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Luna Atra - Der schwarze Mond (German Edition)

Luna Atra - Der schwarze Mond (German Edition)

Titel: Luna Atra - Der schwarze Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Vogltanz
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von
gleich drei der acht vermummten Gestalten umkreist, von denen zwei mit einem schmalen
Dolch bewaffnet waren; Waffen, die eher an Opferinstrumente erinnerten und kaum
für den Nahkampf geschaffen zu sein schienen. Trotzdem unterschätzte Taoyama
den Vorteil, den seinen Gegnern diese rasiermesserscharfen Klingen
verschafften, keine Sekunde lang. Seine Hand tastete in seine Manteltasche, umschloss
den Griff seiner eigenen Waffe. Im Gegensatz zu den Dolchen seiner Gegner war
sie kaum ein besseres Buttermesser.
    Aus
den Augenwinkeln erkannte er, wie sich der Rest von Camryns Truppe verteilte.
Jeweils zwei kümmerten sich um Hansen und Kiro, die Anstalten machten, sich
Rücken an Rücken zu stellen, um sich gegenseitig zu decken. Der letzte
verbleibende Angreifer näherte sich Eloin, die blitzschnell eine geduckte
Haltung einnahm, die Taoyama an eine sprungbereite Raubkatze denken ließ.
Scheinbar hatten ihre Gegner ihn – fälschlicherweise – als das gefährlichste
Objekt der Gruppe eingestuft, vielleicht hatte Taoyama auch einfach nur Pech.
Gleichwie, fair fand er diese Aufteilung nicht unbedingt.
    »Ihr
scheint ja nicht besonders fit in Mathematik zu sein«, murmelte Taoyama,
während er von seinen Gegnern nach und nach eingekreist wurde. Seine Augen
huschten unablässig umher, versuchten, jede Bewegung seiner Widersacher zu
erfassen. Kalter Schweiß brach dem Japaner aus allen Poren, und zum
wiederholten Mal verfluchte er Brandt und die Tatsache, dass Taoyama niemals
selbst versucht hatte, sich effektive magische Kampftechniken beizubringen.
    »Jetzt
mal im Ernst, Leute: Ihr habt vier Gegner und seid acht Personen. Ist diese
Aufgabe denn so schwer zu lösen?«
    »Dein
Gequatsche wird dich auch nicht vor dem Tod bewahren«, stieß eine der Gestalten
gepresst hervor.
    »Da
bin ich anderer Meinung«, sagte Taoyama schulterzuckend – und trat in der
nächsten Sekunde dem Gegner, der ihm am nächsten war, mit aller Kraft vors
Schienbein. Mit einem erstickten Keuchen, in dem mehr Überraschung als Schmerz
mitschwang, taumelte die Kutte nach hinten, kam aber nicht aus dem
Gleichgewicht, was Taoyama eigentlich hatte erreichen wollen. Nicht einmal der
Dolch entglitt seinen Händen. Stattdessen richtete sich seine Spitze nun auf Taoyamas
Brust.
    Im
nächsten Moment musste Taoyama sich gegen gleich zwei auf ihn einstürmende
Schatten gleichzeitig erwehren, von denen einer eine handlange Klinge schwang,
die wie der Kopf einer gereizten Schlange immer wieder zwischen den wirbelnden
Gliedmaßen hervorstieß und nach seiner Kehle zielte. Der Japaner versetzte dem
einen einen gezielten Handkantenschlag gegen den Hals, der ihn sofort in das
Reich der Träume schickte, und platzierte dem anderen noch im selben Atemzug die
geballte Faust auf die Nase.
    Der
Schlag war erbärmlich schlecht gezielt und viel zu hastig ausgeführt. Anstatt
bewusstlos zu Boden zu sinken, knurrte der Getroffene bloß wütend und wischte
sich mit dem Ärmel seiner Kutte das Blut aus dem Gesicht, das aus seiner Nase
hervorsprudelte. Taoyama hatte ihn nicht außer Gefecht gesetzt, sondern ihm das
Nasenbein zertrümmert – und ihn damit nur wütender gemacht, als er ohnehin
schon war. Bei Taoyamas einzigartigem Glück hatte er noch dazu gerade den Mann
erwischt, der klug genug gewesen war, ihn nicht mit leeren Händen zu attackieren.
Ein sengender Schmerz zuckte durch seinen rechten Unterarm, als die Klinge
seinen ohnehin schon reichlich lädierten Mantel und die Haut darunter zerschnitt.
Taoyama brüllte auf, packte aber noch in derselben Bewegung den rechten Arm des
Angreifers mit der unverletzten Hand und drehte ihn mit einem harten Ruck auf
den Rücken. Der andere keuchte vor Schmerz und Überraschung, dachte aber gar
nicht daran, seine Waffe einfach so aufzugeben, sondern trat nach hinten aus.
Der Mann, der eine unerwartete Gelenkigkeit an den Tag legte, rammte Taoyama
die Fußkante direkt in den Magen und ließ ihn wie ein Fisch auf dem Trockenen
nach Luft schnappend zurückstolpern.
    » Tötet
sie, tötet sie, tötet sie! «, hörte der Japaner Camryns überschnappende
Stimme hinter sich. » Keine Spielchen! Macht kurzen Prozess mit dem Magierpack!
Schlagt ihnen die Schädel ein! Brecht ihnen jeden einzelnen Knochen im Leib!
BRINGT SIE UM! «
    Wie
durch einen blutigen Schleier nahm Taoyama wahr, wie zwei der drei Kerle mit
grimmigem Gesichtsausdruck auf ihn zumarschierten, und auch der Dritte rappelte
sich in diesem Moment stöhnend auf, wie der

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