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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Sie war zu allem bereit gewesen, eine Abtreibung mit oder ohne anschließende Trennung auf Grund der Enttäuschung. Das Kind zu behalten, allein oder zusammen. Sie hatte das Gefühl, sie hätte ihn hereingelegt.
    Sie spülte, ging dann in die Küche und schaute dort aus dem Fenster. Der Garten lag unter einer dicken Schneedecke, sie konnte den Gartenweg, den Claes freigeschaufelt hatte, in der Dunkelheit nur erahnen. Es war ein außergewöhnlich schöner Februartag gewesen. Sie wusste nicht, wann er nach Hause kommen würde, sie hatte gelernt, dass es ab und zu spät werden konnte, und sie war fest entschlossen, daraus kein Drama zu machen. Die Hauptsache war, dass er kam. Sie nahm ein Buch, legte sich seitlich aufs Bett und fing an zu lesen.
     
    Die Polizeibeamten Peter Berg und Erika Ljung fuhren vom Krankenhausparkplatz hinunter. Der Abend war schon fortgeschritten, der Nachthimmel schwarz und klar. Es war weiterhin sehr kalt.
    »Traurige Sache«, sagte er.
    »Ja«, stimmte sie zu. »Er wird sicher nie wieder der Alte werden.«
    »Nein, bei den Verletzungen bestimmt nicht«, nickte Peter Berg. »Aber man kann natürlich nie wissen«, fügte er mit einer Art Trost in der Stimme hinzu.
    Er schaute von der Seite her auf Erikas Hände. Sie hatte die Handschuhe ausgezogen, ihre braunen Hände lagen im Schoß. Sie trug einen breiten, flachen Goldring mit eingraviertem Muster an einem Ringfinger. Der Ring betonte noch ihre dunkle Haut. Die schmalen Hände hatten etwas Exotisches, Verlockendes an sich, und er bekam Lust, sie zu berühren, tat es aber natürlich nicht. Dieser Ring da ist sicher ein Verlobungsring, wenn auch kein typischer, dachte er, griff zum Schaltknüppel und kam den Händen so noch näher. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, hob sie die Hände und knöpfte ihre Jacke ein wenig auf. Dann nahm sie die Mütze ab, und das gekrauste, blond gesträhnte Haar quoll hervor, und er überlegte insgeheim, ob die Haarfarbe wohl echt war. Es hätte dunkler sein müssen, aber wer konnte da sicher sein. Er wünschte, er selbst hätte ein wenig mehr Farbe, wäre nicht so durchsichtig und langweilig, wie man ihm immer wieder sagte. Auch gern etwas größer.
    »Er hat bestimmt nicht damit gerechnet, dass da ein Auto kommt«, sagte er plötzlich und bremste gleichzeitig den Wagen vor einem abbiegenden Streuwagen ab.
    Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, kratzte sich auf der Kopfhaut, dass es zu hören war. Ihre Fingernägel waren oval und hell, ihre Hände waren überhaupt sehr schön und greifbar sinnlich.
    »Nein, hat er sicher nicht«, stimmte sie zu und schüttelte den Kopf, so dass die Locken sich neu ordneten, und er konnte einen Parfümduft wahrnehmen, der vielleicht von ihrem Shampoo stammte. »Sie müssen sich gekannt haben«, sagte sie anschließend, und er schwieg, weil er ihren Gedankengang nicht verstand.
    »Wer?«, fragte er dann.
    »Na, die beiden, dieser Johan, der angefahren worden ist und der, der ihn angefahren hat. Der Mann mit der Steppjacke, meine ich. Sie haben ja beide am gleichen Arbeitsplatz gearbeitet, auch wenn der Angefahrene wohl irgendwie frei hatte.«
    Ihre Hände lagen wieder auf den Knien, sie lagen aber nur still, wenn sie nicht redete, sonst flatterten sie auf wie selbstständige Flügel. Sie schien nicht reden zu können, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen, aber jetzt störte ihn das nicht mehr. Sie hatte sich beruhigt, als sie ins Krankenhaus gekommen waren. Vielleicht hatte er sich aber auch an ihre Art gewöhnt. Mit manchen Menschen war der Umgang am Anfang nicht so einfach, aber auf lange Sicht gewöhnte man sich aneinander. Dann gab es natürlich die, die man sofort mochte, mit denen man dann aber später Probleme bekam. Oft stellte sich heraus, dass sie nicht so nett waren wie zuerst angenommen.
    Als Erika bei ihnen angefangen hatte, war er ihr ziemlich schnell verfallen, wie alle anderen auch. Sie fiel auf, nicht nur, weil sie groß, schlank und geschmeidig war und außerdem noch wunderschön goldbraun, sondern auch, weil sie fast immer fröhlich war, nicht kichernd oder albern, sondern einfach offen fröhlich. Anfangs hatte er skeptisch gedacht, dass sie nur nicht glauben sollte, es würde ein Lachen genügen, um etwas zu erreichen. So einfach war das nicht. Die Frage war, ob man etwas auf dem Kasten hatte, ernsthaft und hart arbeitete und nicht nur kicherte und herumalberte. Aber er hatte sich umgucken müssen. Erika gab sich alle Mühe, sie schmeichelte sich bei

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