein Kaninchen besaß.
Kip legte die Stirn in Falten. »Sie ist unsere Nachbarin. Du kannst ihr jederzeit guten Tag sagen. Sie ist wirklich nett.«
»Und wie alt ist sie?« Da ich sie das eine Mal ganz kurz gesehen hatte, nahm ich an, dass sie ungefähr in Kips Alter war.
»Ich weiß nicht, so alt wie ich, glaube ich. Sie fängt aber bald mit dem College an.« Kip wirkte unsicher, und ich wusste, dass Charlie und ich ihm jetzt keine weiteren Informationen mehr entlocken konnten. »War Mike heute Abend hier? Mir war, als hätte ich seinen Wagen gesehen.«
Charlie bedachte mich mit einem warnenden Blick.
»Ja. Er hat das Foto von Mum und Freddie zurückgebracht. Und ich hoffe, dass es dir nichts ausmacht, aber ich habe ihm die Notizen gegeben, die du dir zu der Einladung in den Nachtclub gemacht hast.«
»Das ist okay. Davon habe ich Kopien. Was hat er denn herausgefunden?«
Charlie beeilte sich, ihm eine sorgfältig überarbeitete Version dessen zu erzählen, was ich ihr berichtet hatte, bevor mich neuerlich die Wanze Ehrlichkeit biss und ich alles damit verdarb. Keine von uns wollte ihn mit einem Zuviel an Information in Angst und Schrecken versetzen. Er besitzt eine sehr lebhafte Vorstellungskraft und nimmt beinahe alles wörtlich, was man ihm sagt. Mikes Informationen hatten mir Angst gemacht, und wenn Charlie ehrlich gewesen wäre, hätte sie sicher zugegeben, dass ihr Selbstvertrauen ebenfalls erschüttert war.
»Dieser Harry ist also auch verschwunden? Wow, vielleicht sollte ich mal gucken, was ich über den herausfinden kann.« Er klang aufgeregt bei der Aussicht, etwas Neues recherchieren zu können.
Weder Charlie noch ich hätten ihn davon abhalten können, das war hoffnungslos. Er liebt es, Dingen auf den Grund zu gehen, und wir wussten, dass er bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bot, durchs Internet surfen würde, um Informationen zu finden. Ich hoffte nur, dass er dabei auf nichts stieß, was allzu anstößig war. Obwohl uns seine Hacker-Künste recht häufig zugutekamen, war das Ganze ein zweischneidiges Schwert, denn es gab da draußen natürlich Dinge, von denen wir nicht wollten, dass er sie fand.
Ich fragte mich, ob Mike etwas Neues über die Party im Nachtclub in Erfahrung bringen konnte. Ich war mir nicht sicher, was ich von ihm halten sollte. Es war ein wenig seltsam. Ich meine, ich wusste, dass er mich mochte und so, aber waren wir zusammen? Waren wir ein Paar? Ich wusste nur wenig über ihn, kannte eigentlich nur seinen Namen, seine Handynummer und wusste, was für einem Beruf er nachging. Ein paar süße SMS und ein paar Küsse machten noch keine Beziehung, oder doch?
Wir hatten uns ein wenig auf dem Sofa unterhalten, waren dabei aber nicht gerade ins Detail gegangen. Wir waren zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, mit interessanteren Dingen. Vielleicht brauchte ich Kip, damit der mal etwas für mich recherchierte, wenn er im Internet surfte. Es wäre schön, ein bisschen mehr über den Mann zu erfahren, den ich so gern
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