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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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Kampf ver
folgten.
Paclus stand reglos da und beobachtete, wie das Feuer
seinen Brustpanzer schwärzte. Sein Bart qualmte ein wenig.
»Warum fällst du nicht um?«, fragte Gavar irritiert.
»Tja, da hilft kein Drumherumgerede. Zumindest sich
selbst gegenüber sollte man ehrlich sein«, sagte Paclus
leise. »Wahrscheinlich bin ich nicht ganz ein Mensch …
Wahrscheinlich überwiegt der Zwergenanteil.« Er schüttelte den glimmenden Bart und stieß den alten Schlachtruf der Zwerge aus: »Zieht ihm die Hacke über den
Schädel!«
»Zieht ihm den Hammer über den …« Der Schlachtruf
des Barbaren ging im Freudengeschrei der Mannschaft
unter.
Dann begann der Kampf. Gavars schwarzes Schwert
wehrte mit unvorstellbarer Leichtigkeit die Schläge des
Barbaren und des Ritters ab. Aus der zweiten Reihe hielt
Krakritur mit geschickten Schlägen seines Dolchs den
Totenzauberer in Schach, während Bambura dem Vitamanten mit seinem Schwert und beleidigenden Schreien
einheizte.
Nach und nach drängten die Lebenden den Untoten an
die Reling. Plötzlich jedoch setzte Gavar einem tief
schlafenden Seemann, über den er beinahe gestolpert
wäre, das Schwert an die Brust und schrie: »Werft die
Waffen weg, oder er ist tot!«
Paclus und Hort blieben stehen und sahen sich verständnislos an. »Ja, und?«, fragte Paclus.
»Er will uns einen Schreck einjagen«, sagte Hort und
fuchtelte erneut mit dem Streithammer herum.
Gavar stieß den schlafenden Körper mit einem Fluch
weg und stürzte sich wieder in den Kampf. Der Vitamant
focht so meisterlich, dass die Angreifer auch ordentlich
etwas abkriegten. Hort wurde an der Schulter und am
Bein verwundet, der Panzer von Paclus völlig zerbeult.
Dennoch ließen sie nicht nach und drängten den Feind
weiter gegen die Reling.
Gavar tobte. Mit einem Sprung katapultierte er sich
auf die Reling, wo er mit dem Schwert fuchtelte und
brüllte: »Wenn ihr je einen zornigen Vitamanten sehen
wolltet, habt ihr euer Ziel erreicht! Aber jetzt werde ich
euch zeigen, was echte Magie ist!«
»Warum spielt er sich so auf?«, fragte Annette erstaunt.
»Das ist ein unerlässliches Element der Zauberei«,
antwortete Trix, der vor Angst mit den Zähnen klapperte.
»Damit ein Zauber funktioniert, muss man an ihn glauben … sowohl der Zauberer selbst wie auch die Zuhö
rer.«
Paclus und Hort standen entsetzt und reglos vor dem
Vitamanten. Dieser bleckte die Zähne zu einem fürchterlichen Grinsen. »Ich habe mir einen derart grauenvollen
Zauber ausgedacht, dass selbst mein toter Körper vor
Schreck zittert!«, kündigte er an. »Hört! Die Grundlage
der Materie, die tot ist seit Anbeginn der Welt …«
»Das will ich gar nicht hören!«, schrie Hallenberry mit
dünner Stimme. »Echt nicht!« Und er schleuderte seinen
kleinen Hammer gegen den Vitamanten.
Der flog in gefährlicher Nähe an Horts Kopf vorbei
und traf den Vitamanten an der Brust. Gavar, der mit dieser Wendung nicht gerechnet hatte, hielt sein Schwert
gerade weit nach vorn. Als ihn der Hammer traf, verlor er
das Gleichgewicht und fiel zwischen die beiden Schiffe.
Der Hammer prallte an der Rüstung ab und flog dem
Barbaren direkt vor die Füße.
Nach einem lauten Blubb trat Stille ein.
Alle stürzten zur Reling und sahen zu, wie der glän
zende schwarze Panzer langsam in die Tiefe sank.
»Stirbt er jetzt?«, fragte Hallenberry mit zitternder
Stimme. Weil er so klein war, musste er hüpfen, um einen Blick ins Meer werfen zu können.
»Wie soll der denn sterben?«, beruhigte ihn Trix. »Der
ist doch schon lange tot!«
»Er braucht nicht zu atmen und aufs Essen kann er
auch verzichten!«, bestätigte Paclus.
»Bis zum Ufer sind es fünfhundert Meilen«, sagte
Hort. »Wenn wir von einer Geschwindigkeit von fünf
Meilen pro Stunde ausgehen …«
»Vier Tage«, soufflierte Trix, der nicht ohne Grund
stolz auf seine Rechenkünste war.
»Hier gibt es zehn Meter dicken Schlamm«, sagte
Bambura schadenfroh. »Und er trägt eine schwere Rüstung. Er kann von Glück sagen, wenn er pro Tag fünf
Meilen schafft.«
»Fischfutter«, bemerkte Paclus und spuckte über die
Reling.
»Habe ich was falsch gemacht?«, fragte Hallenberry,
der kurz davor war loszuweinen. »Hätte ich ihm mit dem
Hammer gegen die Beine hauen müssen?«
Hort setzte ihn sich mühelos auf die Schulter. »Du?«,
sagte er. »Du hast uns alle gerettet! Du bist ein heroischer
Ritter! Wahrscheinlich fließt in dir das Blut von Barbaren!«
Sofort war Hallenberrys Traurigkeit wie weggeblasen.
Stolz sah er

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