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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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erbarmt und einen Feuerring um mich entflammt!«
»Kann das denn wahr sein?!« Sauerampfer kniff die
Augen zusammen. »Tamin?«
»Thymin, Herr Zauberer. Hazar Thymin, der Knappe
des Ritters Aradan.«
»Thymin!« Sauerampfer schloss den Mann in die Arme.
»Damals warst du ja noch ein ganz junger Spund!«
»Die Zeit, Herr Zauberer«, sagte der Mann seufzend.
»Die Zeit verschont keinen. Heute ist mein Enkel bereits
Knappe, achtzehn Jahre ist er jetzt, wie ich damals …
Aber Ihr habt Euch überhaupt nicht verändert!«
»Das ist Magie«, antwortete der Zauberer verlegen.
»Wir altern langsam.«
»Ich weiß, Herr Zauberer.« Hazar Thymin wischte
sich die Tränen aus den Augenwinkeln. »Vierzig Jahre
sind vergangen und Ihr seid ganz der Alte. Ach! Wie ich
mich freue, Euch zu sehen. Kommt rein, kommt nur!« Er
trat zurück. »Und der Junge soll auch reinkommen. Euer
Sohn?«
»Mein Schüler.«
»Auch nicht schlecht. Was hat Euch in unser abgeschiedenes Fleckchen verschlagen?«
Sauerampfer und Trix kamen in einen großen dunklen
Raum. Ein riesiger Lüster unter der Decke beleuchtete
Spinnweben und Staub, der Boden hätte dringend einen
Besen und einen feuchten Lappen vertragen, die meisten
Möbel waren mit grauen, verschlissenen Laken überdeckt.
»Wir leben hier sehr bescheiden«, sagte Thymin.
»Meine Frau und ich, mehr Diener gibt es nicht. Unser
Sohn und unsere Tochter sind schon vor langer Zeit nach
Dillon gegangen. Unsere Enkel sehe ich nur selten.«
»Ihr lebt zu dritt hier?«, vergewisserte sich Sauerampfer.
»Zu viert. Meine Frau und ich, Herr Aradan und sein
Sohn, Kodar.«
»Aradan hat einen Sohn?«, wunderte sich Sauerampfer.
»Ich weiß noch genau, wie er sich immer beklagt hat,
dass er keine Kinder … hmm.«
»Damals hatte er noch keinen«, gab Thymin bereitwillig Auskunft. »Aber nachdem Ihr ihn bei der Schwarzen
Anfurt behandelt habt, war es, als sei er in einen Jungbrunnen gefallen. Er hat ein zweites Mal geheiratet, er
war ja schon Witwer … Und vor fünfzehn Jahren hat er
dann seinen Erben bekommen.«
»Er hat einen Sohn gezeugt?« Sauerampfer sah Thymin zweifelnd an.
»Ich schwöre es!«, rief der einstige Knappe hitzig.
»Hier sind nie fremde Männer aufgetaucht, es gab nur
Herrn Aradan und mich. Es ist Aradans Sohn, glaubt mir!
Er ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten! Die Frau des
Herrn Aradan ist leider bei der Geburt gestorben, die
Arme. Er hat sie so geliebt! Und sie hat ihn auch so geliebt!«
»Und ich habe immer gedacht, wir hätten ihm nur ein
paar Zähne zurückgegeben«, sagte Sauerampfer nachdenklich. »Wenn ich mich bloß an den Zauber von damals erinnern könnte! Mit dem würde ich mir eine goldene Nase verdienen! Gut, Thymin! Bring uns zu Aradan!«
Mit einem Mal wurde Thymin verlegen. »Der Herr
Ritter hat sich bereits schlafen gelegt. Wollt Ihr nicht bis
morgen früh warten? Das Alter …«
»Wie du meinst«, erwiderte Sauerampfer. »Kannst du
meinen Dienern im Stall mit den Pferden helfen?«
»Pferde?«, fragte Thymin.
»Ja, Pferde! Tiere auf vier Beinen, mit einem Schwanz
und großen Zähnen, die zum Reiten und für den Transport genutzt werden!« Sauerampfer stampfte verärgert
mit seinem Stab auf, worauf eine Funkengarbe über den
Boden schoss. »Und hilf ihnen, die Lebensmittel ins
Haus zu bringen. Wir haben auf dem Weg hierher ein
ernstes Wörtchen mit euren Bauern geredet und den Zins
eingetrieben … Warum lasst ihr ihnen derart die Zügel
schießen?«
»Wenn Ihr bitte nicht mit dem Stab aufstampfen würdet, Herr Magier«, bat Thymin, der ängstlich auf den Boden starrte. »Hier ist überall Staub, nachher geht noch
was in Flammen auf … Natürlich helfe ich Euren Dienern. Geht Ihr nur nach oben, einfach die Treppe hinauf,
meine Frau wird Euch im Speisezimmer ein Essen servieren …«
Als Thymin hinausgegangen war, sah Sauerampfer
Trix finster an und sagte: »Hier stimmt was nicht, Schüler.
Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu.«
Da war Trix ganz seiner Meinung.
Der erste Stock war sauberer und wohnlicher als das
Erdgeschoss. Eine geschäftige, ältere Frau deckte den
Tisch für sie (Trix kam es vor, als stamme die Hälfte des
Essens aus den Beständen, die sie mitgebracht hatten),
Thymin zündete die Kerzen im Lüster an, stellte in die
dunklen Ecken Kandelaber und entfachte ein Feuer in
dem riesigen Kamin. Sofort wurde es behaglich. Ian und
Hallenberry machten es sich auf den alten Teppichen in
einer Ecke bequem und

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