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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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sagte sie lächelnd. »Übrigens … die Geschirrspülmaschine.« Sie nickte zu seinem schmutzigen Frühstücksgeschirr hin, das er auf die Anrichte gestellt hatte.
    Er verstand den Wink sofort und stellte das Geschirr in die Maschine, wenn auch etwas sauer. Ob auf sich selbst, weil er nicht gleich daran gedacht hatte, oder auf sie, weil sie es ihm gesagt hatte, konnte er nicht so sagen.
     
    Erika Ljung ließ sich Zeit mit dem Aufstehen. Hätte sie nicht zur Toilette gehen müssen, wäre sie noch liegen geblieben, aber nun war sie gezwungen aufzustehen, streckte sich, zog die Zeitung aus dem Briefschlitz und nahm sie mit zur Toilette.
    Raubmord, las sie auf der Titelseite.
    Sie stellte Teewasser auf, las weiter und überlegte, wer sich wohl damit beschäftigte. So ungefähr kannte sie den Dienstplan von gestern Nacht. War das nicht Jesper Gren? Sie wechselten sich im Augenblick ab. Und dann dieser Peter Berg, dieses Bleichgesicht. Aber nett. »Zahm und nett.« Sie lächelte kratzte sich unter der Brust und merkte, wie empfindlich die Haut war. Sie hatte mit der Pille aufgehört. Nächste Woche also Menstruation.
    Es war der letzte ihrer zwei freien Tage mitten in der Woche, Tage, die sie glücklicherweise ganz für sich allein hatte. Rickard war beruflich unterwegs und kam erst heute Abend zurück. Mit anderen Worten hatte sie es herrlich ruhig gehabt, keinerlei Verpflichtungen, und sie hatte die Gelegenheit auch genutzt, um einfach nur auszuspannen und dann den ganzen Abend unterwegs zu sein.
    Mit diesem Sanitäter, den sie vor einiger Zeit getroffen hatte, im Zusammenhang mit dem Einsatz zu dem Selbstmordkandidaten auf Skiern. Er hatte wie üblich mit ihr geflirtet, aber es war kein Problem gewesen, ihn auf Abstand zu halten. Er war ein netter Kerl, nur etwas albern, und sie hatte es geschafft, ihren Kontakt auf kameradschaftlichem Niveau zu halten. Eine dunkle Haut konnte gewisse Männer erregen, die dann daraus Fehlschlüsse zogen, das hatte sie gelernt. Reichlich Fehlschlüsse. Sie sahen sie als leichte Beute an, vielleicht sogar als Hure, und sie hatte den Verdacht, dass das darauf beruhte, dass die dunkle Haut reflexartig Gehorsam signalisiert. Sie gingen davon aus, dass sie nur genommen werden wollte, und dann sollte sie doch bitte schön dankbar dafür sein, dass sie sie überhaupt wollten. Sie wurden geil wie brünstige Hirsche, und von ihr wurde Freude und Dankbarkeit erwartet. Die reine Unterwerfung, und das war nun definitiv nichts für sie.
    Als sie glücklich in dem Tauwetter von der Kneipe nach Hause gelangt war, ziemlich spät nach Mitternacht, hatte sie automatisch den Fernseher angemacht, während sie sich auszog, und war vor einer amerikanischen Liebesgeschichte, die sie einfach nicht abschalten konnte, auf dem Sofa hängen geblieben. Ziemlich oberflächlich, der pure Kitsch, aber trotzdem fesselnd, weshalb sie bis zum Morgengrauen vor der Glotze lag.
    Jetzt war sie steif, hatte einen leichten Kater und fühlte immer stärker bad vibrations bei dem Gedanken, dass Rickard nach Hause kommen würde. Sie sollte Schluss machen, das Gefühl in der Magengrube war eindeutig und nichts Neues. Der Kloß saß da schon seit einem halben Jahr und drückte. Und nicht nur, dass dieser Kloß da saß, ihr ganzes gemeinsames Leben war verfahren. Ihre harten Ringernummern waren schon lange nur noch ermüdend, ihr Unterleib war ehrlich gesagt vollkommen erschöpft. Es gab keine Gefühle mehr dabei, höchstens wie bei einer Trainingsstunde, einer harten Trainingsstunde, die sich immer und immer wieder in gleicher Art wiederholte, das gleiche Programm, bei dem sie seinen Körper knetete, vorher und hinterher, diese anschwellenden Muskeln massierte: Bizeps, Trizeps und Pectoralis. Sie hatte die lateinischen Namen all dieser festen Massen gelernt, die aufzubauen und zu erhalten er alles einsetzte. Sie hatte kräftige Hände, auch sie hatte Muskeln, oh ja, und sie bearbeitete seinen Körper immer vorgebeugt, legte dabei ihr eigenes Körpergewicht in die ausgestreckten Arme und ließ die Handflächen kleine, rhythmische Kreise machen, so dass er vor Genuss knurrte und das Bett knarrte. Aber Scheiß drauf! Es kam doch nicht nur auf den Körper an! Sie durfte nie aufhören. Er wollte immer und immer mehr, und das war das Problem.
    Es war jetzt halb zwölf, die Sonne schien und wärmte schon so stark, dass der Schnee schmolz. Braunes, trockenes Gras lugte hier und da auf der anderen Straßenseite hervor. Ein krumm gebeugter

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