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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Seitz
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begann er.
    „Ach, haben wir den Anfang weg gelassen?“, bemerkte der Lehrer. „Lukas, es heißt zuerst: Habt guten Abend Alt und Jung, bin allen wohl bekannt genung. Na, mach weiter, Lukas.“ Herr Immanuel saß am Lehrerpult, schrieb etwas in sein Notenbüchlein und schaute nicht einmal zu Lukas auf.
    „Von drauß’ vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. All überall … überall …all …“ Lukas wusste nicht weiter. Kein Wunder, er hatte das Gedicht auch gar nicht gelernt. Wie denn auch? Gestern war überhaupt keine Zeit für Hausaufgaben. Und wie sollte er erklären, warum er keine Zeit dafür gehabt hatte? „Ich habe die Hausaufgabe vergessen, Herr Immanuel.“
    „Bis m orgen kannst du das Gedicht, sonst kriegst du eine sechs. Setz dich, Junge!“

    Nach dem Mittagessen eilten Rebekka und Lukas in sein Zimmer. Sie hatten das Notebook von Papa dabei. Ihre Eltern wunderten sich - so viel Zeit hatten die beiden schon lange nicht mehr miteinander verbracht.

    „Vielleicht kommen sie langsam in ein Alter, in dem sie einander wieder mehr mögen. Wird ja auch Zeit, Schatz“, sagte Stefan.
    „Das glaubst du doch selbst nicht! Rebekka ist mitten in der Pubertät, Stefan. Und Lukas fand bis vor kurzem alles bescheuert, was seine große Schwester machte. Irgendetwas ist da im Busch …“, meinte Maria.

    „Diesmal bereiten wir uns besser vor. Hast du alles?“, fragte Lukas.
    „Unsere Jacken, deine Taschenlampe, feste Schuhe, dicke Pullover, Schals, Handschuhe, Kekse, falls wir Hunger bekommen, meinen Lipgloss, …“
    „Deinen Lipgloss?? Rebekka, nur das Wichtigste!“, schimpfte Lukas.
    „Ja. Ich halt mich doch dran. Also, meinen Lipgloss, ein Feuerzeug, Pflaster und dein Schweizer Messer. Und eine Decke. Alles im Rucksack!“
    „Die Schneekugel!“, sagte Lukas.
    „Hier ist sie doch!“

    Es war 15 Uhr, als Rebekka und Lukas bereit für die nächste Reise waren, deren Ziel sie nicht kannten. Rebekka hielt die Kugel vor sich, Lukas nahm ihre Hand. Die Kugel fing zu leuchten an, heller und heller, und ihre Reise durch die Zeit begann aufs Neue.

Kapitel 6

    Sie fanden sich in einem Zimmer wieder. In der Mitte stand ein Holztisch mit vier Stühlen. An der rechten Wand war ein offener Kamin, in dem ein kleines, warmes Feuer brannte. Außer dem flackernden Feuer hüllte eine Kerze auf dem Tisch den Raum in weiches Licht. Sie sahen zwei Gemälde an der Wand, eines zeigte einen Mann, das andere eine Frau. An der Wand gegenüber des Kamins stand ein Klavier. An einer kurzen Wandseite war ein Fenster.

    „Wo sind wir hier gelandet?“, fragte Lukas.
    „Wenigstens stehen wir nicht wieder barfuß auf einer kalten, verschneiten Straße. Schön warm ist es hier drin. Was steht auf dem Zettel , da auf dem Tisch neben der Kerze? Vielleicht ein Anhaltspunkt, wo und vor allem wann wir sind.“
    „Hm, mal sehen.“ Lukas ging zum Tisch, Rebekka zu dem Fenster.
    „Ich kann es nicht richtig lesen, es ist handschriftlich und …“, murmelte Lukas.
    „Wow! Das musst du sehen, Lukas!“, rief Rebekka, „Wir sind in einem Haus im ersten Stock, dort unten ist eine Straße. Da draußen ist richtig was los. So wie die Leute aussehen – hui, einer trägt einen Zylinder als Hut! Wir sind bestimmt wieder irgendwann um achtzehnhundertschlagmichtot. Und es schneit.“
    „Rebekka!“, rief Lukas.
    „Haha, da hat es gerade einen auf die Schnauze gelegt!“
    „Rebekka, …“
    „Ooh, da ziehen Kinder einen Schlitten. Wie süß!“
    „Rebekka, hör doch!“, sagte Lukas laut.
    „Was ist denn?“, fragte sie.
    „Du glaubst nicht, was das hier ist.“, begann Lukas. Plötzlich hörten sie Schritte.
    „Jemand kommt die Treppen hoch! Los, Lukas, versteck dich!“
    „Wo denn?“

    Als die Tür auf flog, kam ein großer, stattlicher Mann herein. Lukas und Rebekka kauerten hinter dem Klavier.
    „Na, so was, das ist doch …“, brummte der Mann und rief dann: „Elisabeth! Hast du den Liedtext genommen?“

    Eine Frau antwortete etwas – vermutlich die vom Gemälde , dachte Lukas, denn der Mann glich dem des Bildes. Dann kamen die Schritte näher. Der Mann setzte sich ans Klavier und begann zu spielen. Diese Melodie …, dachte Rebekka. Beide sahen sich an.
    „Das ist …“, flüsterte Rebekka.
    „Das wollt ich dir doch vorher die ganze Zeit sagen, Bekki!“, flüsterte er zurück.
    „Hey, wer ist denn da?“, sagte da auf einmal der Mann mit lauter Stimme. Er schob den Klavierschemel mit

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