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Lukes Verwandlung (German Edition)

Lukes Verwandlung (German Edition)

Titel: Lukes Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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junges Mädchen ist ein Kind auszutragen, dessen Vater nicht zu ihr steht?“
    Der Vorwurf war zwar in eine Frage verpackt, blieb aber dennoch ein Vorwurf. Luke ging nicht darauf ein. Es kümmerte ihn nicht, wenn man ihn für einen verantwortungslosen Mistkerl hielt. Besser er wurde als Schwein abgestempelt, als dass die Frau oder das Baby abwertend behandelt wurden.
    „Ich sagte bereits, dass ich die Kleine heiraten werde“, teilte Luke dem Doktor nur mit, weil der sich so einsetzte. Aber der ließ sich trotzdem nicht davon abhalten, weiter auf dem Thema herumzureiten.
    „Sie hätten das Mädchen heiraten sollen bevor Sie sie schwängern. Verdammt, Donavan, die Kleine ist gerade einmal halb so alt wie Sie. Was haben Sie sich nur dabei gedacht, Sie geiler Bock? Sollte das vielleicht nur ein Testlauf werden um zu sehen, ob sie Ihnen einen Jungen zu Welt bringt? Haben Sie ihr die Ehe versprochen, wenn sie Ihnen das richtige Geschlecht präsentiert?“
    Luke ließ sich nicht provozieren. Sein kalter Blick lag auf dem Doc, als er seinen Standpunkt klarmachte.
    „Sie sind hier nicht der Pastor, Flemming. Glauben Sie was immer Sie wollen. Ich möchte von Ihnen wissen, wie es meiner Braut geht, und nicht Ihre Strafpredigt hören.“
    „Wie es ihr geht? Was glauben Sie denn, Donavan? Diese junge Frau hat alleine eine Schwangerschaft durchgestanden, und keine Unterstützung des Vaters bei der Geburt erhalten. Was denken Sie, wie es einem danach gehen müsste? Sie können froh sein, wenn sie es schafft die nächsten Tage das Baby zu stillen, bis sie sich ein wenig erholt hat.“
    Flemming hatte die ganze Sache mit Absicht ein wenig hochgespielt. Er verabscheute Männer, die Frauen nur für ihre Zwecke benutzten. Und so kaltherzig wie Luke Donavan mit dem Mädchen in der Vergangenheit umgegangen war, verdiente er es, ein wenig in Angst und Schrecken versetzt zu werden.
    „Ist das Baby in Gefahr?“, wollte Luke darüber Gewissheit, ob Melissa ihren mütterlichen Pflichten nachkommen konnte.
    Der Doc zuckte mit den Schultern. „Möglicherweise braucht er eine andere Nahrungsquelle“, räumte er ein.
    Luke runzelte die Stirn. Mit so einer ungenauen Angabe konnte er nichts anfangen. Konnte Melissa Johnny weiter stillen, und wenn nicht, was blieben ihm dann für Alternativen?
    „Womit kann ich das Baby versorgen falls Melissa ausfällt?“
    „Milch, was anderes verträgt sein kleiner Körper noch nicht.“
    „Kuhmilch?“
    „Auf keinen Fall. Ziegenmilch ginge, besser noch Stutenmilch. Oder Sie suchen eine Frau, die ihn stillt und als Amme fungiert.“ Flemmings Anweisungen wurden noch ein wenige genauer erklärt. „Um das Baby mit Ziegen- oder Stutenmilch zu füttern, müssen Sie sich eine Babytrinkflasche besorgen. Optimaler wäre natürlich Muttermilch, das verträgt der Kleine besser.“
    Luke dachte über beide Vorschläge nach und schüttelte dann den Kopf. „Muttermilch ist nicht machbar. Kein Mann wird seiner Frau erlauben, außer ihrem eigenen Baby noch ein fremdes Kind zu versorgen. Ich werde mich dann wohl eher mit dieser Flaschensache vertraut machen.“
    „Ihre Entscheidung, Donavan“, wandte sich der Doc zum Gehen. Doch eine weitere Anweisung musste er noch loswerden, um die junge Frau ein wenig zu entlasten. „Sie müssen sich die nächsten Tage um das Baby kümmern. Das heißt, dass die durchwachten Nächte erst einmal auf ihrem Plan stehen. Und übrigens, Donavan, eine Amme muss nicht zwangsläufig selbst ein Baby haben. Jede Frau im gebärfähigen Alter kann ein Baby stillen. Wenn sie es an ihre Brust legt, dann nimmt die Natur nach einiger Zeit ganz alleine ihren Lauf.“
     

5
     
    Luke lief bedächtig im Wohnraum des Ranchhauses auf und ab. Er wollte sich nicht eingestehen, dass er nervös war. Kaum ein paar Stunden nachdem er eine Familie hatte, türmten sich schon Probleme vor ihm auf, von denen er noch nie etwas gehört hatte. Aber dem musste er sich wohl stellen. Ganz eindeutig gab es nichts umsonst auf dieser Welt. Wer das dachte, wurde schneller auf den Boden der Tatsachen gebracht, als er auch nur blinzeln konnte.
    Luke Donavan nahm das so hin. Schließlich bekam er auch das, was er gewollt hatte. Eine Frau, die ihm keine falsche Zuneigung vorheuchelte, um ihm bei der ersten Schwierigkeit in den Rücken zu fallen. Und einen Sohn, den er als sein eigen Fleisch und Blut annehmen konnte. Schon angenommen hatte, weil er die Verantwortung für dessen Existenz nicht leugnete. Der gute Doktor

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