Luegen haben huebsche Beine
Swimmingpool hatte.
Ich parkte Charlies Wagen und zog an der langen schwarzen Eisenkette, die neben der Haustür hing. Aus dem Inneren vernahm ich das Klappern von Absätzen auf Steinfliesen. Offenbar eilte jemand herbei, um mir aufzumachen.
Bella öffnete die Tür. »Abigail, sind Sie wegen der Hunde hier?« Sie beäugte meinen Trainingsanzug und die Turnschuhe. »Ich öffne Ihnen das Seitentor. Es ist besser, wenn Sie von hinten hereinkommen.« Sie winkte mit der Hand nach rechts und schlug mir die Tür vor der Nase zu.
Ich machte mich auf den Weg, den man mir gewiesen hatte, und fühlte mich nach Kräften zurechtgestutzt. Es war offensichtlich, dass sie mich lediglich für würdig erachtete, den Lieferanteneingang zu benutzen. Eine hölzerne Tür wurde mir geöffnet, und Bella ließ mich in den Garten, ein üppiggrünes Paradies. Rafe und Leon sprangen über den Rasen, um mich mit lautem Gebell zu begrüßen, was Bella mit derartiger Abneigung erfüllte, dass sie die Nase rümpfte.
»Dürfte ich wohl bitte die Leinen haben?« Um Haaresbreite hätte ich am Ende wieder »Ma’am« gesagt.
»Ich hole sie.«
Ich tat, was in meinen Kräften stand, um die Hunde dazu zu bringen, artig zu sitzen, bis sie wieder zurück war, statt an mir hochzuspringen und mich vollzusabbern. Ich fühlte mich ein kleines bisschen besser in ihrer Gegenwart, doch brauchte ich bloß auf ihre großen offenen Mäuler zu gucken, auf die scharfen Zähne und die heraushängenden rosafarbenen Zungen, und gleich war mir wieder, als bekäme ich jeden Moment Nesselfieber.
Bella kam mit den Leinen zurück. Es sah nicht danach aus, als würde sich mir Gelegenheit bieten, ins Innere des Hauses zu gelangen, zumindest nicht heute. Charlie kam vielleicht doch noch zur Vernunft, wenn ich ihr vor Augen führte, dass dieser Betrug niemals funktionieren konnte. Ich wusste nicht, warum sie das Ding überhaupt vorantreiben wollte, wo sie und Philippe miteinander doch so glücklich zu sein schienen; deshalb konnte ich nur schlussfolgern, dass bare Münze ihres Erachtens ein zuverlässigeres Gut war als Liebe, wenn es galt, unsere Zukunft zu sichern.
»Passen Sie bitte sehr gut auf die Hunde auf. Mein Sohn liebt die Tiere abgöttisch.«
»Selbstverständlich.« Ich leinte die beiden an und tat, was ich konnte, um einen Eindruck zu erwecken, der eines ruhigen, professionellen Hunde-Gassi-Führers würdig war.
»Ich lasse das Tor offen, damit Sie später wieder hereinkönnen.« Bella schob mich mehr oder weniger durch die Holztür.
Die Hunde wirkten leicht irritiert, weil Charlies Auto so klein war, doch gelang es mir mit strategisch klug platzierten Hundeküchlein, sie dazu zu bringen, sich auf die Decken zu legen, die ich auf den Rücksitzen ausgebreitet hatte. Glücklicherweise war es bis zum Park nicht allzu weit, und abgesehen davon, dass ich mich die ganze Fahrt davor fürchtete, sie könnten versuchen, über den Schaltknüppel zu klettern, lief das Ganze besser, als ich es mir vorgestellt hatte.
Mit erneuter Bestechung schaffte ich es, sie wieder aus dem Wagen herauszubekommen, als wir den Park erreicht hatten, und dann machten wir uns auf den üblichen Weg. Als wir das offene Feld am See erreichten, ließ ich sie von den Leinen und nahm einen tiefen Zug aus meinem Inhalator. Vor dem, was als Nächstes kam, fürchtete ich mich am meisten. Was, wenn sie nicht zurückkamen, wenn ich sie rief? Ich hoffte, dass sie sich nicht wieder ins Unterholz verzogen. Es regnete inzwischen nicht mehr, doch war es überall nass, und mir behagte die Vorstellung nicht, mich durch den Morast schlagen zu müssen, um sie da wieder herauszuholen.
Offenbar hatte ich gerade eine Glückssträhne, oder aber die Gottesdienstbesuche zahlten sich aus, in jedem Fall schienen die Hunde glücklich und zufrieden damit zu sein, einfach nur auf dem Feld herumzutollen, Stöckchen zu jagen und im feuchten Gras die neuesten Gerüche zu untersuchen. Mit weiteren Leckerchen lockte ich sie zu mir zurück und leinte sie wieder an. Wir wollten gerade den Rückweg antreten, als ich plötzlich zwischen den Bäumen etwas Farbiges aufblitzen sah, genau an der Stelle, an der die Hunde am Vortag verschwunden waren.
Einen kurzen Augenblick hätte ich schwören können, dass ich da soeben jemanden gesehen hatte, der aussah wie Kip: großgewachsen, dürr, mit rotbraunem Haar und einer Baseballkappe, und er war gerade in die Büsche entschwunden.
15
I ch übergab Bella die Hunde, als ich vom Park
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