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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Aber wen ruft man mitten in der Nacht an? Natürlich die Schwester, Gunilla, tapfere Mutter vierer Söhne. Sie hatte mit schläfriger Stimme geantwortet, war jedoch schnell wach geworden und hatte in den höchsten Tönen zum kleinen Mädchen gratuliert. Am nächsten Morgen hatte er Louise per Telefon vorgewarnt, er hatte es nicht lassen können, und sie war genau wie Gunilla eine Frau, die genau verstand, was es hieß, Vater zu werden, auch sie geizte nicht mit freudigem Interesse. Gestern war er nur kurz ins Büro gegangen, alle hatten ihn beglückwünscht, und er war dadurch nur noch berauschter und verwirrter geworden, als er es eh schon war. fetzt war er wieder im Dienst, um ein paar Tage zu arbeiten, bevor er Veronika und die Tochter aus dem Krankenhaus holen konnte, denn dann wollte er wieder freinehmen. Er nahm den Packen mit Voruntersuchungen, die er selbst abschließen wollte. Den Rest konnte er Janne Lundin und Louise übergeben.
    Janne Lundin klopfte an der Tür.
    »Gut, dass du kommst«, begrüßte Claes ihn.
    »Ja, man darf wohl gratulieren«, erklärte Lundin offiziell. »Ich konnte gestern leider nicht dabei sein.«
    »Danke, vielen Dank«, erwiderte Claesson und merkte, dass er auch heute der Versuchung nicht widerstehen konnte, ein paar Worte über den Geburtsverlauf fallen zu lassen. »Oh Mann, das war vielleicht hart«, sagte er deshalb und schlug mit der Faust in die andere Handfläche. »Veronika hat ziemlich schuften müssen, sie war stark wie ein Ochse und hat reichlich was ausgehalten«, fuhr er fort, bekam dabei rote Wangen und blähte sich geradezu vor Stolz über seine tüchtige Frau auf, und Janne Lundin gab durch Nicken zu verstehen, dass er sich das vorstellen konnte. »Und auch jetzt sagt sie nichts, obwohl diese Narbe am Bauch doch wehtun muss. Sie war gleich am nächsten Tag auf den Beinen«, erzählte Claesson, immer noch ganz und gar von Veronikas beeindruckender Stärke erfüllt.
    »Wie gut«, meinte Janne Lundin ruhig. »Aber es ist bestimmt nicht schlecht, wenn sie sich noch ein wenig ausruht, bevor sie nach Hause kommt. Ich meine, diese kleinen Würmer, die schreien ja nicht schlecht …«
    »Ja, das habe ich auch gehört«, sagte Claesson, ohne sich entmutigen zu lassen. »Aber bis jetzt ist sie ziemlich leise, nun ja, das kann ja noch kommen. Das kann einen sicher müde machen, aber so ist es nun einmal.«
    »Weißt du, unser Lasse, der hat drei Monate lang Tag und Nacht geschrien«, bemerkte Janne Lundin, und Claesson sah, dass der Kollege etwas Verträumtes im Blick hatte, seine Gedanken gingen zu vergangenen Zeiten, was ihn offenbar schmunzeln ließ. »Lasse schrie so sehr, dass Mona und ich ihm am liebsten den Hals umgedreht hätten«, fuhr Lundin fort »Ich meine, nicht, dass wir das wirklich geplant haben, aber wir haben daran gedacht«, lachte er, und Claesson nickte verständnisvoll. »Aber wie dem auch sei, wenn es ums eigene Fleisch und Blut geht, dann erträgt man ja so einiges«, erklärte er dann lebensweise.
    Claesson fiel auf, dass er noch nie so persönlich mit Lundin geredet hatte, sie hatten einander nie Einblick in ihre jeweiligen Lebensverhältnisse gewährt. Doch jetzt, durch die frisch geborene Tochter, waren sie in ihrer sozialen Stellung ebenbürtig geworden, auch wenn der frühere Schreihals Lasse inzwischen fast erwachsen war.
    »Und wie ist es dann gelaufen?«, fragte Claesson.
    »Womit? Ach so, mit dem Geschrei? Plötzlich hörte er auf, war freundlich und lieb. Das hatte wohl mit dem Bauch zu tun. Koliken und anderer Kram, den die Babys so haben können, du weißt schon.«
    »Hm«, sagte Claesson und überlegte, dass das nicht das erste Horrormärchen war, das er hörte, aber alle hatten offensichtlich überlebt, dann würden Veronika und er es wohl auch schaffen. »Ach, übrigens«, fragte er abschließend Lundin. »Seid ihr davon abgeschreckt worden?«
    »Nein, eigentlich nicht. Es kamen einfach keine weiteren. Warum, das wissen wir nicht, und schließlich hatten wir ja Lasse, er entwickelte sich gut und die Jahre vergingen. Na ja, wir haben es dann dabei belassen.«
    Lundin schaute zu Boden, und Claesson wechselte das Thema.
    »Wie läuft es mit der ermordeten Frau unter der Tanne? Ich bin ja weggegangen.«
    »Ja, genau deshalb bin ich eigentlich gekommen. Ich habe mit Gottes Zustimmung als Gruppenleiter fungiert und …«
    »Es ist sicher sinnvoll, wenn du das auch weitermachst, wenn du nicht …«
    »Nein, ich habe nichts dagegen. Louise und

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